Übersicht über die Albumrezensionen: Delicate Steve, David Kushner und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

David Kushner – The Dichotomy

David Kushners erstes Studioalbum „The Dichotomy“, das am 30. August veröffentlicht wurde, markiert einen bedeutenden Durchbruch in seiner aufstrebenden Karriere. Das Konzeptalbum ist ein Dialog zwischen Dunkelheit und Licht, der zentralen philosophischen Frage dieser Sammlung. In Liedern wie „No High“ und dem darauffolgenden „Skin and Bones“, die ernste emotionale Themen in Bezug auf die menschliche Natur behandeln, nähert sich Kushner dem Thema auf vielfältige Weise. Songs wie „Love Is Going To Kill Us“ und „Dead Man“ zeigen die Bandbreite der Liebe und ihre Implikationen, während „Humankind“ und „Universe“ dem Album eine breitere, fast kosmische Dimension verleihen. Die letzten Tracks, einschließlich des beliebten Songs „Daylight“, dienen als Höhepunkt nach den Spannungen der vorhergehenden Themen und enden auf einer optimistischeren Note. „The Dichotomy“ ist eine sorgfältig zusammengestellte Sammlung von Liedern, die sowohl musikalisch als auch thematisch miteinander verbunden sind. Kushners Darstellungen von emotionalem Leid und sein düsterer Klang schaffen ein Debütalbum, das sicherlich im Gedächtnis bleiben wird. Dieses Debütalbum ist definitiv nicht schlecht. (Norman van den Wildenberg) (7/10) (Virgin Music Group)

Magdalena Bay – Imaginal Disk

Magdalena Bays zweites Album, „Imaginal Disk“, ist ein ambitioniertes und komplexes Abenteuer in der modernen Popmusik. Das Duo aus Los Angeles, bestehend aus Mica Tenenbaum und Matthew Lewin, erschafft ein Konzeptalbum, das surreale Sci-Fi-Geschichten mit vielschichtigen Produktionen kombiniert. Das Ergebnis ist eine klanglich reiche Erfahrung, voller üppiger Synthesizer, kraftvoller Percussion und einer Vielzahl experimenteller Details, die an die Großartigkeit der Pop-Hits der 90er Jahre erinnern, jedoch mit einer Wendung, die perfekt zur unsicheren Realität von heute passt. Tracks wie „Death & Romance“ zeigen, dass die Band Meister darin ist, eingängige Hymnen zu schaffen, während sie traditionelle Pop-Strukturen auf den Kopf stellen. Allerdings treffen nicht alle Experimente ins Schwarze – einige Tracks wie „Vampire in the Corner“ und „Love Is Everywhere“ fühlen sich mehr wie konzeptionelle Skizzen an als wie vollständig ausgearbeitete Ideen. Trotz dieser kleinen Fehlschläge gelingt es „Imaginal Disk“, sowohl eine Hommage an als auch eine kritische Reflexion über die Popmusik zu sein, was Magdalena Bay fest in der alternativen Szene verankert. Ein mutiges Unterfangen und eine wohlverdiente 7 von 10. (Jan Vranken) (7/10) (Mon & Pop)

Cash Cobain – PLAY CASH COBAIN

Cash Cobains neuestes Album „PLAY CASH COBAIN“ entführt uns in die sommerliche Welt des „sexy drill“, aber trotz der Vibes wirkt das Endergebnis etwas abgedroschen. Der Rapper-Produzent aus New York, bekannt für seine lockeren Hi-Hats und sinnlichen Beats, verdoppelt seinen Fokus auf stadtbezogene Sexkapaden, schafft es jedoch nicht immer, zu überzeugen. Die 19 Tracks sind durchzogen von spielerischen, manchmal lachhaften Texten über sexuelle Eskapaden, wie „She got a nickname for my dick, it’s Ed, ’cause it’s Hardy.“ Während Cashs selbst produzierte Beats oft stärker sind als seine Lyrics, fehlt dem Album manchmal die Frische seiner früheren Arbeiten. Tracks wie „Dunk Contest“ und „Rump Punch“ halten die Energie hoch, aber andere Songs, wie das Dancehall-inspirierte „Luv It“, wirken generisch. Cash versucht, seinen Sound zu erweitern, aber das bringt nicht immer den gewünschten Effekt. Trotz seines Status als einer der heißesten Namen im New Yorker Rap bleibt „PLAY CASH COBAIN“ etwas in der Wiederholung stecken. Das Ergebnis? Ein Album, das nicht ganz zu glänzen weiß, mit einer Endnote von 6 von 10. (Elodie Renard) (6/10) (Gian Music)

