Übersicht über die Albumrezensionen: Roísín Murphy, Fenix Flexin und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Roísín Murphy – Hit Parade Remixes
“Hit Parade Remixes” von Roísín Murphy ist genau das, was es verspricht: eine Sammlung von Remixes des kürzlich erschienenen Albums “Hit Parade”. Leider ist dies ein überflüssiges Album, das dem brillanten Originalwerk wenig hinzufügt. Obwohl Murphys Musik immer innovativ und aufregend ist, fühlt sich diese Remix-Kompilation eher wie ein kommerzieller Abklatsch als eine kreative Erweiterung ihres Werks an. Jeder Titel ist zweimal vorhanden, was das Gefühl der Wiederholung und mangelnder Originalität verstärkt. Es scheint mehr wie eine Methode, um die Fans zweimal für dieselben Songs in leicht unterschiedlicher Verpackung bezahlen zu lassen. Dieses Album fehlt die frische, originale Note, die “Hit Parade” so besonders machte. Fans von Roísín Murphy werden sich wahrscheinlich betrogen fühlen durch diese unnötige Ergänzung ihrer Diskografie. Kurz gesagt, “Hit Parade Remixes” kann man besser überspringen, es sei denn, man ist ein eingefleischter Sammler, der alles von Murphy in seiner Sammlung haben möchte. (Jan Vranken) (3/10) (Mickey Murphy’s Daughter)
Aquaserge – La Fin de l’Économie
Aquaserges neues Album “La Fin de l’Économie” ist eine herrliche, tanzbare Erfahrung, die eine positive Nostalgie nach Zeiten weckt, als Tanzen in Clubs noch reines Vergnügen war. Dieses französische Kollektiv ist bekannt für ihren einzigartigen Avant-Rock-Sound, der aus Chanson, Free Jazz, Filmmusik und Prog-Rock schöpft, und dieses Album ist ein brillantes Beispiel dafür. Mit zwölf energiegeladenen und humorvollen Tracks verweben Aquaserge Zitate und Einflüsse aus einer reichen musikalischen Vergangenheit in ihre Songs. Ihre Musik, beeinflusst von Ikonen der Dada-Bewegung und des Free Jazz, bietet eine eklektische Mischung, die sowohl neu als auch vertraut wirkt. Dieses Album setzt ihre Tradition experimenteller und dennoch zugänglicher Musik fort und zeigt, wie kreativ und vielseitig sie sind. “La Fin de l’Économie” ist nicht nur ein ökologisch poetisches Werk, sondern auch ein Fest für die Ohren. Für Fans der Avantgarde und Liebhaber gut gemachter Musik ist dies ein Muss. Aquaserge beweist erneut, warum sie einen einzigartigen Platz in der Musikszene einnehmen. (Elodie Renard) (8/10) (Crammed Discs/Aquaserge)
Fenix Flexin – Back Flexin
Fenix Flexins neuestes Album “Back Flexin” kommt mit viel Bravour, aber leider bleibt der Inhalt hinter den Erwartungen zurück. Trotz seines schnellen Aufstiegs als einer der heißesten Rapper der Westküste fällt dieses Album enttäuschend flach aus. Die Produktion ist lahm und fehlt die Energie, die nötig ist, um wirklich zu fesseln. Sein Flow, den er selbstbewusst bringt, ist zu einfach und bietet wenig Variation oder Tiefe, um die Zuhörer wirklich zu packen. Das Album zeigt deutlich, dass Flexin Schwierigkeiten hat, seine eigene Stimme zu finden. Viele Tracks klingen wie Nachahmungsversuche, bei denen er versucht, in die Fußstapfen großer Westküsten-Ikonen zu treten, die er bewundert. Das Ergebnis ist eine Sammlung von Tracks, die sich eher wie ein stark finanziertes Schlafzimmerprojekt als eine ernsthafte Rap-Produktion anfühlt. Obwohl er sich gerne mit Legenden wie Bone Thugs-N-Harmony und Soulja Boy messen möchte, hat Flexin noch einen langen Weg vor sich, bevor er auch nur im Schatten seiner großen Vorbilder stehen kann. “Back Flexin” bietet wenig Neues und bestätigt vor allem, dass Fenix Flexin noch nicht bereit ist, einen bleibenden Eindruck in der Rap-Szene zu hinterlassen. (Elodie Renard) (4/10) (Flexxd up/Empire)
Vincent Mason – Can’t Just Be Me
Vincent Masons neues Album “Can’t Just Be Me” lässt leider zu wünschen übrig. Mit nur sechs Tracks und einer Spielzeit von nur zwanzig Minuten fühlt es sich eher wie eine hastig zusammengestellte EP als ein vollwertiges Album an. Was uns präsentiert wird, ist typische Singer-Songwriter-Musik mit einem starken Country-Einschlag. Masons Stimme hat diesen südlichen Einschlag, aber das Geschwafel über Whiskey und staubige Straßen fühlt sich abgedroschen und vorhersehbar an. Die Songs sind solide ausgeführt, aber es fehlt ihnen an Originalität und tieferen emotionalen Schichten. Es scheint, als klammere sich Mason an die Klischees des Genres, ohne wirklich seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Jeder Uber-Fahrer mit einer Veranda und einer Gitarre in den südlichen Staaten könnte das auch machen. Obwohl Mason eindeutig Talent hat und seine Einflüsse von Künstlern wie John Mayer und Parker McCollum hörbar sind, bietet “Can’t Just Be Me” wenig Neues. Es ist ein ordentliches Hörerlebnis für Fans des Genres, aber erwarte keine Begeisterungsstürme. Vielleicht ist das nächste Album mehr als eine flüchtige Bekanntschaft wert. (Anton Dupont) (5/10) (Music Soup/Interscope Records)
La Luz – News of the Universe
La Luz’ neuestes Album “News of the Universe” ist eine frische und lebendige Ergänzung ihrer Diskografie, bei der ihr charakteristischer psychedelischer Rock perfekt mit erkennbaren Surf-Einflüssen verschmilzt. Das Album, das durch mehrstimmige Gesangsharmonien gekennzeichnet ist, stellt die Frage, ob dies die geheimen Töchter der Beach Boys auf Acid sind. Die moderne Produktion, die die offenen und klaren Klänge hervorbringt, macht es zu einem Genuss, es zu hören. Mit Tracks wie “Dandelions” und “Close Your Eyes” bietet das Album den perfekten Soundtrack für eine Party auf einer skurrilen Farm, wo Freunde ohne Strom das Leben genießen. Die spielerischen Gitarrenlinien von Shana Cleveland und die fließenden Rhythmen schaffen eine sorglose Atmosphäre, die gleichzeitig tiefgründig und introspektiv wirkt. Produzentin Maryam Qudus hat großartige Arbeit geleistet, die weibliche Energie der Band in jeder Note zu reflektieren, wodurch “News of the Universe” sowohl innovativ als auch den Wurzeln von La Luz treu bleibt. Dieses Album ist ein Muss für alle, die eine Mischung aus Psych-Rock und Surf mit einem modernen Twist lieben. (Jan Vranken) (7/10) (Sub Pop Records)