Maverick Smith – Christmas

Die Weihnachts-EP “Christmas” von Maverick Smith ist das erste Weihnachtsalbum des Jahres und kommt als rebellisches Geschenk daher, das traditionelle Weihnachtsmusik mit roher Rockenergie aufbricht. Songs wie “Coal for Christmas” zeigen die Fähigkeit der Band, Weihnachtsmusikstereotype zu durchbrechen und gleichzeitig den Geist der Feiertage zu bewahren.

Unter der Leitung von Sean Boynes arbeitet Maverick Smith mit Dan Bozek (Bass) und Jim Courtney (Schlagzeug) in einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit zusammen. Die EP bietet eine beeindruckende Besetzung von Studiomusikern, darunter Paul Santo (Aerosmith, Eric Clapton, Kid Rock, David Gilmour, Ringo Starr, Ozzy Osbourne), Dallas Dwight (L.A. Maybe, Duff McKagan, Sebastian Bach), Sängerin Caitlin Anselmo (Carousel Rogues) und das Dreams Strings Orchestra.

Der Opener “Coal for Christmas” ist eine gefühlvolle Weihnachtsballade, in der Anselmos Stimme Themen wie Enttäuschung, Reue und die emotionale Komplexität der Feiertage untersucht. Während Weihnachten traditionell mit Wärme, Freude und Überfluss verbunden wird, bietet dieser Song eine kontrastierende Perspektive. Das Konzept von “Coal for Christmas” symbolisiert Bestrafung oder das Fehlen von Geschenken und wird als Metapher für emotionale Leere und ungelöste Probleme verwendet. Der Song deutet an, dass die Leere von Weihnachten aus persönlichen Fehlern resultiert (“Maybe we’ve been bad, maybe now it’s true”). Die Bildsprache des Kohleverbrennens im Feuer symbolisiert eine destruktive Art, mit Schmerz oder Enttäuschung umzugehen, als würde man diesen Schmerz umarmen und etwas Greifbares daraus machen. “Coal for Christmas” erforscht die dunkleren Unterströmungen von Weihnachten und stellt traditionelle Weihnachtsbilder auf den Kopf, indem es Geschenke und Freude durch Reue, Lügen und emotionalen Schmerz ersetzt. Der Song scheint eine Aufforderung zur Reflexion über die Bedeutung der Feiertage und die Auswirkungen von persönlichem Gepäck auf diese Erfahrung zu sein. Der Refrain ist eingängig und unterstreicht den emotionalen Kern des Songs mit der Wiederholung von “It’s Coal for Christmas again this year.”

“Kid at Christmas” hingegen ist ein schwungvoller Pop-Punk-Song. Eine Single, die sich um Nostalgie und den Kontrast zwischen der kindlichen und der erwachsenen Erfahrung von Weihnachten dreht. Die zentrale Botschaft ist, dass sich zwar die Art und Weise, wie wir Weihnachten erleben, mit dem Alter verändert, die Magie und Freude jedoch zeitlos bleiben. Texte wie “cocoa out” und “laughter fills the air” schaffen eine Atmosphäre von Gemütlichkeit und Zusammengehörigkeit. Der Unterschied zwischen der kindlichen und der erwachsenen Perspektive wird im Refrain deutlich. Die Erinnerung an die Einfachheit und Aufrichtigkeit der Kindheit steht im Kontrast zur Reflexion des Erwachsenseins. Weihnachten symbolisiert Liebe, Hoffnung und Magie, die in allen Lebensphasen fortbestehen, und genau das versucht der Song zu vermitteln. Die Texte wecken ein Gefühl von Wärme, Nostalgie und Hoffnung. Die Sehnsucht nach der Einfachheit und Unschuld von früher wird durch die Anerkennung nuanciert, dass das Wesen von Weihnachten – Liebe und Freude – erhalten bleibt. “Kid at Christmas” ist stimmungsvoll, einfach, aber wirkungsvoll; eine Möglichkeit, das Wesen von Weihnachten zusammenzufassen. Die Kombination aus Nostalgie und Hoffnung macht es zu einem Song, der sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht. Ein echter Weihnachtshit fürs Radio.

Das Highlight der EP ist ihre neu interpretierte Version von “Jingle Bells.” Maverick Smith verwandelt den klassischen Song in eine kraftvolle, mit Streichern durchsetzte Hymne, die sowohl nostalgisch als auch revolutionär wirkt. Diese Version ist vielleicht die interessanteste neue Interpretation des Weihnachtsklassikers und ein Muss für das Radio in den kommenden Jahren. Zugegeben, nur während der Weihnachtszeit, aber da die meisten “neuen” Weihnachtssongs selten länger als zwei Wochen im Radio bleiben – weil die Hörer oft zu den alten Klassikern zurückkehren – könnte diese Version leicht als dynamischere Version des traditionellen Liedes angenommen werden. Und da sie dem ursprünglichen Repertoire von Maverick Smith (Tipp: Hört euch das Album “With Friends & Imperfections” an) am nächsten kommt, ist es vielleicht auch der Song, der am besten zur Geltung kommt. Das soll nicht heißen, dass die vorherigen Songs nicht genauso stark sind. Sie sind gut produziert und haben lyrisch kraftvolle Inhalte. Wenn eine Weihnachts-EP den Durchbruch einer Band bedeuten kann, wird der Rest ihrer Musik sicher ebenso interessant sein. Ich verrate nichts weiter; ich höre noch ein bisschen weiter. (8/10) (Sean Boynes)

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