Delicate Steve – Delicate Steve Sings

Delicate Steves neuestes Album „Delicate Steve Sings“ hinterlässt leider wenig Eindruck und fühlt sich eher wie Hintergrundmusik an als wie ein echtes Erlebnis. Steve Marion, bekannt für sein einzigartiges Gitarrenspiel und exzentrische Instrumentals, scheint auf diesem Album etwas von seiner Kreativität verloren zu haben. Trotz des Titels hört man Steve nicht singen, was bereits ein Vorzeichen dessen ist, was einen erwartet: eine Sammlung von langweiligen Lounge-Covern und Originaltracks, die nicht wirklich zu fesseln wissen. Die Cover auf dem Album umfassen kürzlich veröffentlichte Songs wie Otis Reddings „These Arms of Mine“ und Donnie und Joe Emersons „Baby“. Obwohl sie technisch gut ausgeführt sind, fehlt ihnen die Seele und sie wirken mehr wie Karaoke-Versionen als wie frische, neue Interpretationen. Selbst das Beatles-Cover „Yesterday“ klingt, als käme es direkt aus den Lautsprechern einer Hotellobby. Die Originaltracks versuchen, dieselbe Vintage-R&B-Atmosphäre zu erzeugen, treffen jedoch einfach nicht die richtigen Töne. „Cherry“ versucht, einen zu berühren, bleibt jedoch an der Oberfläche. Nur „I’ll Be There“ schafft es, ein wenig durch die grauen Wolken zu brechen, mit seinen entspannten Bongos und aufbauenden Streichern, die kurz an Steves frühere Arbeiten erinnern. „Delicate Steve Sings“ fühlt sich eher wie Fahrstuhlmusik an als wie ein Album, das einen wirklich packt. (Anton DuPont) (5/10) (Anti-)

J.U.S./ Squadda B – 3rd Shift

Detroit und die Bay Area sind zwei unverzichtbare Zentren der Rapkultur, die seit Jahren miteinander verbunden sind. Manche sagen, diese Verbindung entstand während der Großen Migration, als Autofabriken von Detroit nach Oakland verlegt wurden. Andere glauben, die Verbindung sei durch Generationen von Hustlern entstanden. Was auch immer der Ursprung ist, der musikalische Austausch zwischen diesen Städten ist unbestreitbar, und das zeigt sich deutlich im gemeinsamen Album „3rd Shift“ von Detroits J.U.S und Oaklands Squadda B. Auf „3rd Shift“ scheint es, als wären J.U.S und Squadda B auf derselben Wellenlänge. J.U.S, ein Veteran innerhalb von Danny Browns Bruiser Brigade, bringt scharfe und autobiografische Rhymes, während Squadda, bekannt vom Duo Main Attrakionz, die Produktionen mit rauen und eigenwilligen Beats versieht. Das Ergebnis ist ein energiegeladenes und humorvolles Album, das den Stress und die Herausforderungen des Alltagslebens in Detroit beleuchtet. J.U.S’ Texte sind durchzogen von lebhaften Beschreibungen des Lebens als Detroit Hustler, komplett mit erkennbaren Symbolen wie Air Force Ones und Cartier-Brillen. Obwohl seine Raps einfach bleiben, sorgt Squaddas unvorhersehbare Produktion dafür, dass er sich nie zu wohl fühlt. Mit „3rd Shift“ zeigen J.U.S und Squadda, dass die natürliche Chemie zwischen Detroit und Oakland noch immer lebt. Dieses Album fühlt sich an wie eine organische Verschmelzung, bei der beide die Stärken des anderen hervorheben. Ein herrliches Rap-Album. (Jan Vranken) (8/10) (Bruiser Brigade)

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