Royal Republic – LoveCop
|Die schwedische Band Royal Republic lässt sich nur ungern in eine Schublade stecken, obwohl sie in ihrer eigenen Biografie als Power-Disco-Band bezeichnet werden. Die Alben gehen oft in viele Richtungen und machen die Platten dadurch sehr unterhaltsam. Auch das neue Album “LoveCop” ist da keine Ausnahme. Disco, 80er-Synthpop und etwas Funk, oft begleitet von einem guten Gitarrenriff. Gelingt ihnen erneut die Vielseitigkeit?
Nicht nur auf Platte hat die Band inzwischen einen starken Katalog aufgebaut. Auch ihre Liveshows sind als energiegeladen und beeindruckend bekannt. Mit diesen beiden Zutaten hat Royal Republic eine beträchtliche Fangemeinde aufgebaut, die noch immer wächst. Die eingängigen Hooks, gemischt mit dem oft ironischen Humor in den Texten, lassen die Zeit wie im Flug vergehen. Das neue “LoveCop” mit seinen 35 Minuten ist nicht lang und geht auch tatsächlich schnell vorbei. Elf Tracks enthält das Album, obwohl es unnötig ist, ein Intro eines Songs als separaten Track auf die Titelliste zu setzen. Typisch Royal Republic ist es dann doch, das Intro als “Intro My House” zu bezeichnen. Danach folgt “My House” mit einem eigenen Intro, das jedoch nahtlos ineinander übergeht. Der Gitarrensound in diesem Song erinnert wie in “Electra” an “Money For Nothing”.
Dies ist auch der Vielseitigkeit von Frontmann Adam Grahn zu verdanken. In der Ballade “Laserlove” zeigt er die Kraft seiner reinen Stimme. Dieser Song, eine Mischung aus Chicago trifft Def Leppard und einem Schuss Tears For Fears und Talk Talk, ist einer der stärksten auf dem neuen Album. In anderen Songs wie “Freakshow” hören wir die komplett andere Seite von Grahns Stimme, wo er viel rauer singt. “Ain’t Got Time” ist ein Paradebeispiel für einen Royal Republic Song. Ein Song von nicht einmal drei Minuten mit verschiedenen Riffs und Rhythmen, die zusammen klingen, als wäre es schon immer so gewesen.
Stillstehen ist auch auf “LoveCop” wieder unmöglich gemacht durch die schwedischen Power-Disco-Jungs. Die Band beweist sich erneut als einzigartig, die mit köstlichen, lustigen, aber auch geschickt arrangierten Songs einen eigenen Sound geschaffen haben. Das nächste Album dürfte allerdings gerne etwas länger sein. (8/10) (OMN)