‘Mas Que Nada’-Sänger Sergio Mendes gestorben

Foto (c) Patrick Strouken

Sergio Mendes ist am Freitag, dem 6. September, verstorben. Mendes begann als vielversprechender klassischer Pianist, entwickelte jedoch ein Interesse an Jazz. Ende der 1950er Jahre begann er in Nachtclubs während des Aufstiegs der Bossa Nova zu spielen. Mendes spielte mit Antônio Carlos Jobim, der auch als sein Mentor angesehen wird, und vielen anderen Jazzmusikern in ganz Brasilien. Mendes gründete die Gruppe Sexteto Bossa Rio und nahm 1961 das Album Dans Moderno auf. Er begann, durch Europa und die Vereinigten Staaten zu touren, nahm Alben mit Cannonball Adderley und Herbie Mann auf und trat in der Carnegie Hall auf.

Mendes zog um 1964 in die Vereinigten Staaten und nahm zwei Alben mit der Gruppe Brazil ’65 auf. Als der Verkauf des neuen Albums hinter den Erwartungen zurückblieb, ersetzte er die brasilianische Sängerin Wanda da Sah durch die talentierte Lani Hall. Mit ihr nahm er das Album Sergio Mendes and Brasil ’66 auf. Das Album erreichte Platinstatus, vor allem dank des Erfolgs von Mas Que Nada. Nach dieser bahnbrechenden Platte produzierte Mendes kommerziellere Songs. So coverte er das berühmte Lied von Burt Bacharach und Hal David The Look of Love, das sofort in die Top 10 einstieg. Es folgten Coverversionen von The Fool on the Hill (The Beatles) und Scarborough Fair (Simon & Garfunkel), die ebenfalls große Hits wurden. Dieser Erfolg machte ihn zum größten brasilianischen Star weltweit. Er trat unter anderem im Weißen Haus vor den US-Präsidenten Lyndon B. Johnson und Richard Nixon auf.

Mendes’ Karriere erreichte in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt, aber er blieb in Südamerika und Japan sehr beliebt. Er entwickelte weiterhin brasilianische Musik, unter anderem mit Stevie Wonder, der den R&B-Hit The Real Thing schrieb. In den 1980er Jahren nahm Mendes wieder erfolgreiche Platten auf. So hatte er 1983 einen großen Hit mit Never Gonna Let You Go. Sein wirklicher Erfolg kam jedoch mit dem Album Brasileiro im Jahr 1992, mit dem er einen Grammy Award gewann. In den 1990er Jahren nahm er Alben auf, ähnlich wie zu Beginn mit Brasil ’66.

Im Jahr 2006 kehrte Sergio Mendes mit dem Album Timeless zu seinen Wurzeln zurück. Zusammen mit Stevie Wonder, Will.i.am, den Black Eyed Peas und vielen anderen Stars brachte er alte Songs in neuem Gewand heraus. Am 1. Juni 2010 wurde Bom Tempo, das 37. Studioalbum von Mendes, bei Concord Records veröffentlicht.

Mendes verstarb im Alter von 83 Jahren.

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