Hurricane Festival 2025: Ein Wochenende zwischen Hitze, Euphorie und Gewitter

Es war heiß und es war laut. Es war Hurricane. Was 1997 als kleines Open-Air begann, ist heute eines der größten Musikfestivals Deutschlands – und das diesjährige Line-up zeigte erneut, warum. Über 65.000 Besucher/innen feierten drei Tage lang eine gigantische Mischung aus Rock, Indie, Pop und Electro. Mit Headlinern wie Green Day, AnnenMayKantereit, The Prodigy und Apache 207 bot das Festival wieder einmal alles – von Nostalgie bis Newcomer. Es war für jeden etwas dabei.

Musikalisches Feuerwerk zwischen Hitze und Hysterie

Schon am Freitag sorgten Acts wie Rise Against, Biffy Clyro und AnnenMayKantereit für einen starken Auftakt. Auf der Wild Coast Stage gab es zudem wieder einige spannende Entdeckungen wie etwa die Briten Bilk oder die irische Band The Murder Capital, die mehr als gute Stimmung ins Zelt brachten.

Am Samstag ging es mit legendären Namen wie Jimmy Eat World weiter. Am Abend explodierte die Mountain Stage förmlich unter The Prodigy, deren Lasershow das gesamte Gelände in pulsierendes Licht tauchte. Sam Fender überzeugte derweil mit feinsinnigem Indie-Rock und gewann wohl viele neue Fans. Er zeigte sich erneut sympathisch und publikumsnah, als er einen Fan mit Plakat auf die Bühne holte, um zu seinem Hit “The Borders” Gitarre zu spielen.

Einer der wohl emotionalsten Momente gehörte einem noch kleineren Act: Zartmann spielte sein bisher größtes Konzert und sorgte mit “Tau mich auf” gleich zweimal für Gänsehaut im Publikum.

Am Sonntag schließlich, nachdem Blackout Problems und später Yellowcard für mehr als gute Stimmung gesorgt hatten, kam für viele das absolute Highlight des Wochenendes: Green Day. Trotz Unwetterunterbrechung lieferten die US-Punks eine wahnsinnig gute Show, die bis etwa 1:30 Uhr morgens andauerte – abgeschlossen mit einem gigantischen Feuerwerk und einem strahlenden Billie Joe Armstrong.

Von Hitze bis Gewitterwarnung

Bis zum Sonntagabend spielte das Wetter auf extreme Weise mit: Sonne pur, Trockenheit und bis zu 36 °C machten das Gelände staubtrocken. Halstücher, Wasserpistolen und jede Form von improvisiertem Sonnenschutz waren allgegenwärtig.

Dann, am Sonntagabend gegen 21:30 Uhr, schlug das Wetter um: Ein Unwetter zwang die Veranstalter zur Evakuierung des Geländes. Tausende Festivalbesucher/innen suchten Schutz in Autos, die Stimmung blieb trotz der Unterbrechung aber erstaunlich entspannt. Nach etwa zwei Stunden konnte das Festival fortgesetzt werden.

Stimmung und Organisation zeigten ein starkes Gesamterlebnis

Was beim diesjährigen Hurricane besonders auffiel, war die entspannte und friedliche Grundstimmung. Polizei und Veranstalter zogen eine positive Bilanz, medizinische Zwischenfälle blieben gering, Diebstähle die Ausnahme. Die Organisation – von Technik über Security bis hin zur Wetterwarnung – lief nahezu reibungslos. Auch die Evakuierung wurde schnell und professionell durchgeführt, was vielen ein Gefühl von Sicherheit und das Vertrauen, anschließend weiterzufeiern gab.

Ein Festival der Superlative

Insgesamt war das Hurricane 2025 ein voller Erfolg: ein starkes und abwechslungsreiches Line-up, eine sichere und gut organisierte Infrastruktur, ausgelassene Stimmung und ein etwas dramatisches, aber souverän gemeistertes Wetter-Finale.

Ob für eingefleischte Festivalgänger oder Neulinge – Scheeßel hat wieder einmal bewiesen, warum das Hurricane zu den bedeutendsten und besten Festivals Deutschlands zählt.

Fotos (c) Victoria Krug

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