The Last Dinner Party – Prelude to Ecstasy

Bereits im vergangenen Jahr waren die Erwartungen an die fünfköpfige britische Frauenband The Last Dinner Party aufgrund der eingängigen, bombastischen Singles „Nothing Matters“ und „Sinner“ recht hoch. Irgendwo habe ich eine verlockende Beschreibung gelesen: „Florence + the Machine meets ABBA“. Das sind natürlich ziemlich große Namen, mit denen man vergleichen kann. Zur Kategorisierung werden häufig Vergleiche mit neuen Bands gezogen, dieser Einfluss wird jedoch von den Künstlern selbst oft völlig geleugnet. Die Damen von „The Last Dinner Party“ geben jedoch voll und ganz zu, dass ABBA, Kate Bush, Florence, David Bowie, Sparks und Warpaint sicherlich Einflüsse waren. Das weckt noch höhere Erwartungen, da sie in der BBC-Liste „Sound of 2024“ zur vielversprechendsten neuen Band gekürt wurden. Eine jährliche Umfrage, bei der es einige Vorgänger wie Haim, Michael Kiwanuka und Sam Smith gab, um nur drei aus den letzten 10 Jahren zu nennen.

Jetzt gibt es ihr lang erwartetes Debütalbum „Prelude To Ecstacy“. Der instrumentale erste Song gibt sofort den Ton für das theatralische Element des Albums vor, dem sie nicht abgeneigt sind. Als ob das folgende ominöse „Burn Alive“ die Eröffnung einer symphonischen Rockoper wäre. Die Single „Caesar On The TV Screen“ weckt Sparks-ähnliche Erinnerungen. Es wird alles sehr schrittweise eingeführt. Beispielsweise passt die herzergreifende Ballade „On Your Side“ perfekt neben das eher gedämpft klingende „Beautiful Boy“, ein Ruhepunkt zwischen theatralischem Bombast. Danach wird es mit dem kurzen Übergangslied „Gjuha“ und dem Abba-artigen „Sinner“ wieder poppiger. Während „My Lady Of Mercy“ völlig wie ein Indie-Popsong aus dem Jahr 2024 klingt. Nach dem Hit „Nothing Matters“ (immer noch der eingängigste Song des Albums) endet das Album mit einem 5-minütigen Track, der alles von nüchtern bis schön zusammenfasst Bombast: „Mirror“.

„Prelude To Ecstacy“ klingt wie eine Rockoper, bei der die Abwechslung zwischen den Liedern hervorragend ist. Es ist ein Album, bei dem man nach mehrmaligem Hören immer wieder Neues entdeckt. Die Gruppe mag im Moment sehr gehypt sein, aber „Prelude To Ecstacy“ ist ein interessantes Debütalbum, mit dem sie sich einen Namen gemacht haben. (9/10) (Island)

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