Monday’s Monsoon – Sink/Swim/Fly
|Monday’s Monsoon ist zurück mit ihrer neuesten Veröffentlichung “Sink/Swim/Fly”, nach zwei Singles und zwei EPs. Die Sammlung von elf Songs präsentiert eine meisterhafte Balance zwischen intimer Erzählkunst und weiten Klanglandschaften, die sich nicht in ein einziges Genre einordnen lassen. In einer Zeit, in der sich viel Indie-Rock entweder zu kalkuliert oder zu selbstverliebt anfühlt, haben Monday’s Monsoon ein Werk geschaffen, das aufrichtig und emotional wirkt und dabei klanglich abenteuerlustig bleibt. Das Album existiert in diesem seltenen Sweet Spot, wo technisches Können auf emotionale Wahrheit trifft und ein Hörerlebnis schafft, das sowohl Gelegenheitszuhörer als auch tiefere Entdecker belohnt.
Das Album beginnt mit dem fesselnden “You and You and I”, einem Track, der sofort das Talent der Band zeigt, komplexe Gitarrenarbeit mit Gesang zu verbinden, der sowohl verletzlich als auch selbstbewusst wirkt. Man spürt sofort, dass Monday’s Monsoon die Hörer auf eine sorgfältig gestaltete emotionale Reise mitnehmen, eine, die sowohl Isolation als auch Verbindung anerkennt – treffend gespiegelt im paradoxen Titel des Albums. “The Wait” folgt mit einer langsam aufbauenden Intensität, die von spärlicher Instrumentierung zu einem Crescendo wächst, das die geduldige Erwartung widerspiegelt, die der Titel andeutet. Hier scheinen die Einflüsse von Radiohead in der atmosphärischen Produktion und den unerwarteten Akkordfolgen durch, doch der Song behält eine Wärme und Zugänglichkeit, die eindeutig ihre eigene Handschrift trägt. Und dabei hält die Snare das Stück als roten Faden zusammen.
Mit “Tap Out” erweitert sich das klangliche Spektrum des Albums erheblich. Perkussive Elemente stehen im Vordergrund und schaffen ein rhythmisches Fundament für Meditationen über Resilienz und Hingabe. Der Track zeigt Monday’s Monsoons Fähigkeit, Songs zu schreiben, die sowohl zutiefst persönlich als auch universell nachvollziehbar sind. Sehr gut produziert! Das Highlight zur Mitte des Albums, “Hi Again Mate”, bietet einen entwaffnenden Moment der Vertrautheit – ein Gespräch zwischen alten Freunden, musikalisch umgesetzt mit Folk-angehauchten Strophen und hymnischen Refrains. Hier werden die Einflüsse von Elbow besonders deutlich, insbesondere in der dialoghaften Lyrik und den orchestralen Ausschmückungen.
“White Peach” und “Fear of Falling” bilden das kontemplative Zentrum des Albums und erkunden Themen wie Zerbrechlichkeit und Mut. Ersterer setzt auf zarte akustische Arrangements, die allmählich in etwas Kräftigeres übergehen, während letzterer einen dringlicheren, treibenden Sound annimmt, der die Erzählung vorantreibt. Vielleicht der ambitionierteste Moment des Albums kommt mit “Papering over Cracks”, einer weitläufigen Erkundung emotionaler Fassaden, die die Bereitschaft der Band zeigt, Kompositionen atmen und sich natürlich entwickeln zu lassen. Der allmähliche Aufbau und die kathartische Entladung des Tracks zeigen eine Band, die sich sowohl in Zurückhaltung als auch im Loslassen wohlfühlt.
“Back O’skiddaw” bietet einen der eindrucksvollsten Momente des Albums und integriert Folk-Elemente, die an die englische Landschaft erinnern, auf die sich der Titel bezieht, während “Scapegoat” die politisch aufgeladensten Texte des Albums liefert, eingebettet in täuschend schöne Melodien. Gegen Ende des Albums liefert “Showstealer” eine dynamische Performance, die das technische Können der Band hervorhebt, ohne die emotionale Tiefe zu verlieren. Der Abschluss “Feel the Tide” fasst die Themen des Albums perfekt zusammen – eine Meditation über Hingabe und Erneuerung, die den Hörer mit einem Gefühl der Erfüllung zurücklässt und gleichzeitig zu wiederholtem Hören einlädt.
Auf “Sink/Swim/Fly” beweisen Monday’s Monsoon bemerkenswerte Kohärenz und Vision. Die Produktion findet die ideale Balance – genug Feinschliff, um das musikalische Können der Band hervorzuheben, aber auch genug organische Elemente, um die Energie ihrer Live-Auftritte einzufangen. Was dieses Album letztlich besonders macht, ist seine emotionale Authentizität. “Sink/Swim/Fly” etabliert Monday’s Monsoon nicht nur als vielversprechende Talente, sondern als eine voll entwickelte Band, die etwas Bedeutendes zu sagen hat – und die musikalische Sprache, es wunderschön auszudrücken. Ein Album, das sie aus dem Londoner Clubcircuit auf wesentlich größere Bühnen katapultieren sollte. (8/10) (Monday’s Monsoon)