Übersicht über die Albumrezensionen: Nicki Minaj, SZA und mehr
Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Brahmashiras – Trinitite
Mit “Trinitite” legen Brahmashiras ein intensives Album vor, das tief im zeitgenössischen Metal verwurzelt ist. Es beginnt mit “Wax Cities Ruby Towers”, einem Stück, das mit aggressiven Gitarren, rasend schnellen Schlagzeugmustern und schreienden Vocals sofort den Ton angibt. Im Verlauf des Albums wechseln sich die Tracks in Tempo und Dynamik ab und halten die Aufmerksamkeit der Hörenden konstant hoch. Der Kontrast zwischen schnellen, harten Passagen und langsameren, bedrohlichen Momenten, wie in “Ashes of Tomorrow”, verleiht dem Album eine vielschichtige Intensität. Auch die Basslinien erhalten ausreichend Raum und bilden ein solides Fundament unter den chaotischen Melodien. Das Album verzichtet auf überflüssige Verzierungen; alles scheint sorgfältig ausgewählt, um rohe Emotionen zu transportieren. Die Produktion ist straff und kontrolliert, sodass jedes Instrument klar zur Geltung kommt, ohne steril zu wirken. “Trinitite” zeigt eine Band, die innerhalb ihres Genres zu experimentieren wagt und sowohl melodischen als auch extremen Elementen Platz einräumt. Das Album wirkt wie ein Statement von Erfahrung und Können, und die kompositorische Vielfalt hält die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht. Es ist zudem ein Werk, das live wohl seine volle Wirkung entfalten kann, mit einer Energie, die auf der Bühne noch kraftvoller sein dürfte. (Tobias Braun) (8/10) (Caligari Records)
Acaz – Epilog
“Epilog” von Acaz ist ein Album, das zum aufmerksamen Zuhören und zur Reflexion einlädt. Bereits mit dem Opener “Last Light” wird eine warme und zugleich introspektive Atmosphäre geschaffen, getragen von sanften Gitarrenklängen und subtiler Percussion. Der Gesang ist zurückhaltend und fungiert eher als zusätzliches Instrument denn als Mittelpunkt, wodurch Stücke wie “Fading Embers” und “Hushed Voices” genügend Raum zum Atmen erhalten. Das Album baut sich langsam auf und bietet ein konsistentes Hörerlebnis, bei dem jeder Track sorgfältig platziert ist, um ein geschlossenes Gesamtbild zu erzeugen. Die Produktion betont Klarheit und Detailreichtum, ohne klinisch oder übermäßig glatt zu wirken. Jeder Song fühlt sich wie ein Moment der Ruhe an, in dem Stille und Klang einander abwechseln, um Emotion und Nuance zu vermitteln. Der Einsatz akustischer Instrumente verstärkt das Gefühl von Intimität und verleiht dem Album einen organischen, natürlichen Klang. “Epilog” ist nicht für den schnellen Konsum gedacht, sondern verlangt nach wiederholtem Hören, um die feinen Schichten und Texturen vollständig zu erfassen. Das Ergebnis ist ein kohärentes und persönliches musikalisches Tagebuch, das einen leisen, aber nachhaltigen Eindruck hinterlässt. (William Brown) (7/10) (No Return Records)
Nicki Minaj – Pink Friday 2: The Hiatus
Nicki Minaj beendet die “Pink Friday 2”-Ära mit “The Hiatus”, der endgültigen Deluxe-Edition, die genau zum ersten Jahrestag des Originalalbums erscheint. Diese Veröffentlichung folgt auf die vorherigen Deluxe-Versionen “Gag City Deluxe” und “Gag City Pluto Edition” und enthält erneut neues Material, das Minaj bereits während ihrer Tournee angekündigt hatte. Der Titel “The Hiatus” hat bei den Fans gemischte Reaktionen ausgelöst, da einige darin einen Hinweis auf eine bevorstehende Pause in Minajs Karriere sehen, obwohl die Rapperin selbst entsprechende Pläne verneint hat. Das neue Material bleibt der Formel treu, die “Pink Friday 2” so erfolgreich gemacht hat, indem Minaj ihre charakteristischen