Andreas Gabalier trifft wieder alle Saiten in Mönchengladbach
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Was für ein Abend das gestern im Sparkassenpark war! Andreas Gabalier stand wieder da, nach seinen erfolgreichen Shows 2022 und 2023, und diesmal für den Auftakt seiner großen Sommertour. Der Mann aus Graz weiß immer wieder, wie man 10.000 Menschen in seinen Bann zieht.

Es war ein Bild für die Götter – überall Dirndl, karierte Blusen und Lederhosen. Die österreichische Atmosphäre lag bereits in der Luft, bevor Gabalier überhaupt die Bühne betrat. Und als er dann endlich da stand, mit diesem charakteristischen Blick von ihm, wusste man: Das wird wieder ein Abend zum Nicht-Vergessen.

Fünfzehn Jahre und immer noch hungrig
„Fünfzehn Jahre mache ich das jetzt schon”, sagte Gabalier zu seinem Publikum, und man hörte die Dankbarkeit in seiner Stimme. Der Mann ist immer noch genauso leidenschaftlich wie am Anfang. Das merkt man an allem – wie er „Steirerland” singt, wie er seine Steiermark mit Stolz präsentiert, wie er über seine Geburtsstadt Graz spricht.

Das Publikum? Das hing an seinen Lippen. Wirklich jeder Song wurde mit ohrenbetäubendem Applaus empfangen. Von Klassikern bis zu seinem neuesten Werk „Jukebox Blues” aus 2024 – alles kam an.

Musikalische Achterbahnfahrt
„Superstar” brachte alle in Bewegung, Hände schwenkten durch die Luft, als würde das Leben davon abhängen. Bei „Verliebt verliebt” klatschte das Publikum so enthusiastisch, dass man sich fragte, ob sie ihre Hände noch heil behalten würden.

Aber der absolute Höhepunkt? Das war „Bergbauernbuam”. Gabalier griff zu seiner akustischen Gitarre, setzte sich auf einen einfachen Stuhl und zauberte pure Magie aus seinem Instrument. Das Publikum? Das stand auf den Bänken. Buchstäblich. Man sah Menschen, die normalerweise brav auf ihrem Platz sitzen bleiben, plötzlich wild gestikulieren.

„A Meinung haben” entfesselte eine Explosion des Sounds. Und bei „Die Beichte”… nun ja, wenn das Stadion ein Dach gehabt hätte, wäre das vom Lärm weggeweht worden.

Von Rock zu Emotion
„Es wird alles wieder gut” ließ hören, warum man ihn den König des Volks Rock’n’Roll nennt. Pure Energie, pure Kraft. „Sie” hingegen verursachte bei allen Gänsehaut – man sah Menschen buchstäblich vor Rührung erschauern.

Und dann natürlich die Songs, auf die alle warteten: „Hulapalu” und „I sing a Liad für di”. Das ganze Stadion sang mit, und überall sah man glückliche Gesichter von Menschen, die einfach den Moment puren Genießens erlebten.

Traditioneller Abschluss mit Wirkung
Wie immer schloss Gabalier mit „Amoi seg ma uns wieder” ab – seiner emotionalen Hommage an seine verstorbene Schwester. So ein Moment, in dem ein ganzes Stadion verstummt und man spürt, dass Musik wirklich berühren kann. Herzerwärmend, aber gleichzeitig herzzerreißend.

Es war genau das, was man von einer Gabalier-Show erwartet: ehrlich, energiegeladen und echt. Der Mann weiß, wie man einen Sommerabend unvergesslich macht. Mönchengladbach war eindeutig der perfekte Ort, um diese Tour zu beginnen.
Fotos (c) Eddy Willemsen
