Übersicht über die Albumrezensionen: Nine Inch Nails, Lola Young und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Yasmine Hamdan – I remember I forget
Die libanesische Sängerin Yasmine Hamdan liefert mit “I remember I forget” ein mitreißendes Album ab, das arabische Musiktraditionen nahtlos mit modernen elektronischen Elementen verwebt. Das Album mit arabischen und englischen Texten ist eine persönliche Reise durch Erinnerung und Identität. Titel wie “Beirut” und “Ya Nass” zeigen Hamdans hypnotisierende Gesangsdarbietung über subtile Beats und traditionelle Instrumente. Die Produktion, die von verschiedenen Mitarbeitern betreut wird, schafft eine verträumte Atmosphäre, die den Hörer auf eine klangliche Reise durch den Nahen Osten mitnimmt. Hamdans Stimme, sowohl kraftvoll als auch zerbrechlich, wird zum perfekten Medium, um Geschichten von Liebe, Verlust und kultureller Identität zu erzählen. “I remember I forget” ist ein Album, das kulturelle Grenzen überschreitet und universelle Emotionen berührt. Es beweist erneut Hamdans Position als eine der innovativsten Künstlerinnen in der arabischen Musikszene. (Elodie Renard) (7/10) (Nettwerk Music Group)
Nine Inch Nails – Tron: Ares (Original Motion Picture Soundtrack)
Trent Reznor und Atticus Ross kehren in die Welt von “Tron” zurück mit dem Soundtrack zu “Tron: Ares”, einem Album, das ihren charakteristischen Industrial-Sound perfekt mit futuristischen Klanglandschaften verschmelzen lässt. Das Duo, bekannt für ihre Arbeit an Filmen wie “The Social Network” und “Gone Girl”, erschafft hier ein klangliches Universum, das sowohl dunkel als auch erleuchtet wirkt. Titel wie “The Grid” und “Digital Frontier” kombinieren pulsierende elektronische Rhythmen mit atmosphärischen Texturen, die die Cyberpunk-Ästhetik des Films perfekt unterstützen. Die Produktion ist typisch Nine Inch Nails: geschichtet, komplex und emotional aufgeladen. Obwohl dies ein Film-Soundtrack ist, funktioniert das Album auch hervorragend als eigenständiges Hörerlebnis. Reznor und Ross beweisen erneut, dass sie Meister darin sind, immersive elektronische Landschaften zu schaffen, die sowohl zugänglich als auch experimentell sind. (Anton Dupont) (8/10) (Null Corporation)
Robert Plant – Saving Grace
Robert Plant beweist mit “Saving Grace”, seinem zwölften Soloalbum, dass er im Alter von 77 Jahren noch immer zu künstlerischer Erneuerung fähig ist. Dieses Album, das zwischen 2019 und 2025 in den Cotswolds und entlang der walisischen Grenzen aufgenommen wurde, ist eine Sammlung von zehn Coverversionen, die Plant zusammen mit seiner Band Saving Grace ausgearbeitet hat. Die Band, bestehend aus Suzi Dian, Oli Jefferson, Tony Kelsey, Matt Worley und Barney Morse-Brown, bringt eine perfekte Balance zwischen Folk, Country und Blues. Plants Stimme, einst der kraftvolle Ruf von Led Zeppelin, hat sich zu einem nuancierten Instrument entwickelt, das ebenso überzeugend flüstern wie schreien kann. Titel wie “It’s A Beautiful Day Today” zeigen seine Fähigkeit, bekannten Songs eine völlig neue Identität zu geben, ohne ihre Essenz zu verlieren. Das Album betont Plants Bereitschaft, Mitglied eines Kollektivs zu sein anstatt der dominante Frontmann, was in einem organischen, warmen Sound resultiert, der seine künstlerische Neugier perfekt widerspiegelt. (Tobias Braun) (8/10) (Nonesuch Records)
Lola Young – I’m Only F****** Myself
Die 23-jährige britische Sängerin Lola Young zeigt auf ihrem Debütalbum “I’m Only F****** Myself” eine beeindruckende emotionale Reife. Das Album, produziert von Manuka und SOLOMONOPHONIC, ist, wie Young selbst beschreibt, ‘eine Ode an die Selbstzerstörung’. Titel wie “Messy” und “Bad Tattoo” kombinieren verletzliche Texte mit eingängigen Melodien, die den Hörer direkt berühren. Youngs Stimme hat eine raue Qualität, die an Amy Winehouse erinnert, aber mit einem zeitgenössischen Twist. Das Album behandelt Themen wie psychische Gesundheit, Beziehungen und persönliches Wachstum mit einer Ehrlichkeit, die selten ist. Die Produktion balanciert moderne Pop-Sensibilitäten mit organischer Instrumentierung. “I’m Only F****** Myself” ist ein vielversprechendes Debüt, das Young als eine der interessantesten neuen Stimmen im britischen Pop positioniert. Das Album fühlt sich an wie eine Therapiesitzung, die in eingängige Songs umgewandelt wurde. (William Brown) (7/10) (Island Records)
Sarah McLachlan – Better Broken
Nach acht Jahren der Stille kehrt Sarah McLachlan mit “Better Broken” zurück, einem Album, das ihren charakteristischen introspektiven Stil mit einer zeitgemäßeren Produktion kombiniert. Die kanadische Singer-Songwriterin, bekannt für Klassiker wie “Angel”, zeigt, dass ihre Songwriting-Talente unverändert scharf sind. Der Titeltrack “Better Broken” und “Crazy” demonstrieren McLachlans Fähigkeit, universelle Emotionen in präzisen Texten und einprägsamen Melodien einzufangen. Die Produktion, die von verschiedenen Produzenten einschließlich Luke Laird betreut wird, verleiht den Songs einen warmen, zugänglichen Klang, ohne die Intimität zu verlieren, die McLachlans Werk immer charakterisiert hat. Obwohl das Album nicht die emotionale Wirkung ihrer klassischen Arbeiten aus den neunziger Jahren hat, beweist “Better Broken”, dass McLachlan noch immer relevante und bewegende Musik machen kann. Es ist eine willkommene Rückkehr für Fans und eine solide Ergänzung zu ihrem Katalog. (William Brown) (6/10) (Verve Forecast)