Übersicht über die Albumrezensionen: Colin Blunstone, Amy Winehouse, Sjako! und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Lucassen & Soeterboeks Plan Nine – The Long Lost Songs

Die Grundlage von „The Long Lost Songs“ sind Tonbänder mit bluesigen Demos von vor etwa 30 Jahren, aufgenommen von Arjen Lucassen (Ayreon) und Robert Soeterboek (The Cotton Soeterboek Band). Roberts Stimme hat eine angenehme, leicht raue Note. Der Hintergrundgesang ist von guter Qualität, klingt aber gelegentlich etwas süßlich. Das vorhersehbare Timing lenkt manchmal zu viel Aufmerksamkeit von den Lead-Vocals ab. Man merkt, dass Gesang und Musik bei einem Live-Konzert für gute Stimmung sorgen. Entspannte Titel wechseln sich mit eingängigen Titeln ab. Es gibt viel (schreiendes) Gitarrenspiel und eine angenehme Portion Hammond. Kommt noch Sampling hinzu, steht dies immer im Dienste des Ganzen. CD2 enthält hauptsächlich Demos. Bei den Instrumental-Demos werden Sie feststellen, dass das Mitsingen zur Musik nicht einfach ist. Die Strecken sind zwar zugänglicher als die von Ayreon. Die Crossovers von Prog Metal zu Blues/Hard Rock sind hervorragend. Endlich ein gutes Album, in dem diese beiden Stile Hand in Hand gehen. „The Long Lost Songs“ erscheint am 17. Mai, Sie können es noch vorbestellen. (Esther Kessel-Tamerus) (8/10) (Music Theories Recordings / Mascot Label Group)

Fred Soul & Zé Luis Nascimento – Viva Nana

Fred Soul und Zé Luis Nascimento, zwei eigenständige Musikgrößen, bündeln ihre Kräfte auf dem bezaubernden Album „Viva Nana“. Dieses Album ist eine fesselnde Sammlung vielseitiger Musik, die sich auf das Klavier von Soul und das wunderschöne Schlagzeug von Nascimento konzentriert. Soul wuchs in einer Familie von Musikern und Künstlern auf und vereint in seinen Kompositionen und Improvisationen seinen reichen Hintergrund in europäischer klassischer Musik und traditioneller östlicher Musik. Sein Klavierspiel webt einen raffinierten Faden zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen West und Ost. Nascimento, ein virtuoser Percussionist aus Brasilien, bringt sein fundiertes Wissen über orientalische und westliche Percussion in die Palette ein. Sein originelles rhythmisches Vokabular und seine Fähigkeit, verschiedene Instrumente zu kombinieren, tragen zum Zusammenhalt der Musik bei. Das Ergebnis ist eine faszinierende Zusammenarbeit, die allgemein Anklang findet. „Viva Nana“ lädt den Hörer ein, sich in die kraftvolle und elegante Welt dieser beiden meisterhaften Musiker zu verlieren. Bleibt die Frage, wer dieses Duo für Live-Konzerte in die Niederlande holen wird, denn ihre Musik verdient es, von einem breiten Publikum gehört zu werden. Das ist ein Meisterwerk. (Jan Vranken) (9/10) (Barkhane)

