The New Roses & Moon Shot rocken Die Kantine

Foto (c) Daniël Frissen

Am Donnerstagabend war es in Die Kantine in Köln Zeit für einen klassischen Rockabend. Auf dem Programm stand die deutsche Rockband The New Roses. Die Ehre für den Support-Act wurde Moon Shot zuteil, einer Band, die mehr als nur einen Blick und ein Zuhören wert ist, sowohl für Fans harter Rockmusik des 21. Jahrhunderts als auch für diejenigen, die rohe Songtexte lieben, die die Seele berühren.

Um acht Uhr war es Zeit für die finnischen Rocker aus Helsinki. Moon Shot, bestehend aus Leadsänger Ville Malja, Bassist Henkka Seppälä, Gitarrist Jussi Ylikoski und Schlagzeuger Mikko Hakila, betraten die Bühne. Sie wurden zudem von Jesse Kataja live unterstützt. Der Auftritt der Band, begleitet von den charakteristischen elektronischen Klängen von ‘Confession’, begann ruhig und zurückhaltend. Doch als Sänger Ville in seinem schwarzen Umhang auf die Bühne trat, entlud sich die gesamte Energie und es wurde sofort klar, dass die Band voll motiviert war und richtig loslegen würde!

Für das zweite Stück, ‘Agony Walk’, legte Ville seinen Umhang ab und trat im Anzug auf. Ville sprang über die Bühne und die Chemie zwischen den Bandmitgliedern war sofort sichtbar. Die Leidenschaft war förmlich spürbar. Nach ‘Agony Walk’ folgten Stücke vom neuesten Album The Power. Es begann mit ‘Shadow Boxer’, gefolgt von ‘Arms Around Me’. Letzteres handelt von weniger schönen Kindheitserfahrungen und ist, wie die meisten – oder vielleicht sogar alle – Songs von Moon Shot, tiefgründig und eindrucksvoll, aber immer aufrichtig und voller Energie!

Der emotionalste Moment des Abends folgte mit einer Geschichte über einen Freund der Band, der innerhalb von drei Monaten an den Folgen von Krebs starb. Das Stück ‘Blackened Spiral’ wurde zu dessen Ehren von der Band geschrieben. Es ist für diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Es ist den schönen Erinnerungen gewidmet, die für immer bei uns bleiben, was auch immer passiert.

Und genau so kam das Stück auch beim Publikum an: Die Erinnerung an Freunde und Familie, die leider nicht mehr unter uns sind, aber deren Erinnerungen bleiben und niemals genommen werden können.

Nach diesem emotionalen Moment endete das Set mit ‘Yes!’, einem Stück, das zum Stopp der Gewalt aufruft, indem wir zusammenarbeiten: ‘We can take fingers away from triggers.’ Das war der Abschluss des Support-Sets, das absolut das Potenzial für eine Headliner-Rolle hat – diese wurde auch bereits für 2025 angekündigt.

The New Roses

Nachdem das Publikum von Moon Shot eingestimmt wurde, war es Zeit für die Hauptband des Abends: The New Roses. Eine Band, die vor allem in Skandinavien und Deutschland eine große Fangemeinde hat. Und auch an diesem Abend war der Saal gut gefüllt. Das Publikum war überwiegend im mittleren Alter, und die vielen Band-T-Shirts zeugten von echten Fans.

Deutschlands erfolgreichste Rockband, The New Roses, stammt aus Wiesbaden. Gegründet 2007, ist die Band vor allem für ihre energiegeladenen Live-Auftritte und Stadionrock-Songs bekannt, die von Einflüssen der 80er-Jahre Glam- und Punk-Rock geprägt sind. Der Stil der Band wird oft als Sleaze-Rock beschrieben, inspiriert von ikonischen Rockgrößen wie AC/DC, Aerosmith und Guns N’ Roses. Sänger und Frontmann Timmy Rough wurde auf der Bühne von Mitbegründer und Schlagzeuger Urban Berz, Norman Bites (Gitarre), Hardy (Bass) und Dizzy Presley (Gitarre) unterstützt. Seit ihrem Debütalbum 2013 haben sie eine beeindruckende Karriere hingelegt. So schaffte es der Song ‘Without A Trace’ auf den Soundtrack der Kultserie Sons of Anarchy. Die Band veröffentlichte vier Alben, die allesamt hohe Platzierungen in den deutschen Charts erreichten. So schaffte es Nothing But Wild aus dem Jahr 2019 sogar in die Top 10 der deutschen Albumcharts. 2024 erschien ihr neuestes Album Attracted to Danger, mit dem sie derzeit durch Europa touren.

The New Roses ist eine der wenigen deutschen Rockbands mit internationaler Anziehungskraft, die es auch im Jahr 2024 verstehen, das Publikum mit 80er-Jahre-Rock zu begeistern. Das Konzert begann mit dem Titelsong des neuen Albums, ‘Attracted to Danger’, gefolgt von zwei weiteren neuen Songs: ‘Bring the Thunder’ und dem ruhigeren ‘When You Fall in Love’.

Es folgten einige härtere Rocknummern, bevor das Tempo mit der echten Rockballade ‘Natural Born Vagabonds’ gedrosselt wurde, bei der Sänger Timmy seine Akustikgitarre griff. Unter dem Publikum herrschte eine entspannte Atmosphäre. Die Interaktion mit der Band war hervorragend. Die Fans wurden aufgefordert, bei ‘First Time for Everything’ und ‘It’s a Long Way’ mitzusingen. Auch Gitarrist Norman Bites wusste, wie man das Publikum unterhält, und bekam genug Raum für einige coole Soli.

Bevor das Stück ‘Thirsty’ begann, bat die Band das Publikum, mitzuspringen – ein Ruf, dem sofort gefolgt wurde. Danach war es Zeit für die Zugabe, bei der Timmy alleine mit seiner Akustikgitarre auf die Bühne trat und das ruhige Stück ‘Hold Me Up’ spielte.

Abgeschlossen wurde das Konzert mit zwei tollen Mitsing-Hits: ‘The Usual Suspects’ und ‘Down By the River’, woraufhin das Publikum bedankt wurde und zufrieden nach Hause ging.

Ein solides, perfekt gespieltes Konzert mit einer ordentlichen Portion Rock & Roll, durchzogen von typischen 80er-Rockballaden und vor allem einer begeisterten Band, die sowohl ein großes als auch ein kleines Publikum bestens unterhalten kann.

Foto’s (c) Daniël Frissen

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