Amarrai Cabell – happily miserable

Amarrai Cabell aus St. Louis hat ein neues Album veröffentlicht: „happily miserable“. Dieses Album führt uns in seinen dunklen Indie-Alternative-Stil ein. Sein Sound wirkt erfrischend und eigenständig in der heutigen Musiklandschaft. „Happily Miserable“ bildet den ersten Teil einer angekündigten Trilogie. Fans dürfen also in Zukunft noch mehr von Cabell erwarten. Die musikalische Reise, die er mit diesem Album beginnt, verspricht eine interessante Entwicklung seiner künstlerischen Vision.

„saint louis, missouri“ eröffnet das Album mit einer Hommage an Cabells Heimatstadt. Die lokalen Einflüsse sind subtil in seine Musik eingewoben. Der Albumtitel spiegelt den emotionalen Widerspruch wider, der sich durch alle neunzehn Tracks zieht. Dieses Paradox bildet den Kern des Albums. Cabell bewegt sich mühelos zwischen Momenten introspektiver Düsternis und unerwarteten Hoffnungsblicken. Der Titeltrack „happily miserable, (V2)“ fängt die Essenz des gesamten Albums ein. Der Song vereint melancholische Gitarrenklänge mit Cabells fesselndem Gesang. Die emotionale Spannung zwischen Traurigkeit und Akzeptanz wird in diesem zentralen Stück perfekt eingefangen.

Die aktuelle Single „glass house“ dient als perfekter Einstieg in Cabells künstlerische Vision. In diesem Lied spricht er verletzliche Themen mit einer fesselnden Produktion an. Die Ehrlichkeit seiner Texte steht im Kontrast zur schützenden Metapher des Titels. Die Melodie ist eingängig und lädt zum wiederholten Hören ein.

Songs wie „if Life is unfair doesn’t that make it fair for everyone“ zeigen seine tiefgründige Seite. Allein der Titel wirft philosophische Fragen auf, denen Cabell in seinen Texten nachgeht. Auch „my therapist has a therapist“ zeigt, wie Cabell über komplexe Emotionen reflektiert. Er scheut sich nicht, die dunklen Seiten der mentalen Gesundheit zu erkunden.

Ein besonderer Track ist das eigentlich zu kurze „Ryan Breaux Interlude“. Das instrumentale Stück ehrt Frank Oceans verstorbenen Bruder, der eine wichtige Rolle in Cabells früher musikalischer Entwicklung spielte. Cabell singt auch einige Songs auf Französisch, wie „Écoute, je ne peux plus faire ça“ und „fleur du mal“. Er nutzt Sprache als zusätzliches Instrument, um seinen künstlerischen Ausdruck zu bereichern. Die französischen Titel, aber auch französische Phrasen in anderen Liedern, verleihen seinem Werk eine poetische Dimension. Die emotionale Tiefe dieser Hommage ist spürbar und verleiht dem Album eine zusätzliche Authentizität.

In „berengaria of navarre“ verarbeitet er historische Elemente in seiner Musik. Dieser Verweis auf die mittelalterliche Königin zeigt, dass Cabell sich von unerwarteten Quellen inspirieren lässt. Diese vielfältigen Einflüsse machen das Album reich und interessant. Sie schaffen ein musikalisches Geflecht, das viele Hördurchgänge verdient. Die Produktion bewegt sich zwischen Schlichtheit und Komplexität. Akustische Passagen gehen fließend in elektronische Klänge über. Diese Dynamik hält die Zuhörenden aufmerksam und sorgt für überraschende Wendungen. Einziger Wermutstropfen ist, dass manche Tracks auch unerwartet abrupt enden. Das Album endet mit „game of thrones“, einem ambitionierten Song, der die epische Natur persönlicher Konflikte betont.

Mit „happily miserable“ hat Amarrai Cabell ein spannendes Album geschaffen. Es bestätigt seinen Platz als Innovator innerhalb der alternativen Musik. Dieses Album zeigt einen Künstler, der keine Angst hat, persönliche Erfahrungen in universelle Themen zu verwandeln. Sein Talent, verschiedene Stile zu verbinden, macht dieses Werk faszinierend für Fans innovativer Musik. (8/10) (BHD Factory)

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