Smukfest Tag 1: Ein Festlicher Auftakt Unter Der Dänischen Himmel
|Dyrehaven in Skanderborg ist erneut Schauplatz des Smukfest, und Maxazine ist von Mittwoch bis Sonntag hier. Wir werden von fröhlichen Helfern empfangen, die in Liedern, Flaggen und rosa Tüllröcken gekleidet sind, und der rote Teppich wird wörtlich ausgerollt. Mitten im Buchenwald ist die dänische “Hygge”-Atmosphäre deutlich spürbar, mit lächelnden Gesichtern und einer einladenden Atmosphäre rundum. Es gibt viel Raum für Ausdruck, Freude, Gesang und Tanz—selbst im strömenden Regen tanzen die Festivalbesucher fröhlich zu ihren Lieblingskünstlern.
Das Festivalgelände ist beeindruckend sauber und ordentlich, was das Engagement von Smukfest zeigt, jedes Jahr umweltfreundlicher zu werden. Diese Hingabe wird deutlich in der Art und Weise, wie sich das Gelände nahtlos in den Wald einfügt, mit hochwertigen recycelten Materialien und einer klaren Liebe und Sorgfalt. Smukfest präsentiert sich auf die bestmögliche Weise; es ist in der Tat ein wunderschönes Festival.
Andreas Odbjerg
Das Publikum versammelt sich rund um die Bøge Stages mit spürbarer Vorfreude auf Andreas Odbjerg. Die Stimmung war genau richtig—genug Regen, um es kühl zu halten, ohne unangenehm zu sein. Die Bøge Stages, wunderschön vom Wald umgeben, trugen zur Atmosphäre bei mit ihrem herrlichen Duft.
Andreas begann seinen Auftritt stark mit “Smugryger”, was das Publikum sofort in den Bann zog. Die Leute sangen fröhlich mit, und ihre Stimmen hallten durch den Wald. Der verspielte Charakter des Songs über geheimes Rauchen, ob Zigaretten oder Schokolade, setzte den Ton für das Konzert und das Festival selbst.
Andreas’ Bühnenpräsenz war stark, und seine Band hielt ein zunehmendes Tempo, das einen vielversprechenden Beginn für Smukfest setzte. Mit zahlreichen Hits in Dänemark im Moment war klar, dass Menschen aller Altersgruppen das Konzert genossen. Andreas’ Stil und Präsenz machten ihn sehr nachvollziehbar, mit einem selbstbewussten, aber bescheidenen Charakter, der gut beim dänischen Publikum ankommt.
Sanne Salomonsen und Antonelli Orchestra
Während der Regen niederprasselte und alle bis auf die Haut durchnässt waren, blieben die treuen Fans standhaft und trotzten Donner und Sturm, um Sanne Salomonsen und das Antonelli Orchestra zu sehen. Der vertraute und beliebte Sound von Sanne dröhnte aus den Lautsprechern, obwohl es merklich war, dass sie nicht mehr so jung ist wie früher. Manchmal wurde ihre Stimme vom Orchester überschattet, was schade war, denn trotz der Abnutzung ihrer Stimme bleibt Sanne Salomonsen die Rock Mama Dänemarks.
Trotz des unaufhörlichen Wetters gelang es Sanne und dem Antonelli Orchestra, das Publikum zu begeistern, das tanzte, um sich warm zu halten. Es war ein Vergnügen zu sehen, dass sie immer noch die Charisma und das Talent hat, ihre Fans zu fesseln.
Benjamin Hav und die Family
Das Publikum schien spärlich bis nur noch fünf Minuten übrig waren, bevor Benjamin Hav und die Family die Bühne betreten sollten. Dann, wie durch Zauberhand, füllte sich der Bereich rund um die Bøge Stages schnell. Die hohen Erwartungen an das Konzert wurden mit einer unglaublich energischen Live-Show erfüllt. Obwohl das Album möglicherweise zu poliert ist, war Benjamins Live-Auftritt roh und fesselnd, mit einer kraftvollen Stimme, die manchmal in den Studioaufnahmen durch Autotune überlagert wird.
Das Publikum lebte von Benjamins ansteckender Energie, als er die Bühne betrat, was eine fantastische Atmosphäre schuf. Benjamin Hav und die Family gehören ohne Zweifel zu den besten Live-Bands Dänemarks, mit einer Erfahrung, die sowohl lebendig als auch authentisch wirkt. Es stellt sich die Frage: Warum wird diese rohe Energie nicht in ihren Aufnahmen eingefangen?
Infernal
Infernal, eine feste Größe in der dänischen EDM seit 28 Jahren, bewies erneut ihre anhaltende Stärke. Zwanzig Jahre nach ihrem ersten #1 Club Chart-Hit dominieren sie weiterhin die Charts. Trotz der vergehenden Zeit bleibt Infernal auf eine erfrischende Weise jugendlich in ihrem Ansatz.
Ihr Set war eine hochoktanige Show mit Bass, Rauch und Stroboskoplichtern. Die Månen-Bühne war bis auf den letzten Platz gefüllt, und jede Person sprang synchron mit den Anweisungen von Paw. Die Bühne war ein Spektakel aus Gatling-Rauchkanonen, modifizierten Eishockeyhelmen mit Stimmverzerrern, T-Shirt-Kanonen, Konfetti und den klassischen Wodka-Bädern und Champagner-Sprays.
Eine Frage bleibt offen: Was machte Infernal auf so einer kleinen Bühne? Ihre Performance hätte definitiv eine größere Bühne verdient.
Fotos (c) Morten Holmsgaard Kristensen