Übersicht über die Albumrezensionen: CeCe Winans, Al Qasar und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Ruby Dawn – Blood on Water
Die englische Prog-Rock-Band Ruby Dawn veröffentlichte kürzlich ihr zweites Album, “Blood on Water”. Die Texte befassen sich mit Themen wie Korruption, Liebe, Krieg und der Stellung der Menschheit im Universum, wobei auch Verweise auf klassische Literatur zu finden sind. Zu den Einflüssen zählen Pink Floyd, Porcupine Tree und Massive Attack, was ihren abwechslungsreichen Stil erklärt. Dies zeigt sich bereits im Eröffnungstrack “Juliet”, der träumerisch beginnt und sich dann in rockige Gefilde entwickelt. Alle Songs bieten Wechsel in Tempo und Lautstärke sowie detailreiche Arrangements, insbesondere bei den Keyboards und Drums. Obwohl der Aufbau manchmal vorhersehbar wirkt, trägt dies zur Zugänglichkeit des Albums bei. Die Gitarrenarbeit ist beeindruckend, mit tiefen Bass-Grooves, ergänzt durch gelegentliche klassische Elemente. Die vielschichtigen Klänge sind gut über die Kopfhörer verteilt, und selbst ohne die Texte zu verstehen, vermittelt Carola Baers emotionaler Gesang die beabsichtigten Gefühle. Ihre Stimme ist stets harmonisch mit der Musik verbunden, die ebenfalls Emotionen transportiert. (Esther Kessel-Tamerus) (8/10) (Independent Release)
Jan van Duikeren und Marcel Veenendaal – A Love Unveiled
Es gibt Alben, die leise, aber sehnsüchtig nach der Intimität der Dunkelheit rufen. “A Love Unveiled”, eine Zusammenarbeit zwischen Trompeter Jan van Duikeren und Sänger Marcel Veenendaal, gehört zu dieser Art von Album. Es entfaltet seine volle Wirkung, wenn man die Außenwelt ausschließt und sich ganz der Verbindung von gefühlvollen Trompetenklängen und einer Stimme hingibt, die die Seele schweben lässt. Das Album zeigt das bemerkenswerte Zusammenspiel der Musiker, sodass es fast zu intim wirkt, um es mit anderen zu teilen. Veenendaals vielseitige Stimme, bekannt aus DI-RECT, überrascht mit Tiefe und Emotionalität. Die Neuinterpretationen klassischer Stücke wie “Bird Alone” (Abbey Lincoln und Stan Getz) und “My Autumn’s Done Come” (ursprünglich von Lee Hazlewood) sowie Eigenkompositionen wie “Sophie’s Soup” begeistern. Unterstützt wird van Duikeren von einigen der besten Jazzmusiker der Niederlande – John Engels (Schlagzeug), Karel Boehlee (Klavier) und Aram Kersbergen (Kontrabass). Genießen Sie dieses Album in der Stille und Dunkelheit. (Jeroen Mulder) (10/10) (Labeltje Labeltje)
CeCe Winans – Joyful, Joyful A Christmas Album
Für alle, die nicht auf den Christmas Station angewiesen sein wollen, aber dennoch Freude am Mitsingen von Weihnachtsklassikern haben, bietet Gospel-Sängerin CeCe Winans mit “Joyful, Joyful” die perfekte Lösung. Das Album beginnt mit einer mitreißenden Version von “Joy to the World”, begleitet von einem lebhaften Beat aus der Drum Machine. Es erfüllt alle Erwartungen an Weihnachtsmusik: Glocken, Chöre, Fanfaren und Friedensbotschaften sind reichlich vorhanden. Die klassischen Songs werden durch neue, schnellere Titel wie “It’s Christmas” ergänzt, der angenehm ins Ohr geht. CeCe Winans’ außergewöhnliche Stimme hebt das Album hervor und sorgt dafür, dass es sich perfekt zum Entspannen unter dem Weihnachtsbaum mit einem Glas Glühwein eignet. Das Album ist zwar vorhersehbar, erfüllt jedoch die Erwartungen all jener, die eine festliche Atmosphäre und opulente Weihnachtsmusik suchen. (Jeroen Mulder) (5/10) (Fairtrade Services)
Al Qasar – Un-Covered
Mit “Un-Covered” zeigt Al Qasar, dass ein Cover-Album mehr sein kann als nur Neuinterpretationen. Dieses internationale psychedelische Kollektiv verwandelt bekannte und weniger bekannte Lieder in eine kulturelle Fusion, in der sich Maghreb, Mali und der Nahe Osten in einem feurigen Klangtanz vereinen. Produzent Thomas Attar erschafft von Tunis bis Los Angeles eine reiche Klanglandschaft. Depeche Modes “Personal Jesus” wird mit elektrischer Saz und türkischem Gesang neu geboren, während Sean Pauls “Get Busy” eine hypnotisierende arabische Metamorphose erfährt. Die Zusammenarbeit mit den malischen Meistern Cheick Tidiane Seck und Mamani Keita auf “Promises” verschmilzt afrofuturistische Psychedelika mit traditionellem Bambara-Gesang. Mit sieben Tracks – vier Covers und drei Originalkompositionen – vereint das Album westliche und östliche Musiktraditionen. Die Produktion von Grammy-Preisträger Matt Hyde und das Mastering von Frank Merritt sorgen für ein respektvolles und innovatives Werk. (Jan Vranken) (8/10) (WeWantSounds/Modulor)
Arild Andersen – Landloper
Zwischen avantgardistischem Jazz und zeitgenössischer klassischer Musik entfaltet sich ein seltenes Meisterwerk: “Landloper”, das neue Soloalbum des norwegischen Kontrabassisten Arild Andersen. Wie eine nordische Erzählung wird Andersens Kontrabass zur Stimme einer ganzen Landschaft und verbindet sich mit subtiler Elektronik, um die Weite der norwegischen Fjorde und die endlosen Polarnächte widerzuspiegeln. Jedes Stück ist eine eigene Reise, bei der die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation verschwimmen und sich zu einem organischen Ganzen vereinen. Dies ist keine Hintergrundmusik, sondern ein Werk, das volle Aufmerksamkeit erfordert. Andersens meisterhafte Beherrschung seines Instruments erzeugt eine fast orchestrale Erfahrung. In einer Welt voller Ablenkungen bietet “Landloper” einen seltenen Moment der Reflexion und Tiefe. Ein Album, das die reiche Tradition der norwegischen Avantgarde fortsetzt und gleichzeitig modern klingt – ein musikalisches Heilmittel für die Seele. (Jan Vranken) (8/10) (ECM)