Übersicht über die Albumrezensionen: Black Country Communion, Moby, Luke Combs und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Black Country Communion – V
Der Begriff Supergruppe wird oft überstrapaziert und führt meist zu einer Zusammenarbeit, die nur ein oder höchstens zwei Alben hervorbringt. Black Country Communion ist eine positive Ausnahme von dieser Regel. Für diejenigen, die in den letzten 15 Jahren unter einem Stein gelebt haben, hier eine kurze Einführung. Black Country Communion besteht aus Sänger/Bassist Glenn Hughes, Schlagzeuger Jason Bonham (ja, dem Sohn von John Bonham, den man vielleicht von Led Zeppelin kennt), Keyboarder Derek Sherinian (Dream Theater, Yngwie Malmsteen, Billy Idol) und Blues-Gitarren-Virtuose Joe Bonamassa. Auch Produzent und Bonamassas rechte Hand, Kevin Shirley, sollte erwähnt werden, da er faktisch das fünfte Mitglied von Black Country Communion ist. Nach einer siebenjährigen Funkstille ist nun endlich ihr fünftes Album “V” zu hören. Der Musikstil weicht wenig von den vorherigen vier Alben ab: hervorragend gespielter Led Zeppelin trifft Deep Purple Rock mit gelegentlichen Anklängen von ZZ Top (“Stay Free”), etwas Soundgarden (Cornells Stimme war ziemlich ähnlich der von Hughes), etwas Southern Blues à la Gov’t Mule und gerade genug Prog-Elementen, um die abenteuerlustigeren Rockliebhaber bei Laune zu halten. Ist “V” das beste Album, das Black Country Communion bisher gemacht hat? Nicht ganz – die ersten beiden Alben sind meiner Meinung nach unantastbar, aber “V” verdient einen komfortablen dritten Platz. (Ad Keepers) (8/10) (J & R Adventures)
Moby – Always Centered at Night
Mobys neuestes Album “Always Centered at Night” ist ein Beweis für seinen anhaltenden Einfluss und seine Anpassungsfähigkeit innerhalb der elektronischen und Popmusik. Bekannt für seine bahnbrechende Arbeit in den 90ern, die die Kluft zwischen Techno und Mainstream-Musik überbrückte, ist Mobys neuestes Werk eine raffinierte Mischung aus seinem klassischen Sound und zeitgenössischen Einflüssen. Das Album beginnt mit dem Track “On Air”, der mit seiner atmosphärischen Produktion und den komplexen Klanglandschaften sofort den Ton angibt. Dieser Eröffnungstrack fängt die Stimmung des Albums ein und unterstreicht Mobys außergewöhnliche Produktionsfähigkeiten. Die Klangqualität ist reich und fesselnd und zieht die Hörer in ein sorgfältig gestaltetes Hörerlebnis. “Dark Days”, mit den souligen Vocals von Lady Blackbird, ist ein herausragender Titel, der eine düstere Atmosphäre mit einem Groove kombiniert, der sowohl dunkel als auch verführerisch ist. Lady Blackbirds eindringliche Stimme ergänzt Mobys vielschichtige Instrumentierung perfekt, was zu einem sowohl fesselnden als auch tiefgründigen Stück führt. Moby kehrt mit “Where is Your Pride” zu seinen Dance-Wurzeln zurück, ein Track, der mit der Energie und dem Antrieb pulsiert, die seine frühen Hits kennzeichneten. Dieser Song ist ein Hinweis auf die Fähigkeit des Künstlers, zu innovieren, während er den Elementen treu bleibt, die ihn zu einem Begriff in der elektronischen Musikszene machten. Das Album zeigt eine breite Palette musikalischer Stile und bewegt sich nahtlos über das Spektrum der modernen Musik. “Feelings Come Undone”, mit Raquel Rodriguez, ist ein weiteres Highlight. Die emotionalen Vocals und üppigen Arrangements dieses Tracks veranschaulichen die vielfältige, aber kohärente Natur des Albums. “Always Centered at Night” ist ein vielseitiges Juwel, ein Beweis für Mobys Meisterschaft als Produzent und sein feines Gespür für musikalische Erkundung. Es ist ein Album, das mit jedem Hören wächst und neue Schichten und Nuancen offenbart. Moby hat ein Meisterwerk abgeliefert, das eine bedeutende Ergänzung zu seinem bereits beeindruckenden Werk darstellt. (Jan Vranken) (9/10) (Always centered at night)
Carly Pearce – Hummingbird
