Perlen der Popmusik: Die Geschichte hinter Tom Browne – “Jamaica Funk”

Stellen Sie sich vor: ein junger Trompeter aus Queens, der jeden Tag durch die belebten Straßen von Jamaica läuft. Er nimmt die Geräusche der Autos, der Menschen und der Musik auf, die er hört. Für Tom Browne war es tatsächlich mehr als nur ein Spaziergang nach Hause; es wurde zur Inspiration für ein Lied, das die Welt verändern sollte. Geboren am 30. Oktober 1954, wuchs er mit Jazz in den Ohren und Funk im Herzen auf. Und das übersetzte sich schließlich in einen der funkigsten Songs aller Zeiten.

Tom Browne

Browne war kein Kind reicher Eltern, die ihm Musikunterricht hätten bezahlen können. Er lernte die Musik auf die harte Tour, durch Übung. Später, als er etwas verdient hatte, studierte er an der Manhattan School of Music and Art und lernte hauptsächlich durch Zuhören. Während andere Kinder spielten, saß er am Klavier. Später griff er zur Trompete und entdeckte, dass dies wirklich sein Instrument war. Der Übergang von klassischen Übungen zu Jazz und Funk fühlte sich für ihn natürlich an, als ob er endlich nach Hause käme.

In den späten Siebzigern spielte er mit Sonny Fortune, eine Erfahrung, die ihn lehrte, wie man Tradition mit Innovation vermischt. Es war diese Zeit, die ihn auf das vorbereitete, was kommen sollte: ein Lied, das Jazz, Funk und Soul auf eine Weise zusammenbringen würde, die niemand erwartete.

Funkin for Jamaica

Zu Hause bei seinen Eltern geschah schließlich das Wunder. Tom saß am Klavier und spielte einige Akkorde, als er plötzlich die Melodie erdachte, die später weltberühmt werden sollte. Jamaica, Queens, New York, USA — sein Viertel, sein Zuhause, seine Inspiration — bekam endlich seinen eigenen Soundtrack.

Was dieses Lied so besonders machte, war nicht nur die eingängige Melodie. Es war die Art, wie Browne verschiedene Musikwelten kollidieren ließ. Die Trompete tanzte über einem dicken Funk-Beat, während Toni Smiths Stimme dem Ganzen eine Seele gab, die sogar den kritischsten Zuhörer berührte. Im Juli 1980 wurde es veröffentlicht, und plötzlich war Jazz-Funk keine kleine Nische mehr.

Das Timing war perfekt. Disco verschwand, die Menschen suchten etwas Neues, aber Vertrautes. „Funkin for Jamaica” gab ihnen genau das — die Zugänglichkeit von Pop mit der Kreativität von Jazz. Das Lied schoss auf Platz eins der Billboard R&B-Charts und blieb dort vier Wochen. Im Vereinigten Königreich erreichte es die Top 10. Für einen relativ unbekannten Jazzmusiker war dies ein Wunder. Aber es war ein mehr als verdiestes Wunder.

Cover-Versionen

Wenn ein Lied wirklich einschlägt, beginnen andere es zu covern. „Funkin for Jamaica” erhielt bereits 1991 eine Remix-Behandlung, und später kamen verschiedene Versionen, einschließlich des M+M Mix von 2017 von John Morales. DJs und Produzenten begannen, Samples vom Original in ihren eigenen Kreationen zu verwenden.

Was an diesen Covers auffällt, ist, wie unterschiedlich Künstler das Lied angehen. Einige halten am ursprünglichen Funk-Groove fest, andere fügen moderne Beats hinzu. Hip-Hop-Produzenten entdeckten die Kraft von Brownes Trompetenlinien und verwendeten sie als Grundlage für völlig neue Lieder. Es bewies, dass das Original stark genug war, um verschiedene Interpretationen zu tragen.

Die Remix-Kultur der Neunziger gab dem Lied ein zweites Leben. Neue Generationen entdeckten Tom Browne durch diese Versionen, und plötzlich war er kein Künstler aus der Vergangenheit mehr, sondern jemand, dessen Musik sich noch immer als relevant erwies.

Love Approach

„Funkin for Jamaica” war der Eröffnungstrack von Brownes Album „Love Approach”, aber es war nicht das einzige erwähnenswerte Lied. Das gesamte Album atmet einen erfrischenden Ansatz zum Jazz-Funk, der damals neu war. Browne hatte von seinem früheren Album „Browne Sugar” gelernt, und auf „Love Approach” klang er selbstbewusster, spielerischer. Das berüchtigte schwierige zweite Album erwies sich nicht als Flop, sondern als sein Durchbruch.

Dieses Album brachte auch „Thighs High (Grip Your Hips and Move)” hervor, ein Lied, das 1981 erneut bewies, dass Browne kein Eintagswunder war. Während „Funkin for Jamaica” die Menschen mit seiner fröhlichen Energie tanzen ließ, hatte „Thighs High” einen sinnlicheren, reiferen Sound. Es erreichte den vierten Platz in den R&B-Charts und zeigte, dass Browne verschiedene Seiten von Liebe und Verlangen erkunden konnte.

„Thighs High” hatte einen anderen Ansatz. Während das erste Lied vom Heimkommen handelte, vom Stolz auf sein Viertel, ging dieses Lied um körperliche Anziehung und das Vergnügen des Augenblicks. Brownes Trompete bekam mehr Raum zum Atmen, die Arrangements waren reicher, und die Produktion war polierter.

Jamaica, Queens

Fünfundvierzig Jahre später bleibt „Funkin for Jamaica” eine wunderbare Perle. Das Lied steht für einen Moment, als Musik keine Grenzen kannte, als ein Junge aus Queens die Welt zu seiner Melodie tanzen lassen konnte. Tom Browne bewies, dass Authentizität universell ist — seine Liebe zu seinem Viertel wurde jedermanns Liebe zur Heimat.

Browne selbst schlug andere Wege ein. Er wurde Pilot, fand Gott, machte andere Musik. Aber jedes Mal, wenn diese ersten Noten von „Funkin for Jamaica” erklingen, ist er wieder dieser junge Trompeter, der sein Herz sprechen ließ. Das Lied wurde größer als sein Schöpfer, ein Stück Musikgeschichte, das sich noch immer frisch anfühlt.

Vielleicht ist das das Geheimnis wahrer Popmusik: Sie entspringt etwas sehr Persönlichem, spricht aber etwas Universelles an. Jamaica, Queens, wurde durch Tom Brownes Augen zu dem Ort, wo jeder herkam, wohin jeder zurückkehrte, wo Funk und Gefühl in vier Minuten zusammenkamen, die die Zeit anhielten.

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