Übersicht über die Albumrezensionen: Hamish Hawke, Shelby Lynne und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Voodoo Kiss – Feel The Curse
Voodoo Kiss ist eine deutsche Band, die traditionelle Heavy Metal spielt. Gegründet im Jahr 1995, machten sie sich schnell in ihrem Heimatland einen Namen und erreichten Kultstatus. Im Jahr 2000 löste sich Voodoo Kiss auf. Im Jahr 2022 kam die Band wieder zusammen, um anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Summer Breeze Open Airs aufzutreten, bei dem sie auf der ersten Ausgabe als Headliner standen. Von der ursprünglichen Besetzung sind Gitarrist Martin Beuther, Bassist Klaus Wieland und Schlagzeuger Achim Ostertag noch immer in der Band. Das Trio wird von Sänger Gerrit Mutz (Sacred Steel), der die Rolle von Dr. Evil spielt, und Gastsängerin Steffi Stuber von der Band Mission In Black, die die Rolle der perfekten Frau spielt, die Dr. Evil erschaffen will, ergänzt. Wie man sich denken kann, ist Feel The Curse ein Konzeptalbum, wie es sich für ein gutes traditionelles Metal-Album gehört. Voodoo Kiss hat nicht die Absicht, mit Forever das Rad neu zu erfinden. Fans der Musik aus den späten 70er bis Mitte der 80er Jahre können Feel The Curse beruhigt kaufen. Musikalische Referenzen sind Iron Maiden, Pretty Maids und sogar ein Hauch von Motörhead, wie man in dem Track Dead Without A Grave hören kann. (Ad Keepers) (6/10) (Bertus)
Hamish Hawk – A Firmer Hand
Hamish Hawk präsentiert A Firmer Hand, einen mutigen Nachfolger seiner zuvor gefeierten Alben Heavy Elevator und Angel Numbers. Dieses neue Werk taucht tief in persönliche Konfrontationen ein, mit Texten, die Schuld, Scham und andere unausgesprochene Emotionen offenlegen. Hawk beschreibt den Prozess als das Öffnen eines Schranks voller Skelette, wobei er keine Hemmungen zeigte, seine Verletzlichkeiten zu teilen. Mit Tracks wie Milk An Ending und Juliet As Epithet konzentriert sich A Firmer Hand auf die Komplexität seiner Beziehungen zu Männern, von Freunden über Familie bis hin zu Liebhabern. Hawk sieht das Album als einen reifen Schritt in seiner musikalischen Karriere, bei dem er seine inneren Kämpfe ungefiltert präsentiert. Das Ergebnis ist ein Album, das sowohl konfrontierend als auch faszinierend ist und seinen Status als eine der originellsten Stimmen seiner Generation unterstreicht. A Firmer Hand ist eine starke, persönliche Erkundung, die den Zuhörer herausfordert und fesselt. (Noman van den Wildenberg) (8/10) (So Records)
AWOLNATION – The Phantom Five
AWOLNATIONs sechstes Album, The Phantom Five, soll später in diesem Monat erscheinen und ist eine dynamische Mischung aus Stilen und Einflüssen. Manchmal erinnert es an die aggressive Energie der alten Beastie Boys oder Eminem, während es gleichzeitig raffinierte Gesangsparts und fließende Melodien zeigt. Dieses Album ist eine Sammlung von zehn Tracks, die die Vielseitigkeit und Kreativität von Frontmann Aaron Bruno perfekt zusammenfasst. Das Album fühlt sich an wie eine “Greatest Hits”-Sammlung, da es für jeden etwas bietet, der die Entwicklung der Band verfolgt hat. Das passt auch, da Bruno angekündigt hat, dass dies das letzte Album der Band sein wird. Vom ansteckenden Jump Sit Stand March, mit einem Beitrag von Emily Armstrong von der Punkrockband Dead Sara, bis hin zum beliebten Panoramic View, das bereits über 8 Millionen Streams gesammelt hat, bleibt The Phantom Five