Übersicht über die Albumrezensionen: Ryuichi Sakamoto, Bill Wyman und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Jonathan Powell – Mambo Jazz Party

Das neue Album “Mambo Jazz Party” von Jonathan Powell ist eine sprühende und energetische Erkundung von Latin- und elektrischer Jazzmusik. Powell, möglicherweise bekannt als Bandmitglied von Legenden wie Eddie Palmieri, Oscar Hernandez und dem Spanish Harlem Orchestra sowie Tito Puente Jr., weiß genau, was er tut. Schon von der ersten Note an wird klar, dass dieses Album ein Fest für Rhythmus, Groove und Tradition ist, kombiniert mit modernen Einflüssen. Der erfahrene Musiker aus der New Yorker Latin-Jazz-Szene bringt seine Erfahrung und Leidenschaft in jeden Track ein, unterstützt von einem 18-köpfigen Ensemble, das vor Energie sprüht. Mehrere Tracks auf dem Album stechen besonders hervor. “Juancito” ist ein herzlicher Tribut an den puerto-ricanischen Trompeter Juancito Torres, bei dem Powells Trompete nahtlos mit dem kraftvollen Spiel des Posaunisten Jimmy Bosch verschmilzt. “Hope” strahlt eine ruhige, fast meditative Atmosphäre aus, die durch das feurige Gitarrensolo von Nir Felder noch verstärkt wird. Powells Version von Chick Coreas “You’re Everything” verleiht dem Klassiker durch eine Salsa-Interpretation eine frische Note, wobei Ariacne Trujillos Stimme perfekt ins Gesamtbild passt. Ob es die mitreißenden Rhythmen der Campana sind oder die traumhaften Klänge des elektrischen Jazz, “Mambo Jazz Party” ist ein Meisterwerk, das Kultur und Musik auf innovative Weise vereint. Dieses Album ist ein Muss für sowohl erfahrene Jazzliebhaber als auch neugierige Neulinge, die das Genre erkunden möchten. (Norman van den Wildenberg) (8/10) (Circle 9)

Ryuichi Sakamoto – Opus

Das Album “Opus” des japanischen Meisters Ryuichi Sakamoto ist ein absolutes Meisterwerk, das sein Erbe als einer der einflussreichsten modernen Komponisten festigt. “Opus,” eine Aufnahme seines letzten Auftritts vor seinem Tod, verwebt eindrucksvoll Elemente der klassischen Musik mit Ambient- und Minimalismus-Einflüssen und ruft eine tief emotionale Resonanz hervor. Dieses Album, das zuvor als Film veröffentlicht wurde, bietet den Zuhörern einen intimen Einblick in die Seele des Komponisten. Sakamotos meisterhafte Beherrschung von Atmosphäre und Klang macht “Opus” zu einer zeitlosen Kreation, die sowohl meditativ als auch verzaubernd ist. Sakamotos Einfluss reicht weit über seine Musik hinaus. Als Komponist hat er eine Brücke zwischen traditionellen japanischen Klängen und westlichen Musikformen geschlagen und Künstler weltweit inspiriert. Seine Werke, die von filmischen Soundtracks bis zu avantgardistischen Experimenten reichen, zeugen von tiefer Musikalität und einem feinen Gefühl für Emotionen. Mit “Opus” wird sein Erbe als visionärer Komponist gestärkt und gefeiert. Dieses Album ist ein angemessenes Denkmal für Sakamotos unglaubliches künstlerisches Erbe und ein Muss für jeden Musikliebhaber. Mit perfekt ausgewogenen Kompositionen und tiefen emotionalen Untertönen verdient “Opus” nichts weniger als eine 9 von 10. Es ist ein Hörerlebnis, das sowohl zurückhaltend als auch großartig ist und lange nach dem letzten Ton nachhallt. (Jan Vranken) (9/10) (KAB America Inc)

