Übersicht über die Albumrezensionen: Beauty In Chaos, Andromeda Turre und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Beauty In Chaos – Dancing With Angels
Beauty In Chaos, das Musikerkollektiv aus Los Angeles, hat sein viertes Album “Dancing With Angels” über 33.3 Music Collective veröffentlicht. Das Album umfasst acht vielfältige und fesselnde Tracks, die ihren Ruf für bezaubernde Musik bestätigen. Gegründet im Jahr 2018 von Gitarrist Michael Ciravolo, hat BIC immer mit ihrer wechselnden Besetzung prominenter Künstler beeindruckt. Dieses Album enthält Beiträge von Ashton Nyte, Kat Leon, Wayne und Cinthya Hussey, Leo Luganskiy, Julian Shah-Tayler, Cynthia Isabella, William und Sarah Faith sowie Patrik Mata. “Dancing With Angels” kombiniert Post-Rock-Einflüsse, dunkle Töne und verträumte Goth-Sounds aus früheren Werken. Höhepunkte sind “Diving For Pearls” mit Wayne und Cinthya Hussey sowie “Holy Ground” mit Patrik Mata. Einzigartige Klanglandschaft-Interludes, die “Halos,” verbinden die Tracks nahtlos. Beauty In Chaos zeigt mit “Dancing With Angels” ihr künstlerisches Wachstum. Eine solide Empfehlung für Fans von Post-Punk und Goth-Rock. (Anton Dupont) (7/10) (33.3 Music Collective)
Bria Skonberg – What It Means
Bria Skonbergs neues Album “What It Means” ist eine herzerwärmende Hommage an die Jazztradition von New Orleans. Das Album erkundet die persönliche und musikalische Bedeutung der Stadt für Skonberg. Der Eröffnungstrack “Comes Love” setzt den Ton mit einer raffinierten Darbietung, gefolgt von “Sweet Pea,” das zeitgenössische Elemente wunderschön mit traditionellem Jazz verbindet. Der Titeltrack “Do You Know What It Means To Miss New Orleans?” wird auf “What It Means” verkürzt, was Skonbergs persönliche Reflexion über Verlust und Erinnerung betont. Originale wie “In The House” und “Elbow Bump” zeigen Skonbergs innovative Herangehensweise an Jazz. Das Cover von John Lennons “Beautiful Boy (Darling Boy)” hat eine schöne Tiefe, aber der Höhepunkt ist definitiv Sonny Bonos “The Beat Goes On.” Mit Beiträgen von legendären New Orleans-Musikern wie Herlin Riley und Grayson Brockamp und einer Vielfalt musikalischer Einflüsse ist “What It Means” eine beeindruckende Feier sowohl der Jazztradition als auch der persönlichen Wiederentdeckung. Und wenn man Billy Joels “Lullabye (Goodnight My Angel)” so schön und gefühlvoll auf Platte bringen kann… tja, wunderbar! (Norman van den Wildenberg) (8/10) (Cellar Music Group)
Julia-Sophie – Forgive Too Slow
Die britisch-französische Avantgarde-Elektropop-Künstlerin Julia-Sophie präsentiert mit ihrem Debütalbum “Forgive Too Slow” ein bemerkenswertes musikalisches Statement. Nach einer vielseitigen Karriere mit Little Fish, dem Schreiben von Filmmusik für Candy Says und der Gründung von Beanie Tapes markiert diese Solo-Veröffentlichung eine neue Phase in ihrer künstlerischen Entwicklung. “Forgive Too Slow” erforscht tiefgründige Themen rund um Beziehungen und die emotionale Auswirkung langsamer Vergebung. Das Album beginnt mit “Numb,” einem packenden Track, der selbstzerstörerische Gedanken offenbart, und setzt sich mit “Telephone” fort, das das Thema Verlust mit Melancholie behandelt. “Falling” erforscht die Schönheit und Komplexität der Liebe. Ein besonderes Highlight ist “I Was Only,” eine Zusammenarbeit mit Noah Yorke, die dem Ganzen eine zusätzliche Ebene von Emotion und Nuance verleiht. Trotz des introspektiven und manchmal düsteren Tons strahlt durch die Musik ein Gefühl von Hoffnung und Authentizität. Julia-Sophie scheint dem Kern ihres Wesens näher gekommen zu sein, wodurch “Forgive Too Slow” eine ehrliche und kraftvolle musikalische Reise bietet. (Elodie Renard) (6/10) (Ba Da Bing Records)
