Calvin Harris und Lewis Capaldi machten den 4. Tag von Sziget zu einem denkwürdigen Tag
|Auch der vierte Tag von Sziget hatte ein tolles Lineup. Namen wie Calvin Harris, Lewis Capaldi, Ofenbach, TSHA und viele mehr traten auf den Bühnen des magischen Festivals in Budapest auf. Zu viele Namen, um sie alle zu besuchen, das ist die Stärke von Sziget.
Black Honey
Die Band aus England eröffnete diesen Freitag die Bühne im Freedome. Mit ihrem Indie-Rock-Sound brachten sie viel Energie mit. Was als ruhiges Publikum begann, wurde schnell energischer, als die Band die Bühne betrat. Sie stahlen sofort allen die Show mit ihrem von den 70ern inspirierten Look. Die Leadsängerin Izzy Philips betrat die Bühne in einem langen grünen Kleid, während die anderen Bandmitglieder mit offenen Blusen und hochgekrempelten Hosen herumliefen. Während eines der ersten Songs ging Philips schnell von der Bühne, nur um einen Moment später mit einem Bier in der Hand wieder aufzutauchen. ‘Ich bin Izzy und das ist mein erstes Getränk.’ Ein paar Fans vorne im Publikum tanzten zu jedem Song eine fast vollständige Choreographie, was den Rest dazu veranlasste, schnell mitzutanzen. Nach einer vollen Stunde Spielzeit war der Gig geschafft.
Kensington
Der erste Auftritt auf der Hauptbühne des Tages hatte derweil bereits begonnen. Die niederländische Band Kensington hatte mit ihrem Set begonnen. Es war sehr deutlich, dass das Publikum hauptsächlich aus Niederländern bestand. Es waren nicht nur viele niederländische Flaggen zu sehen. Als der Sänger der Band, Eloi Youssef, das Publikum fragte, die alle aus den Niederlanden kämen, war der Lärm ohrenbetäubend. Während des Sets wurden viel Flammenwerfer, Feuerwerk und Konfetti eingesetzt. Die Menschen vorne im Publikum waren ständig geschockt, als die Konfetti-Kanonen plötzlich explodierten. All diese Extras sorgten für eine echte Show. Dabei half auch die Energie der Band selbst. Dies war nicht das erste Mal, dass sie bei Sziget spielten, also wussten sie, wie es geht. Beim Song „Home Again“ achteten sie darauf, eine Kensington-Tradition fortzusetzen. Während dieses Liedes wurden alle gebeten, die Leute auf die Schultern zu nehmen, also mussten so viele Leute wie möglich in die Luft gehen. “Mal sehen, wer das am längsten durchhält.” Wirklich überall, wo man hinsah, saßen sich Leute auf den Schultern. An einer Stelle gab es sogar eine Conga-Reihe von Leuten, die übereinander saßen. Dies sorgte für einen ganz besonderen Anblick. Wie bei einer echten Rockband endete das Set mit einem langen instrumentalen Outro des Songs „St. Helen”.
Superar Kinderchor
Für das „besondere Ereignis“ war heute der Superar Kinderchor auf der Hauptbühne. Diese große Gruppe von Kindern kam, um zwei Lieder zu singen. Jeder wurde durch die Texte auf dem Bildschirm hinter ihnen zum Mitsingen ermutigt. Nachdem sie den ukrainischen Beitrag zum letztjährigen Eurovision Song Contest gesungen hatten, begannen sie mit „Imagine“. Als jüngste Künstler des gesamten Festivals eroberten sie viele Herzen.