Charlie Overbey – In Good Company

Charlie Overbey, ein erfahrener Singer-Songwriter aus Los Angeles, hat seine Karriere bis jetzt im Album “In Good Company” zusammengefasst. Dieses retrospektive Werk zeigt, wie sich Overbeys musikalische Reise entwickelt hat, von seinen Anfängen in der Cowpunk-Szene mit Custom Made Scare bis zu seinem aktuellen Status als respektierter Name in Country, Americana und Southern Rock. Das Album enthält Beiträge von einer beeindruckenden Liste von Musikern, darunter Nils Lofgren, Marcus King und Duane Betts. Diese Zusammenarbeiten fügen Overbeys ohnehin schon starken Songwriting eine zusätzliche Schicht Authentizität und Handwerkskunst hinzu. “Champagne, Cocaine, Cadillacs & Cash,” die erste Single des Albums, ist ein Southern-Rock-Track mit einem rauen Touch, bei dem Marcus Kings Gitarrenarbeit und die kraftvollen Vocals von Jaime Wyatt herausstechen. Der zweite Track, “Life Of Rock & Roll,” ist ein Tribut an Rock-Legenden und zeigt Overbeys tiefe Verbindung zur Musikgeschichte. Mit Nils Lofgren auf “The Innocence” sind die Erwartungen hoch. Ja, es stellt sich als der stärkste Track heraus, aber auch dieser Track erreicht gerade so die ausreichende Bewertung. “If We Ever Get Out,” eine hoffnungsvolle, aber verzweifelte Ballade, schließt die Reihe der Singles ab und gibt einen Einblick in Overbeys reflektiven Teil. “In Good Company” ist ein Album, das sowohl Neulingen als auch alten Fans einen guten Überblick über Charlie Overbeys Werk gibt, aber nicht viel mehr als das. (William Brown) (5/10) (Lone Hawk Records)

Bill Wyman – Drive My Car

Bill Wymans Album “Drive My Car” markiert eine wichtige Rückkehr für den ehemaligen Bassisten der Rolling Stones. Das Album mischt Anglo-Amerikanischen Rhythm and Blues mit einem entspannten JJ Cale-Einfluss und eröffnet mit einem einzigartigen Cover von Bob Dylans “Thunder On The Mountain,” das eine entspannte Atmosphäre heraufbeschwört, die an Ry Cooder erinnert. Während “Drive My Car” angenehme Momente bietet und Wymans Verbindungen in der Musikszene hervorhebt, bringt es keine bahnbrechende neue Musik. Alles in allem ist das Album eine solide Sammlung von Tracks, die respektable 7 von 10 Punkten wert ist. Fans von Wymans Stil werden es schätzen, auch wenn es möglicherweise nicht so stark bei einem breiteren Publikum ankommt. (Anton Dupont) (7/10) (Ripple Productions)

Sex Magic Wizards – Death Grip

Sex Magic Wizards ist eine kühne Rock-Jazz-Band aus Oslo, Norwegen, bekannt für ihren eigenwilligen Stil und unabhängige Veröffentlichungen. Ihr neuestes Album, “Death Grip,” bestätigt ihren Ruf als Innovatoren in der Musikszene. Schon von den ersten Noten an wird klar, dass die Band sich nicht um Konventionen oder Regeln kümmert. Der verzerrte Bass, der seine Schönheit gerade in der Rauheit des Klangs findet, und die chaotischen, aber brillant erfinderischen Drums bieten ein erfrischendes Erlebnis, das wie ein frischer Wind in der oft vorhersehbaren Welt der Popmusik wirkt. Der Titelsong, “Death Grip,” ist ein Höhepunkt des Albums. Obwohl das Album nur acht Tracks umfasst, ist es voll von abenteuerlicher Musik, die Grenzen sucht und überschreitet. Trotz seiner begrenzten Länge hinterlässt es einen starken Eindruck. Die Saxophonparts auf dem Album, obwohl stark, machen Lust auf eine Zusammenarbeit mit jemandem wie Hans Dulfer, der zweifellos eine zusätzliche Dimension hätte hinzufügen können. Für Fans von Musik mit rauen Kanten und unkonventionellen Strukturen ist “Death Grip” sehr zu empfehlen. Das Album ist eine kraftvolle Bestätigung der Fähigkeit von Sex Magic Wizards, Musik zu schaffen, die außerhalb der Norm bleibt und dennoch musikalisch anspruchsvoll ist. (Jan Vranken) (8/10) (Sex Magic Wizards)

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