So war das 20. Jubiläum des Reeperbahn Festivals
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Zum 20. Mal verwandelte das Reeperbahn Festival Hamburgs Kiez in einen Hotspot für Musik und Kultur. Vom 17. bis 20. September zog es 43.000 Besucherinnen und Besucher nach St. Pauli, wo 450 zum größten Teil Newcomer Acts aus 30 Nationen für vier Tage die Clubs, Bars und Open Air Bühnen zum Beben brachten. Wir waren an drei Tagen mittendrin und ließen uns von den Highlights zwischen Reeperbahn Village, Spielbudenplatz und zahlreichen Clubshows treiben.

Nirgendwo sonst wie auf dem Reeperbahn Festival gibt es die Möglichkeit, so viele spannende Newcomer an einem Ort live zu erleben. Nicht wenige von ihnen werden eventuell irgendwann große Arenen füllen, so standen hier in der Vergangenheit bereits Sam Fender, Lewis Capaldi oder Ed Sheeran auf der Bühne.

Ein Highlight waren in diesem Jahr unter anderem Slate aus Großbritannien, die mit ihrem intensiven Post Punk Sound die Top Ten Bar im Molotow begeisterten und von denen wir hoffentlich noch viel hören werden. Für das Molotow war es außerdem das erste Reeperbahn Festival nach dem Umzug in die neue Location. Wie gewohnt zog es auch hier zahlreiche Leute an und war zu jederzeit mehr als gut gefüllt.

Ebenso überzeugten die noch oft unterschätzten Kanadier The Get Alongs, die mit tanzbarem Indie Pop für beste Stimmung sorgten.
Für eine echte Überraschung sorgten zudem Just Mustard, die krankheitsbedingt kurzfristig auch für Honeyglaze einsprangen und so gleich drei Mal auftraten. Mit ihrem düsteren, experimentellen Rock zogen die Iren das Publikum in ihren Bann und wurden schnell zum Geheimtipp.

Auf den Bühnen am Spielbudenplatz lockten weitere Acts ein bunt gemischtes Publikum an, das offene Setting mitten auf St. Pauli bleibt einer der lebendigsten Treffpunkte des Festivals. Auch im Reeperbahn Village traten immer wieder kleinere Künstler auf und auch sonst gab es dort einige interessante Ausstellungen zu sehen.
Des Weiteren sorgten Brodie Milner und Haiden Henderson, welcher leider aufgrund technischer Probleme nur ein kurzes Akustik Set spielte, mit ihren Auftritten für emotionale Augenblicke.

Am zweiten Tag gab es dann noch die Überraschung schlechthin, als Kraftclub auf einmal als Secret Act angekündigt wurden. Innerhalb von rund zehn Stunden spielte die Band ganze 15 Konzerte, verteilt über unterschiedlichste Locations auf und rund um die Reeperbahn.
Ein weiteres Highlight war die US-amerikanische Pop Punk Band Beauty School Dropout. Gerade waren sie noch Vorband von Blink 182 und veröffentlichten wenige Tage zuvor ihr neues Album „Where Did All the Butterflies Go?“ So wurden sie ebenfalls kürzlich für die Tour von MGK 2026 als Support Act angekündigt, ein Karrieresprungbrett, das sie noch einmal auf ein neues Level heben dürfte.

Am dritten Tag entdeckten wir Fletchr Fletchr im Indra, die mit frischen Alternative Klängen und einer extrem guten Bühnenshow überzeugten. Einen gelungenen Abschied lieferten schließlich The K’s, die bereits am Mittag ein kleines Akustik Set auf dem Spielbudenplatz gespielt hatten. Die in Großbritannien längst nicht mehr unbekannte Band zog am Abend ein großes Publikum an und präsentierte britischen Indie Rock in seiner besten Form.

Noch einmal wurde deutlich, wie vielfältig das Booking auch in diesem Jubiläumsjahr war. Besonders positiv fiel die Zusammensetzung des Line Ups auf: Der Anteil von FLINTA* Künstlerinnen und Künstlern lag bei 56 Prozent.
Wir freuen uns jetzt schon auf die Ausgabe 2026, wenn St. Pauli erneut zur Bühne für eines der spannendsten Festivals Europas wird.
Fotos (c) Victoria Krug

