“Hummingbird” ist Carly Pearces drittes Studioalbum. Dieses Album folgt ihrem erfolgreichen zweiten Album “29: Written in Stone” und markiert eine weitere Entwicklung ihres Musikstils und ihrer künstlerischen Ausdruckskraft. Mit “Hummingbird” bringt Carly Pearce eine Sammlung von Songs, die sowohl ihre persönliche als auch berufliche Entwicklung widerspiegeln. Das Album balanciert zwischen traditionellen Country-Klängen und modernen Einflüssen und fühlt sich dadurch sowohl zeitlos als auch zeitgenössisch an. Dies ist besonders in den Tracks “Fault Line”, “Woman to Woman” und “Trust Issues” zu hören, die textlich und musikalisch stark an ihr Debütalbum erinnern, durch ihre kraftvollen Erzählungen. “Things I Don’t Chase” ist emotional und sensibel arrangiert mit wunderschönen Streichinstrumenten. Inhaltlich geht es um eine Trennung, bei der sie angibt, keinen Whiskey und Cowboys mehr nachzujagen. Die tanzbareren Tracks auf diesem vielseitigen Album sind “Rock Paper Scissors”, “Truck on Fire” und “Country Music Made Me Do It”. Pearce arbeitet gerne mit anderen Country-Künstlern wie Ashley McBryde, Lee Brice und Kelsea Ballerini zusammen. Außerdem hat sie mit Chris Stapleton an “We Don’t Fight Anymore” gearbeitet, der ersten Single, die von diesem Album veröffentlicht wurde. Dieses Duett ist ein Meisterwerk auf dem Album. Obwohl der Titeltrack “Hummingbird” den Kolibri als Metapher verwendet, bezieht sich dieser Song auf die Mühe des Abschiedsnehmens. Pearce bleibt ihren Wurzeln treu, mit einem starken Fokus auf Storytelling und emotionaler Tiefe, und liefert immer wieder starke Alben ab. (Romy van der Lee) (Big Machine Records) (9/10)
Luke Combs – Father and Sons
“Father and Sons” ist das neueste Album von Luke Combs. Dieses Album markiert einen persönlichen und künstlerischen Meilenstein in Combs’ Karriere, in dem er tiefere Themen erforscht und seine musikalische Vielseitigkeit weiterentwickelt. Mit “Father and Sons” präsentiert Luke Combs eine Sammlung von Songs, die die Beziehung zwischen Vätern und Söhnen sowie breitere Themen wie Familie, Erbe und persönliches Wachstum erforschen. Das Album kombiniert seine charakteristischen rauen Vocals und mitreißendes Storytelling. Dies kommt besonders im Track “Whoever You Turned Out to Be” zum Ausdruck. Combs setzt sich mit dem Song “Front Door Famous” auf ein Podest, in dem er emotional mit einer zurückhaltenden musikalischen Begleitung singt, anders als das, was man von ihm gewohnt ist. Der Titeltrack “Father and Sons” ist ein bewegendes Lied, das den Kern des Albums zusammenfasst. Es erzählt die Geschichte der Bindung zwischen den Generationen, mit einem Fokus auf Liebe, Erziehung und den Lektionen, die von Vater zu Sohn weitergegeben werden. Weitere herausragende Tracks auf dem Album sind “Little Country Boys”, “The Man He Sees in Me” und “My Old Man Was Right”, die alle gut geschrieben und angenehm zu hören sind. “Father and Sons” ist ein Beweis für Luke Combs’ Entwicklung als Musiker und seine Fähigkeit, persönliche Erfahrungen in universelle Geschichten umzuwandeln. Das Album ist ein Muss für treue Fans und neue Hörer, die auf der Suche nach authentischer, tiefgründiger Country-Musik sind. (Romy van der Lee) (Columbia Records) (7/10)
Dani – Attention Départ
Das posthum erschienene Album “Attention Départ” markiert ein wunderschönes letztes Kapitel in der langen Karriere von Dani, der französischen Sängerin und Schauspielerin, die vielleicht zu Lebzeiten mehr Anerkennung verdient hätte. Dieses Album, sorgfältig zusammengestellt mit Gitarristin Émilie Marsh, bietet ein intimes und kraftvolles Tribut an Danis vielseitiges Talent und einzigartigen Stil. Der Eröffnungstrack “Encore un peu de sucre” setzt sofort den Ton mit Danis charakteristischer, rauchiger Stimme, die um ein bisschen Süße bittet, unterstützt von auffälligen Gitarren und weiblichen Hintergrundchören. Danis lebendige Energie kommt in “Attention départ” zum Ausdruck, einem Song, der ihre stürmische Vitalität und ihren Charme perfekt widerspiegelt. Die Zusammenarbeit mit Künstlern wie Emmanuelle Seigner und Danis Enkelin Albane verleiht dem Album zusätzliche Tiefe, mit Texten von Jil Caplan und Cécile Hercule, die Danis legendären Nonkonformismus betonen. “Dors sans moi” mit seinen synthetischen Beats und New Wave Gitarren und “Chaleur inside” mit seinen elektro-psychedelischen Klängen zeigen Danis fortwährende Suche nach emotionaler Intensität. Émilie Marsh und Edith Fambuena haben die Tracks meisterhaft produziert, wobei jede Note und Textur voller Bedeutung und Sensibilität ist. Die Anwesenheit von Étienne Daho auf “Rouge” mit seinen üppigen Streicherarrangements fügt eine zusätzliche Schicht von Melancholie und Wärme hinzu. “Attention Départ” ist ein lebendiges und freudvolles Album, das Danis Geist perfekt einfängt. Es ist ein würdiges und bewegendes Tribut an eine Künstlerin, die bis zum Ende enthusiastisch und verspielt blieb. Dieses Album ist ein brillanter Schlusspunkt und eine unverzichtbare Ergänzung zu ihrem Werk. (Jan Vranken) (8/10) (Warner Musique France)