Übersicht über die Albumrezensionen: The Pixies, Nightwish und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Wild Pink – Dulling The Horns

Wild Pink ist eine amerikanische Indie-Rock-Band aus New York. 2015 veröffentlichte die Band ihre erste EP, und seitdem bringen sie regelmäßig neues Material heraus. Die früheren Alben der Band wurden mit Heartland-Rock in Verbindung gebracht, beeinflusst von Künstlern wie Tom Petty und Bruce Springsteen. Mit ihrem neuen Album “Dulling the Horns” bewegen sie sich jedoch laut eigener Aussage mehr in Richtung von Neil Young & Crazy Horse und schlagen damit einen neuen Weg ein. Besonders in Songs wie “Cloud Of Mountain” sind durch den Noise-Rock deutlich Einflüsse von Springsteen zu hören, während auch die Southern-Einflüsse von Crazy Horse nicht vollständig weggelassen wurden. Der größte Unterschied zum letzten Album ist wahrscheinlich die Länge. Während “ILYSM” etwa eine Stunde dauerte, kommt das neue Album auf knapp vierzig Minuten. Ob “Dulling the Horns” die Zeit überdauern wird, bleibt abzuwarten, aber es ist unterhaltsam, wie es ist. (Rik Moors) (6/10) (Fire Talk Records)

The Pixies – The Night The Zombies Came

35 Jahre nach dem bahnbrechenden Album “Doolittle” beweisen The Pixies, dass sie noch lange nicht fertig sind, und veröffentlichen ihr 10. Studioalbum, “The Night The Zombies Came”. Das Album zeigt die Entwicklung der Band, bleibt aber glücklicherweise ihren alternativen Rock-Wurzeln treu. Die 13 Tracks bieten eine filmische Reise, die von nachdenklichen Balladen bis hin zu explosiven Punk-Hymnen reicht. Mit der neuen Bassistin Emma Richardson (Band of Skulls) bringt die Band frische Energie in ihren ikonischen Sound. Highlights sind der Titeltrack “Jane (The Night the Zombies Came)” und “Hypnotised”, mit ihren eingängigen, eigenwilligen Melodien. “Chicken”, der längste Track des Albums mit 4:23, ermöglicht es der Band, ihre musikalische Entwicklung durch genreübergreifende Kompositionen zu demonstrieren. Das Geschichtenerzählen der Pixies kommt in Tracks wie “Johnny Good Man” und “Kings of the Prairie” zum Ausdruck, die lebendige Geschichten malen und das filmische Gefühl des Albums ergänzen. Kürzere Tracks wie “You’re So Impatient” und “Oyster Beds” erinnern an das frühere Werk der Band. “The Night The Zombies Came” ist der Beweis, dass The Pixies nach all den Jahren nichts verlernt haben. (Norman van den Wildenberg) (8/10) (BMG)

Nightwish – Yesterwynde

Die finnische Symphonic-Metal-Band mit Floor Jansen als Frontfrau veröffentlicht ihr 10. Studioalbum, “Yesterwynde”. Es ist das dritte Album mit Floor Jansen, deren Gesang auf diesem Album vielseitiger ist als je zuvor. Dieses Album erfordert mehrere Durchläufe, um all die Geschehnisse vollständig zu erfassen. Im Gegensatz zu Genre-Kollegen wie Powerwolf oder Hammerfall, bei denen eine klare rote Linie in den Songs schnell erkennbar ist, sind die Alben von Nightwish komplexer. Nightwish ist dafür bekannt, lange Alben zu produzieren, und “Yesterwynde” ist mit über 70 Minuten nicht anders. In dieser Zeit passiert viel. “Yesterwynde” greift auf den bombastischen Sound der früheren Alben zurück und integriert gleichzeitig die stromlinienförmigere Produktion der letzten Jahre. Allerdings werden gelegentlich auch neue Elemente ausprobiert, die meiner Meinung nach nicht immer gut funktionieren. Der Kinderchor in “The Day Off…” ist nicht wirklich gelungen und hätte besser weggelassen werden können. Der Track “The Children Of ‘Ata” wird größtenteils durch das zu häufig vorkommende industrielle Schlagzeug und Keyboardspiel beeinträchtigt. Der tonganische Gesang hingegen ist gelungen und trägt zur Atmosphäre und Mystik bei, die “Yesterwynde” beim Hören ausstrahlt. Nightwish bestätigt mit “Yesterwynde”, dass sie zur absoluten Spitze des Symphonic Metal gehören. (Ad Keepers) (8/10) (Nuclear Blast Records)

