Übersicht über die Albumrezensionen: AK3K, Priest und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Arooj Aftab – Night Reign

Arooj Aftabs neues Album “Night Reign” ist eine bezaubernde Erkundung der Nacht, voller intimer Beziehungen, düsterer Träume und feuriger Fantasien. Die Nacht ist ihre größte Inspirationsquelle, was sich deutlich in den melancholischen und hoffnungsvollen Klängen zeigt. Bereits mit dem Eröffnungsstück “Aey Nehin” erzeugt Aftab ein Gefühl von Vorfreude und Sehnsucht. Ihre Stimme führt uns durch schattige Passagen, wobei jede Komposition neue emotionale Schichten offenbart. Ihre Interpretation von “Autumn Leaves” ist gespenstisch und innovativ, wobei die minimalistische Instrumentierung die Atmosphäre verstärkt. Das Album kombiniert eigene Kompositionen mit klassischen Texten, wie denen der Urdu-Dichterin Mah Laqa Bai Chanda aus dem 18. Jahrhundert. Zusammenarbeiten mit Musikern wie James Francies und Cautious Clay fügen den reichen Klanglandschaften Tiefe hinzu. Aftabs Vielseitigkeit und künstlerische Vision kommen in den verschiedenen musikalischen Stilen und Sprachen deutlich zum Ausdruck. Höhepunkte wie “Saaqi” und “Last Night Reprise” zeigen Aftabs Fähigkeit, Tradition und Moderne zu verweben. Ihre Musik ist intim und universell, mit sorgfältig durchdachter Produktion und Arrangements. “Night Reign” bestätigt Aftabs Status als innovative und emotional berührende Künstlerin. Diese beeindruckende Arbeit verdient eine wohlverdiente 8 von 10. (Jan Vranken) (8/10) (Verve Label Group)

King Hannah – Big Swimmer

King Hannahs “Big Swimmer” ist ein mitreißendes Hörerlebnis, das den Hörer von Anfang an auf eine musikalische Reise mit geschlossenen Augen mitnimmt. Mit Sharon van Ettens stimmlichem Beitrag zum Eröffnungsstück setzen das Duo sofort den Ton für ein atmosphärisch und emotional aufgeladenes Album. Die Stimme von Hannah Merrick ist vielseitig und faszinierend, reicht von süßlich bis aggressiv und schafft eine faszinierende Dynamik in Songs wie “New York, Let’s Do Nothing”. Dieser Song ruft eine Stimmung hervor, die an Dry Cleaning und Lou Reed erinnert und perfekt ist für eine Nacht in der Stadt, die niemals schläft. Die Einflüsse von New York sind deutlich hörbar und verleihen dem Album eine authentische und rohe Energie. Das achtminütige “Somewhere near El Paso” bringt dieselbe Spannung und Tiefe wie Lou Reeds klassisches Meisterwerk, ohne eine Kopie zu sein. Es ist eine entwickelte stilistische Figur, die King Hannah zu Eigen macht, mit einem intensiven Aufbau, der den Hörer vollständig einnimmt. Mit “Big Swimmer” beweist King Hannah ihre Fähigkeit, tiefgründige, atmosphärische Musik zu kreieren, die sowohl hypnotisch als auch beeindruckend ist. Das Album zwingt den Hörer zur vollständigen Vertiefung und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Dieses Album hat das Potenzial, ein zeitloses Meisterwerk zu werden, und ist sehr zu empfehlen für Fans von emotional aufgeladener Rockmusik. (Anton Dupont) (9/10) (City Slang)

Winnetka Bowling League – Sha La La

Winnetka Bowling League, angeführt von dem vielseitigen Matthew Koma, veröffentlicht ihr zweites Album “Sha La La”. Obwohl der Bandname sofort durch Originalität auffällt, gelingt es dem Album selbst nicht, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die sonnigen, reverb-reichen Klänge, die ihre Musik kennzeichnen, erinnern eher an die malerischen Küsten Kaliforniens als an die städtischen Gassen von Los Angeles. Das Album eröffnet nett mit dem Titeltrack “Sha La La”, wird aber schnell von einem Übermaß an Hall überschattet. Dies erzeugt einen Swimmingpool-Sound, der manchmal die authentischen Töne echter Instrumente und Stimmen verschleiert. Während einige Tracks Potenzial zeigen, bleiben sie in der gleichen Klangwand stecken, was es schwierig macht, wirklich herauszustechen. Tracks wie “Slow Dances” und “CVS”, die zuvor etwas Airplay bekommen haben, fehlen die Frische und Spontaneität, die sie einprägsam machen könnten. Obwohl zweifellos viel Liebe und Sorgfalt in die Produktion geflossen sind, fühlt sich das Album manchmal zu poliert an und mangelt an der rohen Ehrlichkeit, die einen tiefen Eindruck hinterlassen und besser zu dieser Musik passen würde. “Sha La La” wird sicherlich von der treuen Fangemeinde der Band geschätzt, aber es scheint nicht in der Lage zu sein, ein breiteres Publikum zu begeistern. Es ist ein angenehmes Album für Fans von Reverb-getränktem Pop, das jedoch nicht über das Durchschnittliche hinausgeht. Letztendlich ist es ein Album, das wahrscheinlich schnell im Angebot landen wird, trotz des starken Starts und des vielversprechenden Namens der Band. (Jan Vranken) (6/10) (Winnetka Bowling League)

