Gospel-Legende Cissy Houston (91) verstorben

Foto (c) Tom Marcello, CC BY-SA 2.0.

Die amerikanische Gospelsängerin Cissy Houston, Mutter der legendären Whitney Houston, ist am Montag im Alter von 91 Jahren in ihrer Heimatstadt Newark verstorben. Dies wurde von ihrer Familie bekannt gegeben. Houston, die aufgrund ihrer Alzheimer-Erkrankung seit einiger Zeit in einem Hospiz betreut wurde, hinterlässt ein beeindruckendes musikalisches Erbe, das sich über mehr als sieben Jahrzehnte erstreckt.

Emily Drinkard, wie sie bei ihrer Geburt hieß, entwickelte sich von einer bescheidenen Kirchenchorsängerin zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der amerikanischen Gospelmusik. Als Mitglied von The Sweet Inspirations war ihre Stimme auf zahlreichen Hits der 1960er Jahre zu hören, darunter Klassiker wie Aretha Franklins “Natural Woman” und Van Morrisons “Brown Eyed Girl”. Später entwickelte sie sich zu einer respektierten Solosängerin und gewann zwei Grammy Awards für das beste traditionelle Gospelalbum.

Houston stand an der Spitze einer beeindruckenden musikalischen Dynastie. Sie war nicht nur die Mutter von Whitney Houston, auch ihre Cousinen Dionne und Dee Dee Warwick sowie ihre Cousine Leontyne Price machten sich in der Musikwelt einen Namen. Über fünfzig Jahre lang war sie Chorleiterin in der New Hope Baptist Church in Newark, wo sie selbst im Alter von fünf Jahren ihre ersten musikalischen Schritte unternahm.

Die letzten Jahre ihres Lebens wurden von persönlichen Tragödien überschattet. 2012 verlor sie ihre Tochter Whitney Houston, die im Alter von 48 Jahren in einer Hotelbadewanne starb. Drei Jahre später ereilte ihre Enkelin Bobbi Kristina Brown ein ähnlich tragisches Schicksal. Trotz dieser Rückschläge blieb Houston bis ins hohe Alter eine Säule der Kraft und Spiritualität innerhalb der Gospelgemeinschaft.

Musikexperten loben sie nicht nur für ihre eigenen Leistungen, sondern vor allem für ihre Rolle als Hüterin und Förderin von Talenten. “Whitney Houston wurde von der Besten ausgebildet”, sagte Robert Darden, Professor an der Baylor University, einmal über sie. “Und obwohl Whitney eine einzigartige Stimme hatte, hätte sie ohne das Training und den Einfluss von jemandem wie Cissy, die jeden kannte und in jedem Stil singen konnte, nie erreicht, was sie erreicht hat.”

Cissy Houston hinterlässt zwei Söhne, Gary Garland und Michael Houston, sowie mehrere Enkel und Urenkel. Mit ihrem Tod verliert die amerikanische Musikwelt eine ihrer letzten großen Gospelpioniere aus der goldenen Ära von Soul und R&B.

Ihre Lebensphilosophie fasste sie 1983 in einem Interview mit einer amerikanischen Zeitung treffend zusammen: “Alles kommt von innen. Was ich fühle, ist das, was ich singe.” Es ist diese Authentizität, die ihre Stimme und ihr Vermächtnis noch lange nach ihrem Tod prägen wird.

Change consent