Lewis Capaldi
Später am Abend begann eine Show, auf die viele Menschen gewartet hatten. Auf der Hauptbühne stand der schottische Sänger Lewis Capaldi. Während er das Publikum mit seiner Stimme verzauberte, spielte er seine bekanntesten Hits wie „Bruises“ und „Grace“. Irgendwann in der Mitte seines Sets sang er eine Coverversion von „Thousand Miles“ von Vanessa Carlton. Später fügte er auch ein weiteres Cover hinzu, den Song „What Makes You Beautiful“ von One Direction. Die unseriöse Haltung des Sängers sorgte beim Publikum für reichlich Lacher. Diese Haltung vertritt Capaldi eigentlich immer, was offenbar bei den Fans ankommt. Zum Beispiel nahm er dem Publikum ein Telefon ab, um damit ein paar Fotos zu machen. Während Capaldis Auftritt schien die Zahl der Engländer im Sziget deutlich zuzunehmen. Viele von ihnen waren echte Fans des Sängers und extra für ihn nach Budapest gereist.
Calvin Harris
Der Hauptact am Freitag begann um 9:30 Uhr mit Calvin Harris auf der Hauptbühne. Das Festivalgelände war wieder einmal voll, Menschen warteten bis zum Riesenrad auf den DJ. Bei einem so bekannten Künstler wie dem schottischen DJ ist es nur natürlich, dass die Erwartungen hoch sind. Diese wurden auf jeden Fall eingehalten. Mit einem Set, das anderthalb Stunden ohne Unterbrechung andauerte, verwandelte Calvin Harris die gesamte Insel in eine einzige große Party. Mit jedem Song, der gestartet wurde, tanzten und sprangen die Leute härter. Außerdem sah es sehr lustig aus. Es wurde viel Feuerwerk und Laser eingesetzt, was einige coole Effekte erzeugte. Dir ist auch aufgefallen, wie viele Hits dieser DJ eigentlich hatte. Fast alles, was er während seines Sets spielte, war ein Hit. Mit einer Karriere, die nun rund sechzehn Jahre umfasst, war der Künstler sicherlich produktiv bei der Veröffentlichung echter Hits. Das Set war auch sehr abwechslungsreich. Von Mitsingen wie „One Kiss“ mit Dua Lipa bis hin zu improvisierten Drops dazwischen. Es war eine unvergessliche Nacht.
Schlechtes Gyal
Zum ersten Mal in ihrer Karriere stand Bad Gyal in Ungarn auf der Bühne. In ihrer Heimat Spanien ist sie bereits ein absoluter Hit, aber hier hat ihr Erfolg noch nicht begonnen. Und doch stand sie vor einer vollen Freiheit. Dass sie in Spanien so groß ist, war auch offensichtlich. Spanische Flaggen waren in Hülle und Fülle und überall konnte man Leute Spanisch sprechen hören. Zuerst betraten vier Tänzer die Bühne, danach erschien Bad Gyal. Von einer erhöhten Position auf der Bühne sang sie mit einer riesigen Sonnenbrille zum Publikum. Mit einem geblendeten Mikrofon in der Hand begann sie ihr Set. Sobald sie ihr erstes Lied anfing, fing die ganze Freiheit an zu tanzen. Nachdem dieses Lied zu Ende war, begann Bad Gyal selbst richtig zu tanzen. Sie zeigte ihre Twerk-Fähigkeiten, was das Publikum zum Toben brachte. Mit den Worten ‘Hier bist du richtig, denn Party ist meine Spezialität!’ Sie ging zu ihrem nächsten Lied über. Sie hatte recht, denn es war definitiv eine Party.
Alan Walker
In der Ticketswap Party Arena hatten Ofenbach gerade ihr Set beendet, als Alan Walker anfing. Da auch das vorherige Set viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, war das Zelt voll. Sobald der norwegische DJ anfing, wurde es jedoch noch belebter. Die Menge füllte das gesamte Zelt und die Umgebung. Selbst in den hintersten Winkeln der Menge wurde gefeiert. Alan Walker schaffte es, das Publikum mit seiner Show voll einzubeziehen. Als er alle bat, ihre Taschenlampen einzuschalten und sie im Takt der Musik auf und ab zu bewegen, erleuchtete der Ort. Alle machten mit. Bei seinen Hits wie „Faded“ und „Sweet Dreams“ tobte das Publikum und sang bei jedem Wort mit. Insgesamt dauerte die Party anderthalb Stunden, danach beendete er das Set wirklich.
Fotos (c) Wyona Latupeirissa