Mick Pini – Papa Voodoo

Trotz seines enormen Talents hat Mick Pini nie den Superstarstatus erreicht, im Gegensatz zu einigen seiner Zeitgenossen. Beim breiten Publikum blieb er relativ unbekannt, während seine Kollegen ihn hoch lobten. Eric Clapton bezeichnete ihn beispielsweise als den einzigen legitimen Nachfolger von Peter Green. Der Gitarrist aus dem englischen Leicester lebt seit einiger Zeit in Deutschland. Obwohl er bereits im Alter von 15 Jahren zu spielen begann und im Laufe der Jahre mit verschiedenen Bands arbeitete, wurde er erst spät richtig entdeckt, und zwar von Mike Vernon, mit dem er drei Alben aufgenommen hat. In seiner 58-jährigen Karriere hat Pini 25 Alben veröffentlicht und mit Künstlern wie B.B. King zusammengearbeitet und als Vorband für Buddy Guy, Jimmy Rogers und Freddie King gespielt, um nur einige zu nennen. Mit “Papa Voodoo” hat Pini kürzlich sein 26. Album veröffentlicht, es ist das dritte in Zusammenarbeit mit Audio 54. Audio 54 ist im Grunde Craig Marshall, ebenfalls aus Leicester, der sowohl Musiker als auch Produzent ist. Das Duo arbeitet seit Pini’s 55-jährigem Jubiläumsalbum “Back Track” im Jahr 2021 zusammen. Seitdem wurden ein weiteres Album und zwei EPs veröffentlicht. Die Zusammenarbeit der beiden Musiker ergibt eine besondere Mischung aus sogenannten Ambient- und elektronischen Begleitungen sowie Pini’s Bluesgitarre. Eine Mischung, die offenbar sehr gut funktioniert. Das Album umfasst vierzehn Eigenkompositionen, die stilistisch von Blues, Rock, Soul, Reggae und Funk reichen. Besonders hervorzuheben sind der Titeltrack “Papa Voodoo”, ein Stück, das an den New Orleans-Stil von Dr. John erinnert, das jazzige “Gotta Get My Way Home”, das mitreißende Instrumentalstück “Make It Last” und der schöne Blues “Blues For Peter Green”. Ein großartiges Album, das wieder viel zu bieten hat. (Eric Campfens) (7/10) (Audio 54)

Ensiferum – Winter Storm

Ensiferum beweist erneut, warum sie zur absoluten Spitze des finnischen Metals gehören, mit ihrem neuesten Album “Winter Storm”. Die von Gitarrist Markus Toivonen gegründete Band liefert eine beeindruckende Mischung aus Death-, Power- und Folk-Metal, die den Hörer sofort packt. Der Eröffnungstrack “Winter Storm Vigilantes” setzt den Ton mit einem überwältigenden Sound, der live mit Sicherheit für Gänsehaut sorgen wird. Die Produktion ist kristallklar und lässt alle Instrumente perfekt zur Geltung kommen. Ein besonderes Highlight ist “Scars in My Heart”, bei dem Gastsängerin Madeleine Liljestam einen wunderschönen Gesangsbeitrag leistet, der perfekt mit den kraftvollen Metal-Arrangements kontrastiert. Was dieses Album so besonders macht, ist seine Zugänglichkeit. Selbst Hörer, die normalerweise nicht viel für das Genre übrig haben, werden sich von den mitreißenden Melodien und der virtuosen Instrumentalbeherrschung mitreißen lassen. Die Wikingerthematik und die Folk-Elemente verschmelzen nahtlos mit den Metal-Strukturen. Dies ist Ensiferum in Bestform: Heavy, melodisch und fesselnd. “Winter Storm” festigt den Ruf der Band als eines der führenden Metal-Exporte Finnlands. (Jan Vranken) (8/10) (Metal Blade Records)

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