Brian Wilson verstorben

Der ehemalige amerikanische Singer-Songwriter und Bandmitglied der Beach Boys, Brian Wilson, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Das gab seine Familie über seine offizielle Website bekannt.

Zusammen mit seinen Brüdern Dennis und Carl sowie Mike Love und Al Jardine bildeten sie ab 1961 The Beach Boys in Kalifornien. Zunächst wurde die Band mit Surf-Hits wie „Surfin’ Safari”, „Surfin’ USA” und „I Get Around” bekannt. Charakteristisch waren die gemeinsam gesungenen Harmonien der Band.

Mitte der 1960er Jahre zog sich Brian Wilson lieber ins Studio zurück, um sich auf die Entwicklung der Musik der Band zu konzentrieren. Der Rest der Band ging ohne ihn auf Tournee, während er an dem Meisterwerk „Pet Sounds” von 1966 arbeitete. Inspiriert von dem Album „Rubber Soul” der Beatles fühlte er sich herausgefordert, ein Album als Einheit herauszubringen. „Pet Sounds” war zwar nicht sofort der erhoffte Erfolg in den Vereinigten Staaten, während es in Europa durchaus ankam. Dennoch entwickelte sich das Album zu einem der einflussreichsten Alben aller Zeiten. Es inspirierte sogar John Lennon und Paul McCartney zu dem Beatles-Meisterwerk „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band”. Paul McCartney nannte den Beach Boys-Klassiker „God Only Knows” mehrmals das schönste Poplied, das je gemacht wurde.

Ironischerweise bedeutete das Album der Beatles von 1967 gerade einen Gnadenstoß für Brian Wilson, der sich zu diesem Zeitpunkt mit dem geplanten Album „Smile” selbst übertreffen wollte. Er wurde dadurch überspannt und geistig verwirrt. „Smile” sollte schließlich erst über 38 Jahre später als Soloalbum das Licht der Welt erblicken. In der Zeit von 1967 bis 1976 zog sich Brian Wilson vor allem in den Hintergrund zurück, während The Beach Boys weiterhin Hits wie „Tears In The Morning” und das Album „Holland” von 1973 erzielten, das teilweise in Baambrugge in den Niederlanden aufgenommen worden war.

Schließlich kehrte Wilson 1976 wieder zu The Beach Boys zurück, aber es wurde nicht mehr der Erfolg von einst. In den 1980er Jahren geriet er auch unter den Einfluss des Therapeuten Eugene Landy, der schließlich Anfang der 1990er Jahre aus seiner Funktion enthoben wurde.

In den letzten zwei Jahrzehnten tourte Wilson noch solo mit unter anderem einer vollständigen Aufführung von „Pet Sounds”. Außerdem gab es 2012 eine kurzzeitige Wiedervereinigung der überlebenden Mitglieder der Beach Boys, der er sich mit dem Album „That’s Why God Made The Radio” anschloss.

Nach dem Tod seiner Ehefrau Melinda Ledbetter im vergangenen Jahr führte Wilson ein zurückgezogenes Leben. Auch weil bekannt geworden war, dass er an Alzheimer litt.

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