Ein Unvergesslicher Abend beim Sziget: Sam Smith Beeindruckt mit einer Spektakulären Performance

Der fünfte Tag des Sziget 2024 war ein unvergessliches Erlebnis, und dafür sorgte Sam Smith höchstpersönlich. Der britische Künstler, der bereits seit einiger Zeit mit seinen extravaganten Shows für Gesprächsstoff sorgt, enttäuschte auch in Budapest nicht. Von den Outfits bis zur Choreografie – alles stimmte perfekt.

In den letzten Tagen wurde es in Budapest immer heißer, und auch die Óbuda-Insel bildete da leider keine Ausnahme. Bei Temperaturen weit über 30 Grad könnte man meinen, dass es an der Zeit wäre, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Doch an vielen Orten ging die Party weiter, obwohl auch viele Menschen die Kühle des Festivalstrandes suchten. Sich mit den Füßen im Wasser der Donau zu entspannen – in solchen Momenten kann es kaum besser werden.

Die beste Methode, der Hitze zu trotzen, war eigentlich ganz einfach: nicht zur heißesten Tageszeit unterwegs sein, sondern ein wenig länger warten. Die Sonne geht in Budapest früher unter als in den Niederlanden, sodass die Temperaturen auch schneller angenehmer werden. Auf der Main Stage war Becky Hill als erste internationale Künstlerin des Tages zu sehen, und das war ein perfekter Moment, um den Tag zu beginnen.

Die britische Sängerin kennen wir vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit einigen der größten DJ-Acts der Welt, wie „Lose Control“ mit MEDUZA, „Crazy What Love Can Do“ und „Remember“ mit David Guetta. Man fragt sich immer, wie sich solche Songs auf einer Bühne ohne die bekannten DJs präsentieren, aber Becky Hill beeindruckte auch solo. Sie sang nicht nur wunderschön, sondern gab den bekannten Hits mit ihrer eigenen Band auch eine ganz neue Interpretation.

“The Racing Rats” und “Papillon” – wenn man in den 2000er Jahren aufgewachsen ist, kennt man diese Lieder der Editors wahrscheinlich. Sie spielen sie auch im Jahr 2024 noch, und auf der Revolut Stage wurden sie begeistert aufgenommen. Die Band hatte es schwer, was vor allem an der Hitze lag. „Seid ihr noch bei uns in diesem verdammt heißen Zelt?“ rief Sänger Tom Smith in der Mitte des Sets. Da hilft es nicht, wenn dasselbe Zelt tanzt und mitsingt, obwohl das natürlich genau das ist, was man als Band am liebsten sehen möchte.

Fontaines D.C. traten als nächste auf der Revolut Stage auf, aber wie der Rolling Stone nach der Show bemerkte, hätten sie mit dieser Performance auch problemlos auf der Main Stage auftreten können. Die irische Punkband spielte zwar vor einem etwas kleineren Publikum als Sam Smith, aber die Energie war genauso intensiv und wurde sehr geschätzt. Es spielte dabei keine Rolle, ob die Band bekannte Songs wie „I Love You“ und „Jackie Down The Line“ oder weniger gestreamte Werke darbot – es war eine wilde Party.

Der Höhepunkt des Tages war jedoch die Show von Sam Smith. Der britische Künstler war einst für seine zurückhaltenden Balladen bekannt, und obwohl er diese noch immer singt, hat sich sein Image stark verändert. Der nicht-binäre Künstler hat sich zu einem expressiven Performer entwickelt, der in Sziget seine Emotionen freien Lauf ließ und seine treuen Fans zu Tränen rührte. Smith begann langsam mit Songs wie „Stay With Me“ und „I’m Not The Only One“, um dann in einem extravaganten schwarzen Kleid mit „Lose You“ und „Promises“ fortzufahren.

In diesem Moment änderte sich auch einiges auf der Bühne. Tänzer in Lackleder führten gewagte Tänze auf und küssten sich sogar auf der Bühne, während Smith selbst mit einer Netzmaske auftrat. Für die echten Fans war das alles keine Überraschung mehr, aber für den durchschnittlichen Sziget-Besucher wurde vielleicht erst jetzt deutlich, wie sehr sich Smiths Auftritte im Laufe der Jahre verändert haben. Es ist nicht länger süß und nett, sondern herausfordernd und provokant. Damit setzte Smith ein starkes Zeichen, insbesondere angesichts der aktuellen Situation in Bezug auf LGBT-Rechte in Ungarn.

Fotos (c) Marjolein van Veldhuizen

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