John Mayer – Sob Rock

US-amerikanischer Sänger / Gitarrist wurde John Mayer einen großen Star im Jahr 2006, nach der Veröffentlichung seines Durchbruch-Album “Continuum”. Mayer übertroffen anschließend dieses in Form von wirtschaftlichem Erfolg mit dem 2009-Album ‚Battle Studies‘. Das Album enthält große Hits wie “Heartbreak Warfare”, “Who Says”, “Half of my Heart” und “Perfectly Lonely”. Zwölf Jahre sind vergangen, und in dieser Zeit hat er wenig bemerkenswerte Arbeit geleistet.

Das wird sich mit seinem neuesten Album ‘Sob Rock’ leider nicht verbessern. Mayer selbst sagt von seinem neuesten Sprössling, dass die Idee hinter dem Album, sozusagen das Konzept, darin besteht, dass er ein Album im Jahr 1988 aufgenommen hat, die auf Eis gelegt wurde und nun freigegeben wird. Wenn das das Konzept und nicht die Wahrheit ist, dann hat er das großartig gemacht.

“Sob Rock” klingt tatsächlich veraltet. Das ist sicher kein Zufall, wir sehen auf ihren neuesten Alben immer mehr Künstler, die sich an die Plastikära der Achtzigerjahre erinnern. Denken Sie zum Beispiel an “Pink Noise” von Laura Mvula, die eine große Anspielung auf die Achtziger ist.

Mayer war offensichtlich bereit für ein neues Album, aber anscheinend hat er sich nicht viel Mühe gegeben. “Sob Rock” ist ein lässiges Album, das nicht einmal an das Niveau seiner illustren Vorgänger herankommt. Entschuldige, es ist sicherlich kein schlechtes Album. Es klingt tatsächlich wie eine Mischung von Glenn Frey, Bozz Scaggs, Don Henley und Steve Winwood. Wirklich eine erstaunliche Leistung. Das Album dauert keine 45 Minuten, drängt sich nichts auf, irritiert nichts, weckt keine Emotionen, aber es fließt schön. Bisher ist nichts falsch.

In Sachen Songmaterial gibt es auf diesem sanften Pop-Rock-Album keine wirklichen Ausreißer, die man am besten spät in der Nacht mit etwas Leckerem zu trinken genießt. Der schönste Track ist “I Just feel like”, wegen des schönen, typisch Mayer klingenden Gitarrensolos, das den Song auf ein etwas höheres Niveau hebt. Ansonsten ist das Album vollgestopft mit Liedern, die textlich sehr schwach sind und oft nicht über ein jugendliches ‘Ich erkläre dir meine Liebe’-Niveau hinausragen.

Mayer scheint sich der Qualität dieses Albums sehr bewusst zu sein. Im Internet sieht man ein Interview mit Zane Lowe, dem neuseeländischen DJ und Produzenten, in dem Mayer sagt: ‘I want to get in trouble. I want someone to tell me this is shit.’ Nun, das werde ich nicht sagen. Das Album ist gut gemacht. Mit Co-Produzent Don Was hatte er den idealen Produzenten, um ein Album zu machen, das klingt, als wäre es 1988 entstanden. Künstlerisch ist es jedoch nicht viel. Er wird damit keinen großen Hit landen, und wenn er live nicht zu viel davon auf seine Tracklist setzt, kommt das Publikum wie auch immer.

Kurzum: “Sob Rock” ist nur etwas für eingefleischte Mayer-Kenner. Wer Mayer noch nicht kennengelernt hat, hört lieber “Continuum” oder “Battle Stories”. (6/10) (Columbia)

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