Yaya Bey – Ten Fold

Yaya Bey, eine Singer-Songwriterin aus Brooklyn, hat mit ihrer ganz eigenen R&B-Marke, die ihrer Meinung nach tief in ihrem Southern- und Bajan-Hintergrund verwurzelt ist, immer mehr Berühmtheit erlangt. Allerdings bleibt ihr neuestes Album „Ten Fold“ im Vergleich zu ihren bisherigen Erfolgen hinter den Erwartungen zurück. Trotz Beys Versuch, poetische Geschichten über das Leben als schwarze Frau zu schreiben, wirkt „Ten Fold“ uninspiriert und leidet unter einem Mangel an Kreativität. Die Songs wirken hastig zusammengestellt, einige klingen sogar verstimmt oder ästhetisch unangenehm. Sogar das Titelfoto des Albums, das wahrscheinlich Stärke vermitteln soll, wirkt gezwungen und, ehrlich gesagt, frauenfeindlich. Beys Reise als Künstlerin, von ihrer Debüt-EP bis zu ihrem Engagement im Aktivismus, ist lobenswert und hat schon bessere Momente erlebt. Allerdings hält „Ten Fold“ nicht, was ihr bisheriges Werk verspricht. Angesichts ihrer bisherigen Bemühungen und ihres Talents ist das eine Enttäuschung. Obwohl Beys Experimente mit verschiedenen Genres und Kollaborationen bei „Ten Fold“ Ehrgeiz zeigen, scheitert es letztendlich. Dem Album fehlt der zusammenhängende Sound und die introspektive Tiefe, die man erwarten würde. Insgesamt ist „Ten Fold“ ein Album, das eher dazu einlädt, übersprungen als gehört zu werden, eine Abkehr von Beys üblicher zum Nachdenken anregender und gefühlvoller Musik. (Elodie Renard) (4/10) (Big Dada)

Villagers – That Golden Time

Das neueste Album von Villagers, „That Golden Time“, ist wie eine warme Decke an einem Frühlingsmorgen, umhüllend und beruhigend. Mit diesem Album gelingt es Conor J. O’Brien und seinem Team, einen angenehmen und warmen Klang zu kreieren, der den Hörer zum Entspannen und Genießen einlädt. Ein besonderer Aspekt dieses Albums sind die Gastauftritte, die den Songs eine zusätzliche Dimension verleihen. Die Anwesenheit der irischen Folk-Legende Dónal Lunny und des amerikanischen Singer-Songwriters und Geigers Peter Broderick verleiht der bereits reichhaltigen Klanglandschaft des Albums eine schöne Nuance. Ein Highlight auf „That Golden Time“ ist das Lied „You Lucky One“, das auf subtile Weise zeigt, dass Schönheit oft in der Einfachheit zu finden ist. Das Album strahlt Sympathie aus und lädt dazu ein, sich die bisherigen Arbeiten von Villagers noch einmal anzuhören. Alles in allem ist „That Golden Time“ ein wunderschönes Album, das den Hörer auf eine emotionale Reise mitnimmt, verpackt in warmer Klang und erfüllt von aufrichtigen Gefühlen. Für Fans von introspektivem Folk-Pop sehr zu empfehlen. (Jan Vranken) (7/10) (Domino Recording Co)

Keeley Forsyth – The Hollow

Keeley Forsyth ist eine Komponistin, Sängerin und Schauspielerin aus Oldham im Nordwesten Englands. Basierend auf spärlichen Arrangements dreht sich Forsyths Musik um eine einzigartige, emotional rohe und magnetische Gesangsdarbietung, die manchmal verheerend und manchmal erhebend ist. Die Charaktere, die ihre Lieder bevölkern, erzählen Geschichten von Flut und Ebbe; von Freiheit und Gefangenschaft, von hart erkämpften Siegen und den dunkelsten Ecken des häuslichen Lebens. In den letzten Jahren hat sich Keeley einen Ruf für dramatisch fesselnde Live-Auftritte erworben, die ihr Interesse an zeitgenössischem Theater, Tanz und Bewegung widerspiegeln. Das neue Album „The Hollow“ könnte keinen besseren Titel haben. Die Kälte eines alten Steinkreises irgendwo in England packt Ihr Herz und lässt es nicht mehr los. Ist das schön? Vielleicht. Ist das faszinierend? Sicherlich. Ein Album, das die Aufmerksamkeit fesselt und nicht loslässt. Fast wie ein Hörspiel, von scharf schmerzhaft bis ätherisch schön. Das muss ein echtes Live-Erlebnis sein. Wenn Sie das hören, fallen Sie darauf herein oder schieben es beiseite. Ich bin auf den ersten hereingefallen. Was für ein seltsames Album, aber bezaubernd und hörenswert. (Anton Dupont) (8/10) (130701 Ltd)

Change consent