Übersicht über die Albumrezensionen: Hinds, The Dare und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Hinds – Viva Hinds

Das spanische Indie-Rock-Duo Hinds beweist mit ihrem vierten Studioalbum “Viva Hinds”, dass Widrigkeiten zu einer kreativen Wiedergeburt führen können. Carlotta Cosials und Ana Perrote kehren nach vier turbulenten Jahren, geprägt von Lockdowns, Bandmitgliedsabgängen und dem Verlust ihres Plattenlabels, mit einer erfrischenden Energie zurück. Das Album beginnt stark mit dem Song “Hi, how are you”, der die aktuellen Herausforderungen reflektiert, mit denen die Band konfrontiert war. Das Ergebnis ist ein reicherer und vielschichtigerer Sound, ohne die rohe Hinds-Charme zu verlieren, dank der Zusammenarbeit mit Produzent Pete Robertson und Tontechniker Tom Roach. Zu den Höhepunkten zählen “Boom Boom Back”, das mit einem Gastbeitrag von Beck aufgenommen wurde, und “Stranger”, das durch Post-Punk von Grian Chatten von Fontaines D.C. beeinflusst ist. Zum ersten Mal experimentiert die Band auch mit spanischsprachigen Songs, was ihrem Sound eine interessante Dimension verleiht. “Viva Hinds” ist eine Feier von Freundschaft und Durchhaltevermögen. Von der ansteckenden Energie von “Superstar” bis zur intimen Atmosphäre von “The Bed, The Room, The Rain and You” erkunden Hinds mühelos verschiedene Emotionen und Stile. Hinds beweisen nicht nur, dass sie widerstandsfähig sind, sondern auch, dass sie als Künstler wachsen können. “Viva Hinds” ist ein triumphales Comeback, das sowohl Fans als auch Neulinge beeindrucken wird. (Anton Dupont) (8/10) (Lucky Number)

Vonavibe – Locked Up

Vonavibe ist eine griechische moderne Rockband, die 2016 gegründet wurde. In diesem Jahr veröffentlichte dieses griechische Power-Trio die EP “Vol.1” in Eigenregie, auf der drei eigene Songs enthalten sind. 2017 gewann Vonavibe den ersten Preis in der Kategorie “Beste Newcomer-Band”, was ihnen einen Vertrag beim Label Panik Records einbrachte. 2018 veröffentlichte Vonavibe für dieses Label zwei Singles mit den Titeln “Come Undone” und “Run ‘n’ Hide – Live at Berlin”. 2019 begab sich Vonavibe ins Studio, um ihr erstes Album aufzunehmen, das jedoch aufgrund eines Motorradunfalls von Sänger und Gitarrist Dyon erheblich verzögert wurde. Er benötigte fast zwei Jahre zur Genesung. 2023 erschien schließlich das Album “Bleed To Life”. Nun veröffentlichen die Griechen mit “Locked Up” eine EP für ihr neues Label Eclipse Records. Dieses Werk umfasst vier Coverversionen. Das Album beginnt und endet mit dem Song “Mad World” von Tears For Fears, wobei die letzte Version instrumental ist. Die anderen beiden Songs sind “Blinding Lights” von The Weeknd und “Bleed It Out” von Linkin Park. “Bleed It Out” ist der beste Song dieser EP und übertrifft meiner Meinung nach das Original. Es ist beeindruckend, wie Dyon sowohl den Gesang von Chester Bennington als auch die Raps von Mike Shinoda meistert. Jetzt warten wir gespannt auf das zweite Album dieser talentierten griechischen Band. (Ad Keepers) (7/10) (Eclipse Records)

