Übersicht über die Albumrezensionen: D.A.D., Du Blonde und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Huis – In The Face Of The Unknown
“In The Face Of The Unknown” ist das vierte Album der kanadischen Band Huis. Die Band vereint melodischen Rock, AOR und Progressive Rock. Mit nicht weniger als vier Keyboardern, die maßgeblich zum reichen Klang und zu den schönen Melodien beitragen, ist die Band gut aufgestellt. Wie zu erwarten, gibt es viele Keyboard-Klänge, die von akustischen und elektrischen Gitarrenspielen abwechselnd begleitet werden. Stellenweise ist das Gitarrenspiel mitreißend und emotional. Auf diesem Album rücken gelegentlich Bass und/oder Schlagzeug in den Vordergrund. Es gibt zahlreiche Übergänge zwischen rockigen und minimalistischen Passagen, wobei die Lautstärkeunterschiede reibungslos verlaufen, selbst wenn sie groß sind. Die Stimme von Sylvain Descôteaux passt perfekt zur Musik und vermittelt hörbare Emotionen. Gelegentlich können die (geschichteten) Gesangsparts etwas süßlich klingen. Der Sound ist gut über die Kopfhörer verteilt, sodass die Nuancen zur Geltung kommen. “Failing”, ein Duett mit Éloïse Joncas, ist ein Highlight; Fans wissen bereits, wie gut ihre Stimme mit der von Sylvain harmoniert. Dieser wunderschöne Abschluss endet recht unerwartet. Die acht Tracks sind gut aufgebaut und bieten viel Hörgenuss. (Esther Kessel-Tamerus) (8/10) (Unicorndigital)
D.A.D. – Speed Of Darkness
D.A.D., auch bekannt als Disneyland After Dark, kann als das dänische Pendant zu Bands wie Faster Pussycat, L.A. Guns und Hanoi Rocks gesehen werden. Ihr bluesinspirierter Sleaze Rock erinnert auch an Bands wie Aerosmith und The Black Crowes. Zum 40-jährigen Bestehen hat D.A.D. ihr 13. (Doppel-)Album “Speed Of Darkness” veröffentlicht. Seit der Veröffentlichung ihres vorherigen Albums “A Prayer For The Loud” (2019) hat die Band in fünf Jahren 40 Songs geschrieben, von denen 14 auf diesem (Doppel-)Album enthalten sind. Zu den besten Tracks gehören das rockige “1st, 2nd & 3rd”, die Aerosmith-ähnliche Ballade “Head Over Heels” und der Uptempo-Rocker “Everything Is Gone Now”. Fans der vorherigen zwölf Alben von D.A.D. können “Speed Of Darkness” bedenkenlos ihrer Sammlung hinzufügen. Überraschend ist es nicht, aber es bietet das, was man von der Band erwartet. (Ad Keepers) (7/10) (AFM Records)
Lars Danielsson, Verneri Pohjola & John Parricelli – TRIO
Ein besonderer Ort verlangt nach besonderer Musik, und genau das liefert “TRIO”, das neue Album von Bassist Lars Danielsson, Trompeter Verneri Pohjola und Gitarrist John Parricelli. Aufgenommen im hölzernen Salon von Château Palmer, einem renommierten Weingut in Bordeaux, strahlt dieses Album eine unverkennbare Ruhe und Wärme aus. Faszinierend ist, wie diese drei Musiker, die sich vor der Aufnahme kaum kannten, eine so natürliche Chemie entwickeln konnten. Danielssons melodisches Bassspiel bildet ein perfektes Fundament für Pohjolas samtweiche Trompete – manchmal so luftig, dass man meint, eine Flöte zu hören – und Parricellis geschmackvolle Gitarrenlinien. Die Musik bewegt sich zwischen Kammermusik und nordischer Jazz, mit einem melancholischen Unterton, der perfekt zur ruhigen Umgebung passt. Highlights sind das atmosphärische “La Calme Au Château” und eine beeindruckende Interpretation von “La Chanson d’Hélène”. Nur das Ellington-Cover “Mood Indigo” wirkt zwischen den überwiegend europäisch orientierten Stücken fehl am Platz. Dieses Album, die zweite Zusammenarbeit zwischen ACT und Château Palmer, zeigt, dass großartiger Wein und raffinierter Jazz hervorragend zusammenpassen. (Jan Vranken) (8/10) (ACT Music)
The Bongo Hop – La Pata Cojo
The Bongo Hop, das Projekt des französischen Trompeters und DJs Etienne Sevet, liefert mit “La Pata Cojo” genau das, was man erwartet: eine mitreißende Mischung aus afro-karibischen Rhythmen, die die Kälte vertreibt. Die Produktion, fachmännisch betreut von Patchworks, klingt glasklar und durchdacht, mit federnden Gitarrenparts und kräftigen Basslinien, die sofort zum Tanzen einladen. Sevets Trompete schlängelt sich geschmeidig durch die Arrangements, während verschiedene Gastsänger für authentische tropische Vocals sorgen, die sich nahtlos einfügen. Das Album bietet eine zugängliche Fusion aus Cumbia, Afrobeat und jazzigen Elementen, ohne dabei viele musikalische Risiken einzugehen. Die Formel ist bekannt, funktioniert aber nach wie vor hervorragend. Für Fans von Zouk und Afrobeats ist dies eine willkommene Veröffentlichung, die zwar keine neuen Wege einschlägt, aber für einen unbeschwerten Tanzabend sorgt. Allerdings hätte man sich insgeheim ein bisschen mehr Überraschung gewünscht. (Elodie Renard) (7/10) (Underdog Records)
Du Blonde – Sniff More Gritty
Du Blonde kehrt mit ihrem neuen Album “Sniff More Gritty” zurück, einem Werk, das trotz beeindruckender Gastvokalisten nicht überzeugen kann. Das Album enthält Kollaborationen mit großen Namen wie Skin (Skunk Anansie), Laura Jane Grace (Against Me!), Paul Smith (Maximo Park) und Ross Millard (The Futureheads). Vollständig selbst produziert, versucht das Album, den Sound des Vorgängers “Homecoming” (2021) weiterzuentwickeln. Während jenes Album noch frisch wirkte, wirkt “Sniff More Gritty” größtenteils wie eine Wiederholung. Die zwölf Tracks, die zusammen gerade einmal 38 Minuten dauern, behandeln Themen wie toxische Beziehungen und die Musikindustrie, lassen jedoch die Dringlichkeit vermissen, wirklich zu berühren. Obwohl Songs wie “Next Big Thing” (mit Skin) und die Klavierballade “Out Of A Million” noch einigermaßen beeindrucken, verbleibt der Großteil des Albums im Mittelmaß. Die Glam-Punk-Attitüde, für die Du Blonde bekannt ist, wirkt müde, und die Produktion fehlt es an Durchschlagskraft. Selbst die Gastmusiker können das Album nicht aufwerten. Insgesamt ist “Sniff More Gritty” eine enttäuschende Ergänzung zur Diskografie von Du Blonde, die gerade noch 6 von 10 Punkten verdient. (Anton Dupont) (6/10) (Deamon TV)