Ko Ko Mo – Striped

Das französische Duo Ko Ko Mo beweist mit seinem vierten Album „Striped“, dass sie mehr können, als nur rauen Garagenrock zu machen. Warren Mouton und Kevin „K20“ Grosmolard haben ihren charakteristischen Sound um eine überraschende elektronische Ebene bereichert, ohne dabei ihre Rock-Wurzeln zu verleugnen. Während das Duo zuvor häufig mit Acts wie The White Stripes und The Black Keys verglichen wurde, zeigt „Striped“ eine deutliche musikalische Weiterentwicklung. Die Produktion ist vielschichtiger und durchdachter als bei früheren Veröffentlichungen. Titel wie „The Wise“ und „On the Run“ erweitern das Klangspektrum mit subtilen Elementen wie Sitar, was sofort an den experimentierfreudigen Geist der späten Beatles erinnert.

Die elektronischen Ergänzungen sind das auffälligste Merkmal der neuen Richtung von Ko Ko Mo. Die Synthesizer, die in mehreren Tracks prominent vertreten sind, erinnern an The Who in ihren progressiveren Phasen. Dieser moderne Ansatz schafft eine interessante Spannung zur rohen Rockenergie, die das Duo von Natur aus ausstrahlt. Moutons androgynes Stimmklangbild kommt auf diesem Album besser zur Geltung als je zuvor, vor allem in den ruhigen Momenten. „Dancing Alone“ und „Bottle for Two“ zeigen eine Verletzlichkeit, die an Elliott Smith erinnert, eine überraschende, aber willkommene neue Dimension in ihrem Werk. Diese Balladen bieten eine willkommene Abwechslung zwischen den eher temporeichen Stücken. Die Gitarrenparts bleiben beeindruckend, ohne in überflüssige Virtuosität zu verfallen. Besonders „Wheels of Fire“ fängt die Live-Energie von Ko Ko Mo perfekt ein, wobei die Spannung sich zu explosiven Höhepunkten aufbaut. Grosmolards Schlagzeugspiel ist präzise und funktional, obwohl es manchmal durch die polierte Produktion etwas an natürlicher Dynamik verliert.

Es gibt jedoch auch kritische Anmerkungen. Die Drum Machine, die in einigen Tracks eingesetzt wird, mindert ein wenig die organische Energie, die Ko Ko Mo so charakterisiert. Auch hätten einige der längeren Tracks von etwas mehr Raum im Arrangement profitieren können, wodurch der bluesige Unterton stärker hervorgetreten wäre. Trotz dieser Punkte ist „Striped“ ein Album, das zeigt, dass sich Ko Ko Mo weiterentwickelt. Es bleibt ihren Wurzeln treu und wagt gleichzeitig Experimente mit neuen Elementen. Die Kohärenz im Songwriting und in der Produktion machen das Album zu einem soliden Werk, das mehrere Hördurchgänge verdient. Eine Bewertung von 7 von 10 ist für diese Veröffentlichung angemessen: ein klarer Fortschritt für Ko Ko Mo, der zeigt, dass sie mehr sind als nur ein energiegeladenes Live-Duo, auch wenn sie die perfekte Balance zwischen ihrer rohen Seite und ihren neuen elektronischen Experimenten noch finden müssen. (7/10) (LDC/PIAS France)

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