Übersicht über die Albumrezensionen: LL Cool J, Ibibio Sound Machine und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

MJ Lenderman – Manning Fireworks

MJ Lenderman setzt seinen Aufstieg mit seinem neuesten Soloalbum “Manning Fireworks” fort. Auf den leicht skurrilen Singles wie “She’s Leaving You”, “Joker Lips” und “Wristwatch” spielt der Gitarrist und Singer-Songwriter fast jedes Instrument selbst. Er singt mit scharfer Selbstbeobachtung und Charme über Selbstzweifel, was ihm viel Sympathie einbringt. Dieses Album ist nicht nur ein würdiger Nachfolger von “Boat Songs” aus dem Jahr 2022, sondern macht auch erneut deutlich, warum wir ihn einst einen Gitarrenvirtuosen nannten. Lenderman scheint damit wie seine Musik zu sein: Jemand, mit dem man gerne Zeit verbringt und für den man nicht viel braucht, um einen schönen Abend zu haben. “Manning Fireworks” ist eine solide, wenn auch nicht bahnbrechende Ergänzung zu seinem wachsenden Werk. (Jan Vranken) (7/10) (Anti)

Nala Sinephro – Endlessness

Das Album “Endlessness” von Nala Sinephro fügt sich nahtlos in den Aufstieg der belgischen Jazzszene ein, die für ihre modernen, mutigen und energetischen Klänge bekannt ist. Dennoch wirkt Sinephros Musik oft zu stilisiert und es fehlt ihr die rohe Energie, die diesen Stil so lebendig macht. Die Produktion ist glänzend und geschmeidig, voller schillernder Schichten, die technisch beeindruckend sind, aber manchmal auf Kosten von Spontaneität und Überraschung gehen. Wo man hofft, dass sie wirklich ausbricht und mehr Risiken eingeht, bleibt sie in der Perfektion hängen. Das Ergebnis ist ein übermäßig polierter Sound, der einige Hörer verzaubern wird, während er anderen vielleicht zu glatt erscheint. Ein wunderschön gestaltetes Album, aber ein bisschen mehr Feuer hätte nicht geschadet. (Anton Dupont) (6/10) (Warp Records)

Ibibio Sound Machine – The Black Notes EP

“The Black Notes EP” von Ibibio Sound Machine hält das starke Momentum nach ihrem hervorragenden Album “Pull The Rope” aufrecht. Die EP enthält zwei neue, energiegeladene Tracks, die unbestreitbar für die Tanzfläche gemacht sind, sowie zwei Remixe früherer Songs. Das in London ansässige Oktett beeindruckt erneut mit seiner charakteristischen Mischung aus westafrikanischem Funk, Post-Punk und moderner Electro-Musik. Eno Williams’ kraftvoller Gesang und die rhythmischen Grooves sorgen für ein mitreißendes Hörerlebnis. Mit dieser EP zeigen sie, dass sie ihren einzigartigen Sound weiterhin perfektionieren und bereit sind, die Tanzflächen weiter zu erobern. “The Black Notes EP” fühlt sich wie eine natürliche Fortsetzung ihrer musikalischen Reise an, voller Energie und Kreativität. Allerdings gibt es Abzüge für das schamlose Ausnutzen der Welle, auf der sie reiten, aber das ist durchaus verständlich 🙂 (Jan Vranken) (6/10) (Merge Records)

Alpha P – Welcome To The Pack

Alpha P, der junge nigerianische Künstler aus Benin City, will mit seiner EP “Welcome To The Pack” zeigen, dass er bereit ist, sein “Rudel” zu führen. Leider ist dieser Versuch alles andere als überzeugend. Obwohl Alpha P sich als Genre-Mixer präsentiert, kommt die Mischung aus Trap, R&B und Afrobeats auf dieser EP nicht gut zur Geltung. Sein Gesang und Rap wirken schwach und uninspiriert, besonders auf dem Track “Light”, der zweifellos der Tiefpunkt der EP ist. Der Rest der Songs klingt flach und ziellos, als wüsste er selbst nicht genau, wohin er musikalisch will. Das Ganze fehlt an Energie und Vision, die man von jemandem erwarten würde, der sich selbst als Anführer bezeichnet. Kurz gesagt, diese EP verfehlt völlig das Ziel. (Elodie Renard) (3/10) (Penthouse/Mad Solutions)

LL Cool J – The Force

LL Cool J ist mit “The Force” zurück, und obwohl er uns nichts mehr schuldet, beweist er, dass er immer noch einer der Großmeister des Hip-Hop ist. Dieses Album ist kein Comeback, sondern eine Bestätigung seines Platzes in der Rap-Welt. LL rappt mit der Intensität und Präzision eines Mannes, der weiß, dass er nichts mehr zu beweisen hat, sich aber dennoch hohe Ansprüche setzt. Der Opener “The Spirit Of Cyrus” gibt sofort den Ton an: heftig, roh und gnadenlos. LL kehrt mit Tracks wie “Post Modern” und “The Force” zu seinen Wurzeln zurück und ruft Erinnerungen an seine Glanzzeiten wach. Seine Zusammenarbeit mit Busta Rhymes auf “Huey In The Chair” strotzt vor Energie, während “Proclivities” eine nostalgische Anspielung auf seine berühmten Liebeslieder ist. Mit 56 Jahren klingt LL schärfer denn je – kein Comeback, sondern pure Bestätigung. (Elodie Renard) (8/10) (LL Cool J INC)

Change consent