faszinierend. Bruno gelingt es, eine Balance zwischen kraftvollen Hymnen und introspektiveren Momenten zu finden, wie in I Am Happy, bei dem Del the Funky Homosapien einen herausragenden Beitrag leistet. Mit Tracks wie City Of Nowhere und Bang Your Head beweist AWOLNATION erneut, warum sie seit über einem Jahrzehnt relevant sind. Dieses Album ist eine Reflexion über das Finden von Glück in einer chaotischen Welt und zeigt die konstante Weiterentwicklung und Anpassungsfähigkeit von Bruno als Künstler. The Phantom Five ist ein würdiger Abschluss für die Band. Schade, dass die Band aufhört… (William Brown) (8/10) (Better Noise Music)
Shelby Lynne – Consequences Of The Crown
Shelby Lynnes neues Album, Consequences Of The Crown, ist ein beeindruckender Schritt in ihrer musikalischen Entwicklung. Das Album klingt authentisch und rein, etwas, das wir von Lynne erwarten, angesichts ihrer reichen und vielfältigen Karriere. Mit Einflüssen, die von Country und Blues bis hin zu Roots Rock und Southern Soul reichen, hat Lynne erneut ein Album geschaffen, das sowohl tief persönlich als auch universell ansprechend ist. Der Eröffnungstrack, Consequences, hat das Potenzial, ein ikonischer Popsong zu werden. Der Gesang ist wunderschön, emotional aufgeladen und zeigt Lynnes volle Kontrolle über ihre Stimme. Es ist ein Song, der im Gedächtnis bleibt, nicht nur wegen der eingängigen Melodie, sondern auch wegen der aufrichtigen Emotion, die er vermittelt. Ein weiteres Highlight des Albums ist But I Ain’t, ein Song, der direkt aus dem Herzen zu kommen scheint. Er hat einen Hauch von Duffys soulvollem Klang, während er gleichzeitig moderne Pop-Assoziationen wie die Sugababes hervorruft. Diese Kombination von Stilen hält den Zuhörer bei der Stange und lässt neue Nuancen entdecken, was beweist, wie einzigartig dieses Album ist. Das Schöne an Consequences Of The Crown ist, dass es nicht einfach nur gut ist; es ist ein Album, das den Geist anregt und zu Vergleichen einlädt, nur um dann festzustellen, dass dieses Album in einer eigenen Klasse spielt. Shelby Lynne hat mit diesem Werk ein Meisterwerk abgeliefert, das nicht nur ihr immenses Talent bestätigt, sondern auch ihren Platz als eine der authentischsten und vielseitigsten Künstlerinnen unserer Zeit. Hervorragend! (Jan Vranken) (9/10) (Monument Records)
Jah Thomas – Music Maker From Jamaica
Das Album Music Maker From Jamaica bietet eine großartige Einführung in das Werk von Nkrumah „Jah“ Thomas, einer prominenten Figur der Reggae- und Dancehall-Szene seit den 1970er Jahren. Dieses Best Of Album fängt die Essenz von Thomas’ Karriere ein, in der er sich sowohl als Deejay als auch als Produzent einen Namen gemacht hat. Obwohl die Musik mit minimalen Mitteln produziert wurde, strahlt sie die entspannte und gelassene Atmosphäre aus, die man von dieser Ära erwartet. Das Album ist eine nostalgische Reise zurück in die frühen Tage des Dancehall, als die rohe Energie und Kreativität der Künstler im Mittelpunkt stand. In der heutigen, polierten Musikwelt mag dieses Album nicht herausstechen, aber es ist eine unterhaltsame Sammlung für nostalgische Partys oder für diejenigen, die einen authentischen Geschmack der jamaikanischen Musik erleben möchten. Auch wenn es nicht bahnbrechend ist, bietet es einen ehrlichen Blick auf eine Ära und einen Künstler, die den Reggae mitgeprägt haben. (Jan Vranken) (5/10) (Acid Jazz Acquisitions Ltd)