Übersicht über die Albumrezensionen: Anvil, Blur und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Anvil – One And Only
Anvil benötigt keine weitere Einführung. Jeder Metalhead kennt diese sympathische kanadische Band. Anfang der 80er Jahre veröffentlichte Anvil drei ausgezeichnete Alben, die ihnen einen Kultstatus einbrachten. Erfolgreiche und weltberühmte Bands wie Metallica und Megadeth haben angegeben, dass Anvil eine Inspirationsquelle für sie war und dass sie von diesem kanadischen Trio beeinflusst wurden. Durch Missmanagement und falsche Entscheidungen kam es jedoch nicht zum Durchbruch, und sie gerieten etwas in Vergessenheit. Dies alles ist in dem Anvil-Film “The Story Of Anvil” zu sehen, der 2009 veröffentlicht wurde. Durch diese Dokumentation wurde das Interesse wiederbelebt, und Anvil bringt seitdem alle zwei bis drei Jahre ein Album heraus. Die Liebe zum Metal und die Spielfreude fehlen auf keinem Album, auch nicht auf diesem 20.(!) Album “One And Only.” Tatsache ist jedoch, dass Anvil in den letzten 20 Jahren im Grunde dasselbe Album herausgebracht hat. Auch auf “One And Only” gibt es zwei oder drei herausragende Songs wie “Dead Man Shoes” und “Fight For Your Rights.” Die restlichen Songs sind jedoch ziemlich mittelmäßig. Anvil kann eigentlich als die AC/DC des Metal betrachtet werden. Fans werden nicht überrascht sein. Respekt vor dieser Band, die schon länger existiert als viele Leser dieses Artikels. (Ad Keepers) (7/10) (AFM)
Blur – Live At Wembley Stadium
Das neue Album von Blur, “Live At Wembley Stadium,” ist ein bemerkenswertes Zeitdokument, das die Essenz der Band so einfängt, wie wir sie kennen und schätzen. Blur, ein Pfeiler der britischen Popmusik, hat mit ihrem einflussreichen Sound und ihren ikonischen Hits einen bleibenden Eindruck in der Musikszene hinterlassen. Ihre Rolle in der Britpop-Bewegung der 90er Jahre ist unbestreitbar, mit Klassikern wie “Parklife” und “Song 2,” die Generationen inspiriert haben. Leider scheint das Comeback der Band auf nur ein neues Studioalbum und dieses Live-Album beschränkt zu sein. Diese Aufnahme bietet eine schöne Sammlung sowohl der großen Hits als auch geliebter Deep Cuts, was es zu einer wertvollen Ergänzung für die eingefleischten Fans macht. Trotzdem bleibt die Frage, ob “Live At Wembley Stadium” mehr ist als nur ein Merchandise-Artikel, ein Dessert für die Fans, die die Reunion-Shows besucht haben. Das Album bietet wenig Neues und wird hauptsächlich von denen geschätzt, die die Energie und Atmosphäre der Live-Shows noch einmal erleben möchten. Für viele wird das Album überflüssig erscheinen, nur eine Erinnerung für diejenigen, die dabei waren. Dennoch trägt es zum Erbe von Blur bei und bietet eine letzte Chance, bei “Parklife” und “Song 2” in ihrer Live-Pracht mitzusingen. (Jan Vranken) (6/10) (Blur under exclusive license to Parlophone)
Slowly Rolling Camera – Silver Shadow
Slowly Rolling Camera aus Cardiff hat mit “Silver Shadow” ihre einzigartige Mischung aus Jazz, filmischer Tiefe und elektronischem Flair weiter verfeinert. Dieses Album, inspiriert von Filmmontagen, dreht sich um einen fiktiven Protagonisten, was in den kompakten und emotional konsistenten Tracks stark zum Ausdruck kommt. Die Kernmitglieder, ergänzt durch talentierte Musiker wie Jasper Høiby und Verneri Pohjola, sorgen für ein reichhaltiges und vielschichtiges Hörerlebnis. Nach einem Jahrzehnt musikalischer Innovation entwickelt sich die Band weiter. Von ihrem rohen Debüt im Jahr 2014 bis zu den ausgefeilten Produktionen von heute bestätigt “Silver Shadow” ihren Geist und feiert ihren beeindruckenden Erfolg mit über 20 Millionen Streams. Dieses sechste Album spricht sowohl bestehende Fans als auch neue Hörer an und fügt ihrem Erbe eine neue Schicht hinzu. Wohlverdiente 8/10. (Elodie Renard) (8/10) (Edition Records)
