Übersicht über die Albumrezensionen: Hinds, The Dare und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
SERA – The Journey
SERA, die man sicher von ihren Hits „Hurt Me“, „Stay“ und „Head Held High“ kennt, veröffentlicht ihr Debütalbum „The Journey“. In den letzten Jahren hat sie viel mit ihrem Sound experimentiert, was zu einem abwechslungsreichen Album geführt hat. „The Journey“ beginnt mit dem stimmungsvollen „Echo“, und „Head Held High“ zieht einen direkt in ihre Musik hinein. Es bleibt ein kraftvoller Song, den SERA mit so viel Überzeugung singt, dass er einfach Freude macht. „Dollar“ hat eine ebenso starke Produktion, klingt aber ein bisschen wie eine veraltete Avril Lavigne. SERA’s Stimme ist jedoch das stärkste Element auf diesem Album. Egal, ob sie einen Uptempo-Dancesong oder eine gefühlvolle Ballade singt, sie trifft stets den richtigen Ton. Auch ihre Kollaborationen, wie „Hurt Me“ und „Stay (Never Leave)“ mit Kris Kross Amsterdam, stechen heraus, doch das sind die drei Höhepunkte des Albums. Man merkt, dass SERA noch immer dabei ist, sich als Künstlerin zu finden, was das Album einerseits überraschend und spannend macht, andererseits aber auch unberechenbar, mit Tracks, die manchmal ein wenig richtungslos wirken. Eine klarere Fokussierung auf die kraftvollen Powersongs hätte dem Album gutgetan. (Norman van den Wildenberg) (7/10) (Universal)
Katy Perry – 143
Katy Perrys sechstes Studioalbum „143“ ist eine Rückkehr auf die Tanzfläche, aber es fehlt der Funke ihrer früheren Werke. Benannt nach dem Code für „Ich liebe dich“, erkundet das Album verschiedene Aspekte der Liebe, bleibt jedoch oft in Klischees und oberflächlichen Texten stecken. Tracks wie „Crush“ und „Nirvana“ stützen sich stark auf sich wiederholende Phrasen und vorhersehbare Metaphern. Die Produktion, hauptsächlich von Dr. Luke, tendiert zu einem synth-lastigen Sound, der an Perrys frühere Hits erinnert, aber es fehlt an Frische und Innovation. Trotzdem gibt es einige Lichtblicke. „Lifetimes“ ist ein eingängiger Dance-Pop-Song, der an die Glanzzeiten des Genres erinnert, und der Abschlusstrack „Wonder“, eine Ode an Perrys Tochter, zeigt einen aufrichtigeren Klang und ist einer der stärkeren Tracks. Kollaborationen mit Künstlern wie 21 Savage, Kim Petras und Doechii fügen dem Gesamtwerk wenig hinzu. Die Single „Woman’s World“, als Empowerment-Hymne gedacht, fällt durch umstrittene Produktionsentscheidungen flach. Obwohl „143“ einige angenehme Momente bietet, fehlt es dem Album an der sprühenden Persönlichkeit und dem cleveren Humor, die Perrys beste Arbeiten auszeichnen, was zu einer Sammlung führt, die kompetent, aber selten aufregend ist. (William Brown) (5/10) (Capitol Records)
Leif Vollebekk – Revelation
Leif Vollebekks neues Album „Revelation“ nimmt dich mit auf eine Reise der Selbstreflexion, genährt durch seine einzigartige Mischung aus Folk und subtiler Soul-Musik. Das Album beginnt mit „Rock And Roll“, einem energiegeladenen Track, der sofort den Ton mit reichen orchestralen Schichten und rhythmischer Intensität angibt. Es ist einer dieser seltenen Momente, in denen man sofort weiß, dass man etwas ganz Besonderes hört. Wenn das Tempo langsamer wird, wie im intimen „Southern Star“, bleiben Vollebekks melancholische Stimme und sein meisterhaftes Songwriting die konstante Größe. Die Harmonien von Anaïs Mitchell und Angie McMahon heben den Track auf ein anderes Niveau, ohne an emotionaler Tiefe zu verlieren. „Sunset Boulevard