The Weeknd boomt in Frankfurt

Am vergangenen Freitagabend trat der kanadische Sänger, Songwriter und Produzent The Weeknd im Frankfurter Deutsche Bank Park auf. Wie durch ein Wunder war das Konzert nicht komplett ausverkauft, was dem Spaß aber keinen Abbruch tat.Bei der Ankunft im Park fiel sofort die beeindruckende futuristische Einrichtung mit Wolkenkratzern aus Städten wie New York und Toronto ins Auge. Von der Bühne führte eine Brücke, auf der ein riesiger weiblicher Roboter stand, der sich während der Show drehte und aufleuchtete. Als Sahnehäubchen hing am Ende der Brücke ein schwebender Mond.Die Show begann mit einer Gruppe geheimnisvoll gekleideter Tänzer in Weiß, die eine Art Anbetungsspiel um den Roboter herum aufführten. Nach diesem faszinierenden Intro betrat The Weeknd selbst die Bühne und trug eine silberne Maske, die er erst zur Hälfte der Show abnahm. Was folgte, war ein zweistündiger Auftritt, bei dem der Kanadier fast nahtlos mehr als dreißig Lieder aneinanderreihte, jedes einzelne davon wurde vom Publikum frenetisch aufgenommen.Die Show begann sofort mit dem Megahit „Take My Breath“, woraufhin das Publikum bei dem überwältigenden „Sacrifice“ ausrastete. Das ansteckende „Can’t Feel My Face“ wurde ebenfalls zu Beginn des Sets aufgeführt und größtenteils von der Fußgängerbrücke aus gesungen. Das Lied „The Hills“ hallte durch den Park, während Flammen aus den Gebäuden auf der Bühne emporschossen und die Hitze bis in den hinteren Teil des Spielfeldes zu spüren war. The Weeknd brachte auch Songs aus seiner Mixing-Ära mit, wie zum Beispiel „House of Balloons“, und natürlich durfte sein Hit „Starboy“ nicht fehlen. Am Ende der Brücke befand sich eine kleine Bühne, auf der The Weeknd zur Freude des Publikums auf den hinteren Rängen Lieder wie „I Feel It Coming“ und den meistgestreamten Song aller Zeiten, „Blinding Lights“, sang.Mit nur drei Musikern, fachmännisch in den Gebäuden arrangiert, kreierte The Weeknd einen vollen und kraftvollen Sound, der seine Popsongs mit starken R&B-Einflüssen und subtilen New-Wave-Akzenten zur Geltung brachte. Der Sänger, der mit bürgerlichem Namen Abel Makkonen Tesfaye heißt, nutzte jeden Quadratmeter der Bühne und war somit für jeden Zuschauer sichtbar und ansprechbar. Als Sänger behauptete er sich mit seiner sanften, gefühlvollen Kopfstimme, die oft an Michael Jackson erinnerte.Schade war, dass die spektakulären Laser- und Lichteffekte aufgrund der Tageszeit erst später am Abend zur Geltung kamen. Aber das war der einzige Nachteil. Für einen zusätzlichen Effekt während des Konzerts sorgten auch die Lichtbänder, die die Besucher beim Einlass erhielten, ein Gimmick, das unter anderem Coldplay schon seit einiger Zeit nutzt. Am Ende ist es eine fantastisch choreografierte Show mit gleichmäßigem Tempo und einem hohen Anteil an Hits und Mitsingmomenten geworden, die das Publikum von Anfang bis Ende in ihren Bann gezogen hat. Auch unter der Woche war The Weeknd ein Augen- und Ohrengenuss.

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