Hamish Hawk setzt einen neuen Standard für das Live-Erlebnis in Köln

Foto (c) Paul Hudson CC2.0

Hamish Hawk überraschte Freund und Feind im Jahr 2021 mit seinem Album „Heavy Elevator“, das beim Publikum großen Anklang fand, von der Fachpresse aber weithin als Meisterwerk des Genres gewürdigt wurde.Hamish Hawk ist ein Sänger und Songwriter aus Edinburgh, und man könnte das Genre mit einiger poetischer Freiheit „Art Rock“ nennen, wenn man es wirklich mit einem Aufkleber versehen wollte, denn das ist einfach eine Unvollkommenheit der menschlichen Natur. Hawk macht geschickt komponierte Songs, die man als Pop oder Rock bezeichnen würde, mit unglaublich guten, intelligenten Texten, die das Hören seiner Musik sehr angenehm machen.

Nach „Heavy Elevator“ ist nun der Nachfolger „Angel Numbers“ erschienen, der vor allem gesanglich noch breiter aufgestellt ist und darüber hinaus die Linie von „Heavy Elevator“ fortführt. Kurz gesagt, Hawk ist ein Künstler, den man im Auge behalten sollte.

Seit Anfang Oktober ist Hamish auf Europatournee und spielte am 21. Oktober das letzte von drei Konzerten in Deutschland. Da Hawk knapp unter die Rubrik „unentdeckte“ Perlen fällt, konnte das Publikum ihn im kleinen, aber feinen Obergeschoss des Yard Clubs in Longerich, einem Vorort von Köln, auftreten sehen. Der Yard Club ist zusammen mit „Die Kantine“, die sich im selben Gebäude befindet, sicherlich ein Club, den man programmtechnisch im Auge behalten sollte.

Dass nicht annähernd genug Leute Hamish Hawk entdeckt haben, lag daran, dass der Raum nicht vollständig gefüllt war. Rund 100 Enthusiasten kamen, um Hamish Hawks Musik live zu erleben, die auf seinen Alben schon so besonders ist.Die Band startete mit „Elvis Look-a-like Shadows“. Ein hervorragender Auftakt. So sollte ein Konzert eröffnen. Du stehst auf, setzt deine Gitarre auf und nimmst dein Mikrofon in die Hand. Du tippst und bam! Hamish Hawk und seine Musiker zeigten im ersten Battle, dass sie „in Topform“ waren. Erhitzen Sie nichts und steigen Sie nicht hinein. Es stand sofort wie ein sprichwörtliches Haus da.

Soweit ich das beurteilen konnte, war die Band auf der Bühne dieselbe wie die Musiker auf den Alben. Andrew Pearson an der Gitarre hatte zwar hip gefärbte Haare, doch sein leicht chaotischer Gitarrenstil war live nicht zu leugnen. Es ist wunderbar, wenn man als Musiker mit dem Herzen statt mit dem Gehirn spielen kann. Pearson sorgte in einem äußerst gut zusammengestellten und ausgewogenen Set für Salz und Pfeffer für den Rest des Abends.

Die Setlist verteilte sich gleichmäßig auf beide Alben. Ein Highlight, das nicht unerwähnt bleiben sollte, war „Rest & Veneers“, ein Duett des Albums mit der amerikanischen Sängerin Samantha Crain. Hawk übernahm beide Stimmen. Der Song ist und bleibt ein Juwel der Popmusik. Live war es absolut solide.Besonderes Lob verdient auch „Geld“. Hawke weiß, wie er seine Stimme voll und ganz einsetzen kann, um dem Lied gerecht zu werden. Die schwierigen Gesangspartien gibt er live genauso eindrucksvoll wieder, wie sie auf Vinyl gepresst werden. Und Leute, was für eine Stimme dieser Mann hat. Lassen Sie sich nicht von seinem Auftritt als Kunststudent täuschen, der für High-Waist-Bücher wirbt, denn Hawk ist derzeit einer der besten Sänger auf den internationalen Popbühnen.

Das Publikum hatte großen Spaß daran und verschaffte sich immer mehr Gehör. Hawk sprach das Publikum in perfektem, akzentfreiem Hochdeutsch an, besser als es viele Kölner selbst könnten. Er habe Deutsch gelernt, aber das meiste davon vergessen, sagte er.Natürlich konnte der Abend nicht enden, ohne dass der Kulthit „The Mauritanian Badminton Doubles Championship 1973“ gespielt wurde. Was für ein fantastisches Lied das ist. Hawk gab 110 %, und wieder einmal beanspruchte Pearson eine führende Nebenrolle für sich. Hawke ist ein Meister darin, seine Kunst einzufühlen und zu präsentieren. Wunderbar, mit ihm zusammen zu sein.

Hamish Hawk hat in Köln eine Leistung auf sehr hohem Niveau abgeliefert. Es ist unverständlich, dass Hawk bei den großen Sommerfestivals noch nicht gebucht ist. Meine Damen und Herren Programmierer, achten Sie darauf?

Foto (c) Paul Hudson, CC 2.0

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