Charley Crockett – Visions Of Dallas
Charley Crocketts neuestes Album “Visions Of Dallas,” eine Fortsetzung von “$10 Cowboy,” das Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde, liefert genau das, was Titel und Cover vermuten lassen: klischeehafte Countrymusik. Während Countrymusik heutzutage beliebter ist als je zuvor, trägt Crockett leider wenig dazu bei mit seinem einfachen, auf Quinten basierenden rhythmischen Kitsch. “Visions Of Dallas” fehlt die Tiefe und Raffinesse, die man von einem zeitgenössischen Country-Album erwarten würde. Seine Stimme, die bei weitem nicht die beste ist, verschärft das Problem. Die Songs sind einfach und es fehlt ihnen an emotionaler Tiefe und stimmlicher Originalität, die das Genre oft so liebenswert machen. Charley Crockett mag von dem aktuellen Country-Hype profitieren, aber seine Musik scheint besser auf lokale Jahrmärkte zu passen als auf große Bühnen. Sein Beitrag zum Genre ist zu langweilig und oberflächlich, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Vielen Dank. (Jan Vranken) (5/10) (Son of Davy)
Yemi Alade – Rebel Queen
Yemi Alade, die nigerianische Afro-Pop-Sängerin und Songwriterin, die 2009 mit ihrem Sieg bei der Peak Talent Show durchbrach, hat mit ihrem neuesten Album “Rebel Queen” wieder einmal ein Meisterwerk abgeliefert. Alade, aus Abia im Südosten Nigerias, hat ihre musikalischen Ambitionen mit einem Studium an der Universität von Lagos kombiniert. Nach ihrem Erfolg bei Peak veröffentlichte sie ihre Debütsingle “Fimisile” und erlangte 2013 internationale Bekanntheit mit dem Hit “Johnny.” Dieser Song war auf ihrem Debütalbum “King Of Queens” aus dem Jahr 2014 enthalten, einer Mischung aus Reggae, R&B, Rap und Afro-Pop. Ihr zweites Album “Mama Africa” aus dem Jahr 2016 und die darauf folgende EP “Mama Afrique” aus dem Jahr 2017 zeigten ihre Vielseitigkeit. “Rebel Queen” ist von Anfang bis Ende eine Party. Hören Sie sich den wunderbaren Beat von “Tomorrow” an, ein Track, der Ihnen garantiert ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird, dank der fantastischen Background-Vocals. Jeder Track auf diesem Album trifft ins Schwarze. Die Musik springt mühelos von Afro-Pop zu R&B und Highlife und bietet so eine eklektische Mischung mit einer würzigen Note. Ich kann auf diesem Album keinen schwachen Song finden. Es ist eine echte Party-Platte. Der Song “African Woman,” ein Duett mit niemand Geringerem als Angelique Kidjo, hat international bereits für Aufsehen gesorgt. Auch das Duett mit Ziggy Marley, “Peace & Love,” ist ein wunderbar sinnlicher Sommerhit. Yemi Alade bestätigt mit “Rebel Queen” erneut ihren Status als größte afrikanische Superstar. Sie übertrifft sich selbst und liefert ein Album ab, das nicht nur ihr Talent, sondern auch ihre Vielseitigkeit und Kreativität unterstreicht. Dies ist ein Album, das Sie hören müssen und das Sie garantiert zum Tanzen bringen wird. (Elodie Renard) (8/10) (Effyzie Music)