Übersicht über die Albumrezensionen: The Georgia Thunderbolts, The Softies und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Yannis & the Yaw – Lagos Paris London

Yannis Philippakis, der Frontmann von Foals, hat sich auf ein musikalisches Abenteuer eingelassen, das wie ein exotischer Urlaub für deine Ohren klingt. “Lagos Paris London” ist das Ergebnis einer kreativen Ménage-à-trois zwischen afrikanischen Rhythmen, Pariser Flair und britischem Rock. Und als ob das nicht genug wäre, hat Philippakis niemand Geringeren als die Legende Tony Allen, den Godfather des Afrobeat, mit an Bord geholt. Allens Beteiligung verleiht der Afropop-Injektion auf diesem Album sofortigen Street-Cred. Das Album eröffnet mit “Walk Through Fire”, einem Track, der so funky ist, dass selbst deine Oma spontan ihre Hüfte brechen würde. “Rain Can’t Reach Us” klingt vertraut für Foals-Fans, jedoch mit einem tropischen Twist, der dich nach einem Cocktail mit einem kleinen Schirmchen sehnen lässt. Die eigentliche Überraschung ist “Night Green, Heavy Love”, ein Track, der klingt, als wären Tony Allen und Philippakis zusammen in einen Mixer geworfen worden – auf eine gute Weise. Allens unverkennbare Rhythmen verleihen dem Song eine Authentizität, die man nicht fälschen kann. “Under The Strikes” und “Clementine” runden das Ganze mit so warmen Bläsern ab, dass man darauf ein Ei braten könnte. Mit “Lagos Paris London” beweist Philippakis, dass er nicht nur ein Rockstar, sondern auch ein musikalischer Globetrotter mit Respekt für die Wurzeln ist. Diese EP ist ein Sommer-Cocktail, den man bis zum letzten Tropfen genießen möchte, geschüttelt von einem Meister-Mixologen. Eine musikalische Weltreise ohne Jetlag, begleitet von erstklassigem Afrobeat! (Jan Vranken) (8/10) (Transgressive Records)

The Softies – The Bed I Made

The Softies kehren mit “The Bed I Made” zurück, einem Album, das genau das liefert, was man von diesen Veteranen der Indie-Pop-Szene erwarten würde. Das Duo Rose Melberg und Jen Sbragia bringt erneut ihren charakteristischen Sound: minimalistische Gitarren und himmlische Harmonien, die dich in einen träumerischen Zustand der Melancholie versetzen. Obwohl gekonnt ausgeführt, fehlt dem Album der Innovationsdrang, den man nach all den Jahren erhoffen könnte. Die Lieder fließen in einem angenehmen, aber manchmal etwas monotonen Ganzen ineinander über. Die Texte, so poetisch sie auch sind, bleiben bei bekannten Themen wie Liebe und Verlust. Für Fans des Genres ist dies eine vertraute und angenehme Hörerfahrung. Neue Hörer könnten sich jedoch fragen, worum es bei dem ganzen Hype um The Softies eigentlich geht. “The Bed I Made” ist wie ein warmes Bad: angenehm, aber nicht besonders aufregend. Ein solides Album, das die Erwartungen erfüllt, ohne sie zu übertreffen. (Anton Dupont) (7/10) (Father/Daughter Records)

Tigran Hamasyan – Bird of a Thousand Voices

Tigran Hamasyans “The Bird of a Thousand Voices” ist ein ambitioniertes Transmedia-Projekt, das die Grenzen der traditionellen Musikerfahrung erweitert. Basierend auf der armenischen Volksgeschichte “Hazaran Blbul” erschafft Hamasyan zusammen mit dem Filmemacher Ruben Van Leer eine fesselnde Welt, die sich über verschiedene Medien erstreckt. Neben dem Album gibt es einen Film und sogar ein Videospiel. Das Album ist eine wunderbare Reise durch diverse Musikgenres, jedes beeindruckend produziert und theatralisch ausgeführt. Stücke wie “The Curse” demonstrieren Hamasyans Fähigkeit, diese Elemente in eine wundersame musikalische Welt zu integrieren, in der man sogar Metal hören kann, während sie eine enorme Fülle an musikalischen Zitaten tragen. Hamasyans charakteristischer Stil, der armenische Volksmusik mit moderner Jazz- und elektronischer Musik verwebt, bildet die Grundlage. Komplexe Rhythmen und virtuose Klavierpassagen schaffen einen Soundtrack, der sowohl herausfordernd als auch fesselnd ist. Obwohl die musikalische Dichte für den unaufmerksamen Zuhörer vielleicht überwältigend sein kann, bleibt “The Bird of a Thousand Voices” ein beeindruckendes und innovatives Werk, das Hamasyans Entwicklung als Künstler markiert. (Jan Vranken) (8/10) (naive)

Los Bitchos – Talkie Talkie

Die Londoner Band Los Bitchos bringt mit ihrem zweiten Album “Talkie Talkie” eine erfrischende Brise sommerlicher Energie. Diese internationale Gruppe, bestehend aus Mitgliedern aus Australien, Uruguay, Schweden und England, liefert eine ansteckende Mischung aus Cumbia, Latin und Indie-Rock. Der Titeltrack “Talkie Talkie Charlie Charlie” ist ein absoluter Höhepunkt, der es unmöglich macht, still zu sitzen. Die instrumentalen Stücke strahlen eine unbeschwerte Atmosphäre aus, die an sorglose Strandpartys und laue Sommerabende erinnert. Obwohl der Vergleich mit Paramores letztem Werk in Bezug auf das Genre nicht ganz zutrifft, teilen beide Alben eine unwiderstehliche Eingängigkeit. Los Bitchos schaffen es, mit ihrer einzigartigen Mischung aus Weltmusik und Indie-Rock einen eigenen Sound zu kreieren, der sowohl vertraut als auch erfrischend neu wirkt. “Talkie Talkie” ist ein Album ohne große Ansprüche, das sich ganz dem Spaß und dem Tanz widmet. Es ist Musik, die man mit einem Lächeln hört und die den Tag sofort sonniger macht. Für Liebhaber ansteckender Rhythmen und exotischer Klänge ist dieses Album ein Muss für den Spätsommer 2024. (Elodie Renard) (7/10) (City Slang)

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