Jonny Melodic – Delusions of Grandeur

Nach fast drei Jahrzehnten im Musikgeschäft liefert Jonny Melodic mit “Delusions of Grandeur” sein bisher ambitioniertestes Werk ab. Der ehemalige Frontmann der 90er-Jahre-Britpop-Band Slimfit hat seine Solojahre damit verbracht, einen Sound zu entwickeln, der Alternative Rock, Indie und melodischen Pop zu etwas vermischt, das sowohl vertraut als auch frisch wirkt. Dieses sechzehn Titel umfassende Album zeigt einen Künstler, der bereit ist, seine komplette kreative Vision zu teilen – im Guten wie im Schlechten.

Das Album beginnt mit “Everything’s Connected” und etabliert das konzeptionelle Gerüst, das sich durch die gesamte Platte zieht. Der Titeltrack “Delusions of Grandeur” folgt als nachdenkliche Betrachtung über grandioses Denken, mit Anklängen an The Beatles’ eigene Erkundungen von Ego und Ruhm, die in das Arrangement eingewoben sind. Jonnys Klavierarbeit und Streicherarrangements schaffen einen vollen Sound, der auf dem aufbaut, was er auf früheren Alben wie “The Schizoid Man” und “The Second Wave” etabliert hatte.

“Different People” sticht als einer der düstereren Tracks hervor und zeigt die rebellische Kante, die seine jüngeren Arbeiten definiert hat. Der Song erfasst seine Fähigkeit, persönliche Beobachtungen in etwas zu verwandeln, das ein breiteres Publikum anspricht – eine Fertigkeit, die er während seiner Britpop-Zeit verfeinerte, aber nun mit mehr Reife darbietet. “Something From A Dream”, gemastert in den Abbey Road Studios, demonstriert die professionelle Produktionsqualität, die sich durch das gesamte Album zieht. Die sorgfältige Aufmerksamkeit für den Sound hilft Jonnys multi-instrumentellen Fähigkeiten zu glänzen, ohne die Songs zu überwältigen.

Tracks wie “Inertia” und “POV” enthüllen seine nachdenkliche Seite, wo Klavier und Streicher das emotionale Gewicht seiner Texte unterstützen. Der Kontrast zu energischeren Momenten wie “Shout It Out” und “Electric Atmosphere” zeigt die Bandbreite, die Jonny als Künstler entwickelt hat. Diese Vielfalt hält das Album trotz seiner Länge fesselnd. “Dog Day Afternoon” und “30 Seconds to Midnight” erkunden dunklere Themen mit einem filmischen Ansatz, der sein Wachstum als Komponist zeigt. Das Album schließt mit “Happy Go Lucky!” ab, ein Titel, der einen ironischen Kontrapunkt zum oft melancholischen Ton des Werks bietet und dabei Jonnys Fähigkeit zeigt, über verschiedene emotionale Register hinweg zu arbeiten.

Die Produktion bleibt durchgehend konsistent, wobei Jonnys Gesang im Mittelpunkt steht, während Raum für die vielschichtige Instrumentierung bleibt. Seine Erfahrung als Multi-Instrumentalist zeigt sich in den Arrangements, wo jedes Element seinen Platz findet, ohne die Kompositionen zu überladen.

Wo das Album stolpert, ist bei der Bearbeitung. Sechzehn Tracks fühlen sich wie zu viele Ideen an, und nicht alle sind vollständig entwickelt. Songs wie “Altered Ego” und “Judgement Day” haben interessante Konzepte, aber ihnen fehlt die Wirkung der stärkeren Momente. Einige Tracks hätten davon profitiert, ganz weggelassen zu werden, um dem besseren Material Raum zum Atmen zu geben.

“Delusions of Grandeur” bestätigt Jonny Melodics Position als reifer Künstler, der seine Britpop-Wurzeln in etwas Persönliches und Erkennbares verwandelt hat. Es ist ein Album, das wiederholtes Hören belohnt, wobei die Komplexität der Arrangements und die Tiefe der Texte mit der Zeit neue Schichten enthüllen. Für Fans von durchdachtem Alternative Rock und diejenigen, die Jonnys Reise verfolgt haben, bietet dieses Album eine befriedigende Fortsetzung seiner künstlerischen Entwicklung.

Obwohl das Album mit einer strafferen Titelauswahl stärker gewesen wäre, zeigt es einen Künstler auf seinem kreativen Höhepunkt. Jonny Melodic hat mit “Delusions of Grandeur” bewiesen, dass er nach fast drei Jahrzehnten immer noch Musik machen kann, die relevant und emotional mitreißend wirkt. (7/10) (Jon Ransted Music)

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