John Douglas – John Douglas

John Douglas, bekannt aus der schottischen Band Trashcan Sinatras, präsentiert mit seinem gleichnamigen Debütalbum ein intimes und reines Hörerlebnis. Die elf Songs, aufgenommen in den Kyoti Studios in Glasgow unter der Leitung von Produzent Mark Freegard, bieten eine perfekte Mischung aus neuem Material und Neuinterpretationen von Trashcan Sinatras-Klassikern. Douglas’ kraftvolles Songwriting kommt in diesem reduzierten Setting voll zur Geltung. Ohne Overdubs oder unnötige Spielereien legt er den Kern seiner Kompositionen frei. Höhepunkte sind das nostalgische “Oranges & Apples” und das emotional aufgeladene “I Just Want To Go Home”. Ein besonderer Moment ist Douglas’ Interpretation des Prefab Sprout-Klassikers “We Let The Stars Go”, den er mit Respekt und einer persönlichen Note interpretiert. Fans von introspektivem Folk und Indie werden sich von Douglas’ ehrlicher und direkter Herangehensweise angesprochen fühlen. Dieses Album markiert nicht nur den Beginn von Douglas’ Solokarriere, sondern dient auch als Brücke zwischen seiner Vergangenheit mit den Trashcan Sinatras und seiner Zukunft als Solokünstler. Mit seiner reichen Erfahrung und seinem unverkennbaren Talent liefert John Douglas ein Debüt ab, das sowohl vertraut als auch überraschend frisch klingt – ein Muss für Liebhaber authentischen Songwritings. (Norman van den Wildenberg) (7/10) (Reveal Records)

The Dare – What’s Wrong With New York?

The Dare ist das neue Pseudonym von Harrison Patrick Smith. Zuvor machte er bereits unter dem Namen Turtlenecked Musik, mit dem er eine Art Kultstatus sowie eine Kult-Anhängerschaft erreichte. Nachdem er sich entschied, Turtlenecked zu beenden, startete er unter dem Namen The Dare neu durch und veröffentlichte kürzlich sein Debütalbum. Der Entschluss für diesen Neustart kam durch die Single “Girls”, die er bereits live während der Shows von Turtlenecked spielte. The Dare wird mit dem Genre “Indie Sleaze” in Verbindung gebracht, wobei auch viele elektronische Elemente einfließen. Ein Album mit durchaus soliden Beats, aber auch mit genügend Momenten, in denen man sich fragt: Was höre ich da gerade? Mit knapp dreißig Minuten ist es ein unterhaltsamer Zwischendurch-Happen, auf den man aber auch gut verzichten könnte. (Rik Moors) (5/10) (UMG Recordings)

Eric Devries – Traveler’s Heart

Eric Devries veröffentlicht sein fünftes Soloalbum “Traveler’s Heart” und festigt damit seine Position als einer der aufregendsten Singer-Songwriter in den Niederlanden. Dieses akustische Meisterwerk, der Nachfolger seines vorherigen Albums “Song & Dance Man”, ist eine intime Reise durch das Leben eines reisenden Musikers. Aufgenommen mit seiner Song & Dance Band, bietet das Album ein authentisches Live-Feeling, das die Essenz von Devries’ Musikalität einfängt. “Traveler’s Heart” thematisiert die Komplexitäten eines nomadischen Lebensstils, wobei Devries auf persönliche Erfahrungen und literarische Einflüsse zurückgreift. Songs wie “Shadow Of A Man” und “Hit The Road Running” verdeutlichen sein Talent, erzählerische Texte mit fesselnden Melodien zu verbinden. Die Gastbeiträge von Iain Matthews (mit dem er ebenfalls in einer Band spielt) und Fay Lovsky fügen den ohnehin schon reichhaltigen Arrangements zusätzliche Tiefe und Farbe hinzu. Erwähnenswert ist auch “Miss Holly Golightly”, in dem Geiger Joost van Es eine zentrale Rolle spielt. Devries verbindet mühelos Elemente aus Folk, Bluegrass und Blues in jedem Song. Seine Stimme und durchdachten Texte machen “Traveler’s Heart” zu einem Album, das bei jedem Hören neue Schichten offenbart. Für Liebhaber authentischen und erzählerischen Songwritings. (Norman van den Wildenberg) (7/10) (Coast to Coast)

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