Andromeda Turre – From The Earth
Andromeda Turres neues Album “From The Earth” ist eine ehrgeizige und tiefgründige Jazz-Suite, die die tiefe Beziehung zwischen Mensch und Erde erforscht. Das Album besteht aus vier Teilen, die jeweils einem Ökosystem gewidmet sind: “Earth,” “Sky,” “Sea” und “Ice.” Diese Biosphären werden nicht nur musikalisch zum Leben erweckt, sondern sind auch eine Hommage an Gemeinschaften, die unverhältnismäßig stark von Klimawandel betroffen sind. Turre, eine erfahrene Musikerin und Aktivistin, kombiniert ihre künstlerische und gesellschaftliche Engagement meisterhaft. “From The Earth” bietet eine reiche musikalische Erfahrung durch den Einsatz vielfältiger Instrumente, die jedes Biosphären charakterisieren. Zum Beispiel repräsentiert “Earth” die Erde mit traditionellen Instrumenten wie der Marimba und dem Didgeridoo, während “Sky” durch die Klänge von Blechbläsern und Harfe ausgedrückt wird. Die Suite beginnt mit “Ingression Interlude” und entwickelt sich durch starke Stücke wie “Earth Waltz,” das die Größe der Erde verkörpert, und “Finger On The Trigger,” das die Wut über Umweltvergehen ausdrückt. Turres Einsatz von aufgezeichneten Interviews mit Klima-Führern bereichert die Musik und betont die Dringlichkeit des Themas. Mit “From The Earth” bietet Turre einen wertvollen und künstlerischen Aufruf zum Handeln, einen mutigen Beitrag sowohl zum Jazz als auch zur Umweltdebatte. (Tobias Braun) (7/10) (OUTSIDE IN MUSIC)
Ice Spice – Y2K
Ice Spices neues Album “Y2K!” ist nicht nur ein Rückschritt für die Musik; es ist ein Sprint in ein Vakuum der künstlerischen Armut. Ihre Flows klingen wie ein chaotisches Durcheinander von Wörtern mit der Begeisterung eines Highschool-Schülers, der zum ersten Mal den Reim entdeckt. Vielleicht kennen Sie sie von “Munch (Feelin’ U),” das sie auf die Karte gesetzt hat? Das war wahrscheinlich der Höhepunkt ihrer Karriere, und von dort an geht es nur bergab. Die Bronx sollte sich für dieses Geräusch entschuldigen. Isis Gaston, alias Ice Spice, mag vielleicht Liebe zum Rap haben, aber das ist auf diesem Album nicht zu hören. In Zusammenarbeit mit Produzent Cook Babes klingt “Y2K!” wie ein trauriger Versuch von Musik, mit Tracktiteln wie “Phat Butt” und “Think You The Shit (Fart).” Die kreative Tiefe hier ist vergleichbar mit einer Pfütze in der Sahara. “Phat Butt” ist ein Meisterwerk der Fremdscham und des Sexismus. Gunna, Central Cee und Travis Scott wollen wahrscheinlich ihre Namen von diesem Projekt entfernt haben. Das Album ist ein Verbrechen gegen die Musik, eine Hommage an alles, was an der Branche falsch ist: Sexismus, hohle Texte und ein Mangel an Selbstbewusstsein. Suchen Sie den Soundtrack zum Untergang der westlichen Zivilisation? Suchen Sie nicht weiter als “Y2K!” Schonen Sie Ihre Ohren und vermeiden Sie dies um jeden Preis. (Jan Vranken) (1/10) (Dolo Entertainment)