schnellen Flows mit melodischen Hooks und persönlichen Texten kombiniert. Die Produktion ist weiterhin vielfältig und vereint Einflüsse aus Trap, Pop und klassischem Hip-Hop. Minaj beweist erneut, warum sie als eine der einflussreichsten Rapperinnen ihrer Generation gilt, mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, sowohl aggressive Bars als auch emotionale Momente zu liefern. Das Projekt dient als würdiger Abschluss einer Ära, die Minaj zurück an die Spitze des Hip-Hop geführt hat, inklusive der höchsten Tour-Einnahmen einer Rapperin in der Geschichte. Für Fans ist “The Hiatus” ein willkommenes Geschenk, das die Zeit bis zu ihrem nächsten künstlerischen Kapitel überbrückt. (William Brown) (7/10) (Republic Records)
SZA – SOS Deluxe: LANA
Zwei Jahre nach dem überwältigenden Erfolg von “SOS” kehrt SZA mit “LANA” zurück, einer Deluxe-Edition, die dem Originalalbum fünfzehn neue Tracks hinzufügt. Im Gegensatz zu vielen Deluxe-Veröffentlichungen wirkt “LANA” wie ein eigenständiges Statement, mit Material, das qualitativ mühelos neben den ursprünglichen “SOS”-Tracks bestehen kann. Die Produktion, größtenteils von Langzeitkollaborateur Carter Lang übernommen, klingt opulenter und abstrakter als das Original und legt den Fokus stärker auf experimentelle Texturen als auf unmittelbare Eingängigkeit. Der Opener “No More Hiding” setzt sofort den Ton mit angespannten Vocals über weiträumigen Synthesizern und Gitarrenarpeggien, wobei SZA ihre Masken ablegt und nach vollständiger Authentizität strebt. Das Feature mit Kendrick Lamar, “30 For 30”, zieht unmittelbar Aufmerksamkeit auf sich, auch wenn es nicht zu ihren stärksten gemeinsamen Arbeiten zählt, während “Crybaby” mit seinem wunderschön schwebenden Refrain und dem Sopranfinale zu den Höhepunkten gehört. “BMF” interpoliert spielerisch die Melodie von Antonio Carlos Jobims “Girl From Ipanema”, und “Kitchen” zeigt SZA in ihrer intimsten Form als eindrucksvolle Ballade. Der Abschlusstrack “Saturn”, der bereits früher in diesem Jahr veröffentlicht wurde, bleibt eines der vollständigsten Stücke des Albums, mit seinem glitzernden Hook und der klassischen melodischen Linie. Obwohl einige Tracks klar als Outtakes erkennbar sind, die es knapp nicht auf das Originalalbum geschafft haben, gelingt es SZA, den Großteil dieses Materials mit frischer Energie aufzuwerten. Der Mix ist stellenweise uneinheitlich und SZAs Stimme geht gelegentlich in der Instrumentierung unter, was jedoch kaum von der Stärke eines insgesamt überzeugenden Nachfolgers zu einem der besten R&B-Alben des Jahrzehnts ablenkt. (Elodie Renard) (8/10) (Top Dawg Entertainment)
Hugh Jackman & Kate Hudson – Song Sung Blue Soundtrack
Der Soundtrack zu “Song Sung Blue” spiegelt die Geschichte des Films wider und präsentiert eine Sammlung von Songs, die von heiter bis nachdenklich reichen. Der Titelsong “Song Sung Blue” eröffnet das Album mit einem warmen, cineastischen Gefühl, getragen von orchestralen Akzenten und sanften Gesangslinien, die die Atmosphäre des Films unmittelbar einfangen. Weitere Stücke wie “Midnight on the Strip” und “Echoes Through Time” verbinden jazzige Passagen mit poporientierten Hooks und verleihen dem Soundtrack einen vielseitigen Charakter. Das Album bleibt den Emotionen des Films treu und bietet auch losgelöst von den Bildern ein angenehmes Hörerlebnis, mit Momenten zurückhaltenden Klavierspiels und luftiger Instrumentierung. Die Produktion fügt sich gut in die visuelle Welt des Films ein, ohne aufdringlich zu wirken, und sorgt so für ein stimmiges Gesamtbild. (Norman van den Wildenberg) (8/10) (Back Lot Music)






