Katie Melua hat einen magischen Gig in Berlin gegeben

Katie Melua wurde 1984 in Georgia geboren, wuchs in England auf und begann im Alter von 15 Jahren Songs zu schreiben. Ein paar Jahre später, 2003, kam ihre Debütsingle „The Closest Thing to Crazy“, doch ihr großer Durchbruch kam eineinhalb Jahre später, 2005, mit dem Monsterhit „Nine Million Bicycles“. Mit mehr als 11 Millionen verkauften Alben ist Melua einer der erfolgreichsten britischen Künstler, der auch in Deutschland viele Fans hat. Am Donnerstagabend betrat die georgisch-britische Sängerin die Bühne im Admiralspalast in Berlin.

Melua eröffnete das Konzert mit „Joy“, einem wunderschönen und bewegenden Song aus ihrem 2020 erschienenen Album „Album No. 8“. Der Song begann mit sanften Klavierklängen und baute sich allmählich zu einer kraftvolleren Melodie auf, während Meluas Stimme voll blieb von Emotion und Sensibilität. Der Songtext handelt davon, auch in schwierigen Zeiten Freude und Hoffnung im Leben zu finden. Melua singt in dem Lied darüber, Negativität loszulassen und die Schönheit des Lebens anzunehmen, und vermittelt ihren Zuhörern eine Botschaft von Optimismus und Widerstandsfähigkeit. Ein schöner Start in die Leistung, die am Ende makellos gebracht wurde.

Da Meluas letztes Album „Love & Money“ vor einem Monat erschienen ist, ist der Auftritt in Berlin Teil ihrer „Love & Money“-Tour. Viel Musik vom letzten Album. Wie „Lie in the Heat“, „Golden Record“, „Darling Star“, Titeltrack „Love and Money“ und mehr. Aber auch viele Songs ihres achten Albums „Album No.8“ kamen und gingen. Beide Alben wurden von Leo Abrahams produziert, der zuvor unter anderem mit David Byrne und Brian Eno, Paul Simon, Nathalie Imbruglia, Paolo Nutini, Editors und Starsailor zusammengearbeitet hat. Dennoch ist der Erfolg nicht garantiert, denn die neuere Musik schien auf das Publikum in Berlin wirken zu müssen. Vor allem die bekannteren Songs wie „Nine Million Bicycles“, „The Closest Thing to Crazy“, das schwarze Cover „Wonderfull Life“ und das abschließende „I Cried for You“ verzauberten das Publikum am meisten.

Diese Verzauberung war für Melua nicht allzu schwierig. Wie eine mythologische Sirene spielte sie ihr Publikum, das aufmerksam zuhörte. Ohne zu sprechen und mit voller Aufmerksamkeit wurden die Zuhörer in ihren reinen, bezaubernden Gesang und ihr Spiel hineingezogen. Etwas Magisches schien zu passieren, so konzentriert waren Künstler und Publikum verbunden. Schön zu sehen und zu hören, wie eine völlige Gelassenheit stattzufinden schien.

Das wurde schließlich die einzige Falle für Melua. Das Gesamtbild stimmte. Keine Note unrein, nicht im Gesang, nicht in der Musik, nicht im Aussehen. Alles war streng dirigiert, als würde man einer CD lauschen. Das Einzige, was die Tracks unterbrach, waren kurze, fast vollständig einstudierte Gespräche zwischendurch. Dass Melua als Kind immer mit ihrer Großmutter in Georgia, die ihren neugeborenen Sohn nannte, auf einem verlassenen Flugzeugfriedhof herumspielte, widmete dem letztes Jahr verstorbenen Psychologen, der sie vor 10 Jahren aus dem Tal holte, ein Lied. Alles schien straff geplant.

Einer der Höhepunkte war „The Closest Thing to Crazy“, ein Cover von Mike Batt von seinem 1995er Album „Arabesque“, das aber schon so lange auf Meluas Setlist steht, dass man es fast als eigenen Song bezeichnen kann. Obwohl Mike Batt maßgeblich für ihren Erfolg verantwortlich ist. Abgesehen davon, dass Batt unter anderem Art Garfunkels „Bright Eyes“ und teilweise „The Phantom of the Opera“ geschrieben hat, hatte er selbst mit „Lady of the Dawn“ einen großen Hit. Er hat auch viel für Melua geschrieben, aber auch für diese Perle.

Katie Melua spielte in Berlin ein Konzert, das einfach nicht zu bemängeln war, außer dass es vielleicht etwas zu inszeniert war. Ein bisschen spontaner, wechselseitige Interaktion mit dem Publikum statt einstudierter Gespräche, oder vielleicht ein Lied in einer anderen Version… Es hätte alles ein bisschen spontaner werden können, damit das Konzert mehr wäre als nur eine CD, die gespielt wird. Aber musikalisch war Melua erstklassig, dazu gibt es nichts zu sagen.

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