Übersicht über die Albumrezensionen: Memoryfield, Elettra Storm und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
The Dead South – Chains & Stakes
Dem kanadischen Bluegrass-Kollektiv The Dead South gelang vor einiger Zeit mit dem mitreißenden „In Hell I’ll Be In Good Company“ der Durchbruch. Die oft fröhlich klingende Musik spiegelt die düsteren Texte über Mord, Alkohol, Kriminalität und sogar Inzest wie in einem ihrer bekannteren Lieder wider. Das ist in diesem neuen „Chains & Stakes“ nicht anders. Für diejenigen, die die Band schon länger verfolgen, werden wir auf dem neuen Album nichts Innovatives finden. Wir können nichts Negatives darüber sagen, denn es ist einfach gut, genau wie die drei zuvor veröffentlichten Alben. Das kalte Jahr 1977 kehrt zurück. Das haben wir auf dem Vorgängeralbum „Broken Cowboy“ gehört. Schöne kleine Details. Sowohl gesanglich als auch musikalisch das Niveau, das wir von The Dead South erwarten. (Rik Moors) (8/10) (Six Shooter Records)
Baby Killed the Roses – Baby Killed the Roses
BloYaTop-Fans sind schon lange an den „neuen“ Bandnamen Baby Killed the Roses (BKTR) gewöhnt. Für ihr gleichnamiges Album arbeiteten die Männer mit Mario Goossens (Triggerfinger) zusammen. Sie kehrten zu den Wurzeln des Rock zurück, einschließlich analoger Aufnahmen. Schon beim Eröffnungslied spürt man die Energie. Das Schlagzeugspiel ist dynamisch, die Gitarrenriffs sind wunderbar, es gibt eine angenehme Menge Bass. Das Ganze ist spannend, die Texte sind nicht zu kompliziert. Auch wenn sich die Lieder stark voneinander unterscheiden, ist der Aufbau im Großen und Ganzen das gleiche Rezept. Mit grenzenloser Energie als Hauptzutat. Bis auf einen etwas langweiligen Fade-Out enden alle Songs (sehr) gut. In „Mercy“ spürt man unter anderem, wo die Interaktion mit dem Publikum stattfinden wird. Einige Songs haben schöne Details und/oder Wendungen. Eine der schönsten Wendungen findet sich in „Love Many Trust Few“. Die zehn energiegeladenen Songs sind wie geschaffen, um live gespielt zu werden. Die Release-Show findet am Freitag, den 1. März, im Bosuil in Weert statt, das Dach wird auf jeden Fall abgerissen! (Esther Kessel-Tamerus) (8/10) (Suburban)
Fay Wildhagen – Behalten wir es in der Familie
Aufgewachsen in Oslo, Norwegen, ist Fay Wildhagen eine Singer-Songwriterin und Gitarristin, die schon in jungen Jahren davon fasziniert war, auf ihrer Gitarre magische Klangwelten zu erschaffen. Mit ihrem Debütalbum „Snow“ aus dem Jahr 2015 und dem Nachfolger „Borders“ aus dem Jahr 2018 etablierte sie sich als eine der aufregendsten Künstlerinnen Norwegens. Ihr drittes Studioalbum „Let’s keep it i nee Family“ ist ein überraschend gutes Pop-Rock-Album mit wunderbaren Titeln wie „Ohmygod“, das in die Charts gehört. Auf diesem Album gibt es keinen einzigen schwachen Song. Ein gutes Album in der Kategorie der Alben, die man unbedingt hören muss. (Jan Vranken) (7/10) (Warner Music Norwegen)
Pitbull – Trackhouse (Daytona 500 Edition)
Es ist schon einige Zeit her, dass Pitbull die Welt mit seinen einfachen, kommerziellen Pop-Dance-Songs zum Tanzen brachte. Holz!!!! „Daytona 500 Edition“ ist das neue Album des kubanisch-amerikanischen Rappers Pitbull mit Gastauftritten von Tim McGraw, Vikina, den unvermeidlichen Nile Rodgers und Dolly Parton. Es ist das erste richtige Album des Mannes seit 2013. Darüber sollten wir uns freuen. Nein, nicht unbedingt. Natürlich kann Pitbull machen, was er will, aber das ist kein wirklich gutes Album oder so. Zum x-ten Mal ein Album mit „Good Times“ von Chic, auf dem sich ein Rapper austobt. Das haben wir jetzt gesehen. Nile Rodgers als treibende Kraft hinter dem Verkauf und die Person, die ihn betritt. „Powerful Women“ mit Dolly Parton bringt den Parton-Klassiker „9 to 5“ durch den Trockner. Nein, das ist nichts. Einfach überhaupt kein Spaß. (Elodie Renard) (4/10) (Mr 305 Records)
Ihsahn – Ihsahn
Vegard Sverre Tveitar, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Ihsahn, veröffentlicht sein achtes Album unter seinem eigenen Pseudonym. Der norwegische Multiinstrumentalist, Sänger und Komponist bleibt natürlich untrennbar mit der legendären Black Metal-Band Emperor verbunden. Die Musik, die Ihsahn seit seinem Abschied von Emperor macht, enthält immer noch Black-Metal-Elemente, enthält aber eine viel breitere Palette musikalischer Farben. Man hört also nicht nur Black Metal, sondern die raffiniert komponierten Kompositionen enthalten auch klassische Einflüsse, Jazz, Progressive und sogar Ambient-Passagen. Dieses Album erscheint in zwei Versionen. Eine vollständig Orchesterversion und eine reguläre Studioversion, die ich jetzt bespreche und bei der es nicht an Orchesterfragmenten mangelt. Der beste Song ist „Blood Trails To Love“, den man am besten als progressive Halbballade beschreiben kann. Mit seinem achten Studiowerk beweist Ihsahn, dass musikalische Grenzen auch im Jahr 2024 noch überschritten werden können. Ich bin gespannt, was dieser Norweger in Zukunft noch für uns bereithält. (Ad Keepers) (9/10) (Candlelight Records)