Übersicht über die Albumrezensionen: Tremonti, Dave Brons und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Sophie Jamieson – I Still Want To Share
Das Album “I Still Want To Share” von Sophie Jamieson taucht in die Komplexität der ängstlichen Bindung und die Dynamik von familiären und romantischen Beziehungen ein. Zusammen mit Guy Massey produziert, enthält das Album tief persönliche und emotionale Reflexionen über Sehnsucht, Liebe und Verlust. Die Songs nehmen die Hörer mit auf eine Reise der Unsicherheit und des Verlangens, in der Jamieson mit dem Finden eines Zuhauses und dem Loslassen von Beziehungen ringt. Das Album beginnt mit “Camera”, in dem Jamieson ihren Kampf ausdrückt, eine Liebe festzuhalten, die immer unerreichbarer wird. In “Vista” reflektiert sie über die Intensität des Verliebens, während “I Don’t Know What To Save” das befreiende Gefühl des Loslassens einfängt. “Baby” meditiert über Mutterschaft und den Schöpfungsprozess, und “Welcome” erforscht die Suche nach Akzeptanz. Lieder wie “How Do You Want to Be Loved?” und “Your Love Is A Mirror” bieten tiefere Einblicke in die emotionalen Herausforderungen von Beziehungen und Selbstfindung. Mit seinen verletzlichen Texten und zurückhaltenden Streicharrangements bietet das Album eine ehrliche und intime Erkundung von Liebe und Verlust. (Norman van den Wildenberg) (7/10) (Mattan Records)
Dave Brons – Brons Live In The Shire
Der britische Gitarrist Dave Brons veröffentlichte 2015 sein instrumentales Debütalbum “Based On A True Story”. Seitdem hat sich seine Musik weiterentwickelt, wobei irische Dudelsäcke und Flöten eine prominente Rolle spielen. Wenn man dann noch Streicherinstrumente und Bläser hinzufügt, entsteht ein reicher, komplexer Sound. Inspiriert von Tolkiens “Herr der Ringe” veröffentlichte Brons drei Studioalben, bevor er das Live-Doppelalbum “Brons Live In The Shire” herausbrachte. Dieses Doppelalbum enthält hauptsächlich Stücke aus “Not All Those Who Wander Are Lost” (2020) und “Return To Arda” (2022). Brons’ exquisite Gitarrenarbeit fügt sich nahtlos in die keltischen Einflüsse ein. Das Live-Album wird nie langweilig, da er zwischen den Stücken wenig spricht. Während der Klang im Allgemeinen klar ist, wirkt er gelegentlich etwas flach. Trotzdem kommen die Leidenschaft und Emotionen in Brons’ Spiel sowie die Beiträge anderer Musiker und Sänger deutlich zum Ausdruck. (Esther Kessel-Tamerus) (8/10) (Eigenproduktion)
Red123 – New Town
Gitarristen werden sofort bemerken, dass es bei dem amerikanischen Gitarristen Steve Bryant etwas Besonderes gibt. Seine außergewöhnlich langen Finger ermöglichen es ihm, Muster zu spielen, die für die meisten unerreichbar sind, selbst auf dem breiteren Hals einer Hollow-Body-Gitarre. Sein Album “New Town”, veröffentlicht unter dem Namen Red123, zeigt diese einzigartige Fähigkeit. Die sieben Stücke wurden größtenteils während der COVID-Pandemie komponiert, als Bryant, wie viele Künstler, in Isolation arbeitete. Er experimentierte mit alternativen Stimmungen und schuf einen technisch raffinierten und innovativen Sound. Doch das Album ist nicht nur eine Demonstration von Virtuosität; es überrascht wirklich mit Fusion-Kompositionen, einzigartigen Akkorden und spannendem Zusammenspiel zwischen Gitarre und Klavier. “New Town” ist wunderbar abwechslungsreich, von jazzigen Up-Tempo-Stücken wie dem Titelstück bis hin zu einem entspannten Vibe in “There Will Be A Day” und einem swingenden “Tom’s Blues”. Lieder wie “7 Wonders” und “Blue Gray” integrieren akustische und klassische Gitarren sowie Chorgesang. Dieses Album ist nicht nur für Musiker; dank der Vielfalt wird es auch Fans von Künstlern wie Lee Ritenour und Pat Metheny gefallen. (Jeroen Mulder) (8/10) (Red123Music)
Trouble County – Blacken The Sky
Trouble County, ein britisches Rock-Trio, liefert mit “Blacken The Sky” sein Debütalbum. Ursprünglich für 2020 geplant, verschaffte die Pandemie der Band zusätzliche Zeit, ihre Arbeit zu verfeinern. Sie beschreiben ihren Stil als “Vintage Modern Rock”, und das trifft den Kern sehr gut. Die schweren, groovenden Gitarrenriffs sind von Bands wie Black Sabbath und Black Oak Arkansas inspiriert. Auch die von der Band selbst verantwortete Produktion ist genauso schwer und rau wie die Gitarrenriffs. Die Themen des Albums sind schwerwiegend und vermitteln ein düsteres Weltbild. Die Texte behandeln die Erschöpfung natürlicher Ressourcen und religiöse Konflikte. “Blacken The Sky” ist ein solides Debütalbum, das sowohl Liebhaber von Stoner Rock als auch Hard Rock ansprechen wird. (Ad Keepers) (7/10) (Epitronic Records)
Tremonti – The End Will Show Us How
Mit ihrem sechsten Studioalbum “The End Will Show Us How” beweist Tremonti erneut, warum sie zur Spitze des modernen Metal gehören. Produziert von Michael “Elvis” Baskette (der auch mit Alter Bridge und Limp Bizkit gearbeitet hat), präsentiert das Album einen Sound, der gleichzeitig brutal und raffiniert ist. Die zwölf Tracks zeigen Mark Tremontis Gitarrenarbeit auf neuen Höhen, mit massiven, progressiven Riffs, die wie architektonische Strukturen aus den Lautsprechern steigen. Es sind jedoch gerade die subtilen melodischen Schichten und virtuosen Gitarrensoli, die dem Album seinen einzigartigen Charakter verleihen. Tremontis Gesangsleistung ist vielleicht die überzeugendste bisher, mit einem Bereich, der mühelos zwischen roher Kraft und emotionaler Tiefe wechselt. Dieses Album dehnt die Grenzen des Genres aus, während die zugängliche Produktion dafür sorgt, dass sich sogar Hörer, die normalerweise vor Metal zurückschrecken, dem hypnotischen Effekt der Kompositionen hingeben. Mit seinem fesselnden Sound und dem unwiderstehlichen Rhythmus zieht einen das Album langsam aber sicher in seine Welt hinein, bis man sich beim unvermeidlichen, rhythmischen Kopfnicken ertappt. Top-Album. (Jan Vranken) (8/10) (Napalm Records)