Übersicht über die Albumrezensionen: Ferris & Sylvester, LastWorld, Rosie Frater-Taylor und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

LastWorld – Beautiful Illusion

LastWorld besteht aus zwei Personen. Jim Shepard, der alle Instrumente spielt, und Sänger David Cagle. Diese beiden Herren veröffentlichen jedes Jahr ein Album und „Beautiful Illusion“ ist das fünfte Album in fünf Jahren. Der melodische Hardrock, den LastWorld spielt, ist sehr süß. Besonders bei den Balladen fällt spontan der Zahnschmelz von den Zähnen. Wenn „LastWorld“ aufs Gaspedal tritt, ist es zeitweise unterhaltsam, wird aber meist durch einen klischeehaften, jammernden Refrain zunichte gemacht. Jim Shepard schafft es gelegentlich, ein schönes Gitarrensolo zu produzieren und auch das Schlagzeugspiel ist schön und straff, aber leider reicht das alles nicht aus, um eine hohe Punktzahl zu rechtfertigen (Ad Keepers) (6/10) (Perris Records)

Sprints – Letter to Self

Sprints ist eine Post-Punk-Band aus Dublin, die seit einigen Jahren an zahlreichen EPs arbeitet und vor allem live die örtlichen Kneipen und Hallen regional erobert. Nun gibt es also ein Album mit nicht weniger als 11 Songs. In dieser energiegeladenen Musik ist einiges zu hören: Schmerz, der sich in Wahrheit verwandelt, Leidenschaft, die sich in Stärke verwandelt. Riffs, Schlagzeug und die Stimme. Das ist alles, was Sie brauchen, außer einem Bass, der alles zum Donnern bringt. „Kathedrale“, altmodischer Tritt gegen alles, was heilig ist. In „Can’t get Enough of it“ scheint die Band sogar irgendwo eine Akustikgitarre herumliegen zu haben. Angst, Albträume, es ist alles da. Erwachsenwerden in einer apokalyptischen Welt voller verängstigter Menschen. Ein Zeichen der Zeit. (Jan Vranken) (7/10) (Stadt-Slang)

Rosie Frater-Taylor – Featherweight

Rosie Frater-Taylors mit Spannung erwartetes Album „Featherweight“ erscheint am 9. Februar 2024 und webt einen Klangteppich, der die Grenzen von Jazz, Rock, Alternative Pop und Neo-Soul erkundet. Mit zehn Songs eröffnet die britische Jazzgitarristin und Sängerin nach dem Erfolg ihres Debüts „Bloom“ eine neue Ära. Inspiriert von vielseitigen Einflüssen wie PJ Harvey, Joni Mitchell und John Mayer, beleuchtet das Album Themen wie Selbstreflexion und innere Stärke. Die Lead-Single „Hold The Weight“ bietet einen experimentellen, eckigen Sound, der sich zu einem epischen Outro entwickelt. Es ist nur ein Vorgeschmack auf das kraftvolle Hörerlebnis, das das gesamte Album verspricht. Es ist interessant zu sehen, wie sich Frater-Taylor zwischen verschiedenen Genres bewegt und ihr Handwerk als Jazzmusikerin mit einem breiteren Spektrum an Stilen verbindet. Mit Lob von namhaften Persönlichkeiten wie Tom Robinson und Jimmy Page verkörpert „Featherweight“ einen evolutionären Schritt in Frater-Taylors musikalischer Reise. Das Album präsentiert eine kunstvolle Mischung aus Emotionen und Klängen und ist damit eine unverzichtbare Ergänzung der modernen Musikszene. (William Brown) (7/10) (Cooking Vinyl Limited)

Back pOrchEstra – Voices in My Head

Das neueste Album von Back pOrchEstra mit dem Titel „Voices in My Head“ entstand im Sommer 2020. Diese von Shelter-in-Place inspirierte Formation, die mitten in der Pandemie gegründet wurde, bringt einen erfrischenden Sound mit einer Mischung aus Originalkompositionen und Adaptionen amerikanischer Klassiker. Es kann nicht die Schuld der Musiker sein. Erfahrene Männer und eine Vielfalt an Genres, von Roots Rock bis Americana, Country Blues bis Western Swing. Auf „Voices in My Head“ interpretieren sie Songs von Hank Williams, Dan Hicks, Big Bill Broonzy, Bob Wills, Bobby Charles und Taj Mahal auf ihre eigene Art neu. Das Album enthält Remixe früherer Veröffentlichungen, darunter „Just Fall In Love“ und „If I Ever See You Again“, ergänzt durch neue Songs wie „Might Hafta Go After It“ und „(Take Me Back To) The Wide Open Places“. Die Beiträge von Gastmusikern, darunter Austin deLone und Vicki Randle, sorgen für zusätzliche Tiefe. „Voices in My Head“ nimmt Sie mit auf eine Reise durch die amerikanische Musikgeschichte, die für den Liebhaber eine angenehme Überraschung darstellt. (Norman van den Wildenberg) (6/10) (Globe Records)

Ferris & Sylvester – Rain

Ferris & Sylvester ist ein Folk-Pop-Duo aus London, das seit etwa fünf Jahren gut zusammenarbeitet. Zuerst mit einer EP, die im Wohnzimmer aufgenommen wurde, später mit mehreren Singles. Sie wurden vom nationalen Radio wahrgenommen, was in Großbritannien immer ein gutes Zeichen ist. Die Musik ist frisch, poppig, sehr gut gesungen, Beatle’esque im besten Sinne des Wortes. Jetzt haben sie mit „Otherness“ ihr bisher bestes Album, oder ist es eine EP, veröffentlicht. Dieses Album könnte vielleicht zu einer internationalen Erweiterung führen. Wenn sie nur zum Auftritt kämen, würde das einen großen Unterschied machen. „Mother“, die Single, ist ein wunderschönes Lied über ein sehr ernstes Thema, häusliche Gewalt. Gänsehaut. Das muss man unbedingt gehört haben: „Imposter“, ein weiterer wunderbar grooviger, schwungvoller und top gesungener Track. Wenn das ein Hinweis darauf ist, wie das Musikjahr 2024 aussehen wird: Wow. (Jan Vranken) (9/10) (Archtop-Rekorde)

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