Priest – Dark Pulse

Die schwedische Band Priest, die eher für ihr mysteriöses Image als für ihre Musik bekannt ist, entführt uns mit “Dark Pulse” erneut in die neonbeleuchteten Welten der 80er-Jahre Sci-Fi, gemischt mit Gothic-Soundscapes. Seit ihrer Debütsingle 2017 hat die Band eine solide Fangemeinde aufgebaut und bereits die Alben “New Flesh” und “Cyberhead” veröffentlicht. “Dark Pulse” bleibt dem erkennbaren Stil von Priest treu, mit dunklen elektronischen Beats und atmosphärischen Synths, die eine futuristische Atmosphäre heraufbeschwören. Tracks wie “Phantom Pain” und “Dead Ringer” versetzen einen sofort in die dystopische Kulisse eines 80er-Jahre Sci-Fi-Films. Die Band hat es geschafft, eine einzigartige Nische zu finden, aber leider wird diese nicht ausreichend vertieft, um das Album wirklich interessant zu machen. Die Musik auf “Dark Pulse” ist zwar unterhaltsam und stilistisch konsistent, aber es fehlt an Tiefe und Abwechslung, um wirklich fesselnd zu sein. Die Produktion ist straff und die Klanglandschaften sind stimmungsvoll, aber das Ganze wirkt manchmal etwas repetitiv und vorhersehbar. Es gibt wenige Überraschungen oder innovative Elemente, die den Hörer wirklich fesseln. Obwohl “Dark Pulse” die Fans der Band sicherlich zufriedenstellen wird, bleibt es in Bezug auf eine neue oder spannende Richtung für Priest hinter den Erwartungen zurück. Das Album bietet eine angenehme Hörerfahrung für Fans des Genres, hebt sich aber nicht wirklich vom Durchschnitt ab. (Anton Dupont) (6/10) (Blue Nine)

AK3K – When I Die ; Don’t Act ; Like You Care

Das neue Album “When I Die ; Don’t Act ; Like You Care” von AK3K ist ebenso konsistent mit den stilistischen Fehlern im Titel: ziemlich “falsch”. AK3K, ein mysteriöser Künstler, der behauptet, ein 3000 Jahre alter Pharao aus dem Schattenreich zu sein, hat eine Nische in der Online-Musikwelt gefunden. Diese Nische wird jedoch in diesem Album nicht ausreichend vertieft, um interessant zu werden. Es ist schwer herauszufinden, woher AK3K genau kommt, aber das Album klingt wie der Versuch eines deutschen Künstlers aus Hamburg oder Mannheim, sich als Amerikaner auszugeben. Produktionstechnisch ist es eine ärmliche Angelegenheit: die Beats scheinen größtenteils aus Apple-Loops zu bestehen, und sowohl Melodie als auch Spannung fehlen völlig. Tracks wie “Drowning” und “Who Are You” versuchen, etwas emotionale Tiefe vorzutäuschen, werden aber durch die amateurhafte Produktion und die sich wiederholenden Klänge zunichte gemacht. Obwohl AK3K eine gewisse, ganz eigene und einzigartige Ästhetik entwickelt hat und Einflüsse aus verschiedenen Genres integriert, weiß dieses Album nirgendwo zu beeindrucken. Es fehlt an Authentizität und Qualität, um wirklich zu fesseln. “When I Die ; Don’t Act ; Like You Care” ist eine enttäuschende Hörerfahrung, die wahrscheinlich schnell in Vergessenheit geraten wird. Es ist ein Album, das leider mehr Minuspunkte als Pluspunkte hat, was zu einer Bewertung von 3 von 10 führt, hauptsächlich für den kreativen Versuch, der leider misslingt. (Elodie Renard) (3/10) (AK3K)

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