Christina Aguilera – La Fuerza

Christina Aguilera, der amerikanische Superstar, veröffentlicht unerwartet, aber nicht völlig unerwartet ein neues Album. Kein komplettes Album, sondern eine spanischsprachige EP, „La Fuerza“. Nach „Mi Reflejo“ aus dem Jahr 2000 ist dies ihr zweites Album, auf dem sie ihre Latino-Herkunft betonen möchte. Warum es jedoch 22 Jahre dauern musste, bis sie wieder etwas auf Spanisch veröffentlichte, ist ein Rätsel. Auf jeden Fall ist es trotz der begrenzten Anzahl von Songs kein Kinderspiel geworden. Jedenfalls weckt die Hinzufügung von EP1 die Erwartungen auf mehr, und das zu Recht, denn „La Fuerza“ ist der erste von 3 Teilen, die zusammen ein komplettes Album ergeben sollen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Aguilera die Ballade „Somos Nada“ und ihre Zusammenarbeit mit Becky G, Nicki Nicole und Nathy Peluso „Pa Mis Muchachas“ hervorgebracht. Die mittlerweile 41-jährige New Yorkerin hat sich bereits als erwachsene Latina zu erkennen gegeben. Es war damals noch die Frage, ob sie ohne die Hilfe anderer Sänger überleben würde. Mit „La Fuerza“ beendet sie diese Diskussion.

Auf „Santo“ ist es noch nicht zu hören, da sie die Hilfe von Ozuna in Anspruch nahm, der mit seiner Zusammenarbeit mit den Black Eyed Peas und ihrer „Mamacita“ den Durchbruch schaffte. Doch dann schafft es die Pop-Diva, bei „Ya Llegué“, „Como Yo“ und „La Reina“ ihre eigenen Spuren zu hinterlassen. Songs, in denen der eine erfolgreicher ist als der andere, in denen aber Christina Aguilera deutlich zu hören ist. Vor allem wegen ihrer sehr starken Vocals, die auch auf dieser EP nicht enttäuschen.

Mit „Ya Llegué“ liefert Aguilera einen Eröffnungstrack ab, der sofort die spanische Atmosphäre des Albums festlegt. Zu einem Tanzrhythmus, in dem sogar ein Hauch von Reggaeton zu hören ist, singt Aguilera, dass sie zurück ist. Sie schließt den Kreis sogar mit einer Anspielung auf ihren ersten Hit „Genie in a Bottle“. Auf derselben Tour fährt sie mit „Como Yo“ fort. Wieder wird ein futuristischer Tanzrhythmus verwendet, um ihre Stimme zu unterstützen. Schade, denn Aguilera braucht das nicht wirklich.

Zum Glück lässt sie es nicht zu. Neben der wunderschönen Ballade „Somos Nada“ ist auch der Schlusstrack „La Reina“ ein absolutes Highlight dieser EP. Aguileras Stimme klingt am besten auf den Gitarrenklängen einer Mariachi-Band. Die Sängerin hatte schon immer eine rohe Kante, scheint aber erst jetzt voll ausgelastet zu sein. Ein schönes, passendes Ende dieser ersten EP, die die Erwartungen an EP2 und EP3 noch höher steigen lässt. (8/10) (Sony Latin)

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