Expedition“, ein acht Minuten langes Epos, ist zweifellos der Höhepunkt des Albums. Die sich wiederholenden Klaviermelodien und die üppige Orchestrierung verleihen dem Song eine träumerische Qualität, die lange nach dem Ende des Songs nachhallt. „Revelation“ ist eine Meditation über Veränderung und den Lauf der Zeit, eine Suche nach Bedeutung in einer schwer fassbaren Welt. Dieses Album ist eine stille Offenbarung, wunderschön von Vollebekk selbst gestaltet. Es ist eine musikalische Reise, die man immer wieder erleben möchte. (Norman van den Wildenberg) (8/10) (Secret City Records)
Cher – Forever
Mit „Forever“ beweist Cher erneut, warum sie die unbestrittene „Queen of Reinvention“ ist. Diese Compilation, die 40 remasterte Tracks aus sieben Jahrzehnten umfasst, ist eine Feier von Chers unvergleichlicher Karriere. Obwohl das Material auf diesem Album den meisten Fans vertraut sein wird, bringen die neuen Remasters eine überraschend moderne Frische in diese Klassiker. Die Produktion hat offensichtlich keine Mühen gescheut, um kleine Unebenheiten zu glätten, sodass selbst die ältesten Tracks einen zeitgemäßen Glanz erhalten. Auf den ersten Blick mag „Forever“ wie ein überflüssiges Album in Chers umfangreicher Diskografie erscheinen. Doch diese Compilation zeichnet sich als der perfekte Soundtrack für lange nächtliche Autofahrten aus. Die Mischung aus nostalgischen Hits und aufgefrischtem Sound schafft ein Hörerlebnis, das die Zeit vergessen lässt. Mit ihrer bevorstehenden Einführung in die Rock & Roll Hall of Fame im Oktober ist „Forever“ eine rechtzeitige Erinnerung an Chers bleibenden Einfluss auf die Musikindustrie. Das Album unterstreicht nicht nur ihre Vielseitigkeit als Künstlerin, sondern bestätigt auch ihre Fähigkeit, Generationen zu begeistern, auch wenn dieser Einfluss in den letzten zwanzig Jahren etwas verblasst ist. „Forever“ mag nicht bahnbrechend sein, aber es ist unverkennbar Cher: großartig, glamourös und unwiderstehlich. Für langjährige Fans und Neulinge gleichermaßen bietet dieses Album eine hervorragende Gelegenheit, das reiche musikalische Erbe dieser Legende neu zu entdecken und zu feiern. Cher verdient es einfach, so geehrt zu werden, und „Forever“ tut dies mit Bravour. (Jan Vranken) (6/10) (Warner Records)
Keith Urban – High
Keith Urbans neues Album „High“ markiert eine Rückkehr zu seinem vertrauten Country-Rock-Sound, zeigt jedoch leider wenig künstlerisches Wachstum. Nach früheren Experimenten mit pop-orientierter Musik wählt Urban nun einen sicheren, kommerziellen Ansatz, der sein wahres Talent als Komponist und Gitarrist nicht voll zur Geltung bringt. Das Album beginnt stark mit „Straight Line“, einem mitreißenden Track, der an seine früheren Hits erinnert. Songs wie „Wildside“ und „Chuck Taylors“ bieten eingängige Melodien und nostalgische Vibes, lassen jedoch an Tiefe vermissen. Die Zusammenarbeit mit Lainey Wilson auf „Go Home W U“ ist unterhaltsam, aber oberflächlich. Obwohl Urbans Gesangsleistungen und die Produktion solide sind, fehlt es an der Innovation und Gitarrenarbeit, für die er bekannt ist. Tracks wie „Daytona“ und „Love Is Hard“ zeigen Ansätze emotionaler Tiefe, bleiben jedoch in vorhersehbaren Strukturen stecken. „High“ ist ein zugängliches Album, das Fans von Urbans früheren Werken gefallen wird, aber echte Musikliebhaber könnten enttäuscht sein über das fehlende künstlerische Wagnis. Eine verpasste Chance für einen Künstler seines Kalibers. (Jan Vranken) (6/10) (Hit Red Records)