Übersicht über die Albumrezensionen: AURURA, Airbag und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Airbag – The Century of the Self

“The Century of the Self”, das sechste Studioalbum von Airbag, wird am 14. Juni veröffentlicht. Die Texte (die Themen wie Cancel Culture, Angst und Verurteilung behandeln) spiegeln unsere moderne Welt wider. Ihr charakteristischer Stil mit Tempowechseln und insbesondere Lautstärkeänderungen ist bereits in Stücken wie “Dysphoria” und “Tyrants and Kings” zu hören. “Awakening” enthält sowohl akustische als auch elektrische Gitarre. Der erste Teil ist recht sanft im Klang, aber das ändert sich, und damit ändert sich auch die Emotion. Insbesondere die Übergänge in “Erase” sind bemerkenswert. “Tear it Down” hat einen ruhigen, faszinierenden Start. In diesem epischen Stück kommen die Keyboards in den Vordergrund. Der minimalistische Abschnitt mit dem zurückhaltenden Gesang spricht mich an. Die Ruhe ist gut gewählt. Es gibt einen klaren Aufbau bis zum Ende hin. “The Century of the Self” ist ziemlich düster. Das Gleichgewicht zwischen tiefen und hohen Tönen (zum Beispiel von der Tastatur) ist ausgezeichnet. Außerdem ist alles gut über die Kopfhörer verteilt. Obwohl es wenige große Überraschungen gibt, gibt es sicherlich genug schöne Elemente, darunter fantastisches Gitarrenspiel und schöne Basslinien. (Esther Kessel-Tamerus) (8/10) (Karisma Records)

AURORA – What Happened To The Heart?

“What Happened To The Heart?” entstand aus einem Brief, der die norwegische Sängerin inspirierte, zu erforschen, was mit dem menschlichen Herzen passiert ist und wie die moderne Gesellschaft ihre spirituelle Verbindung verloren hat. Und leider ist das nicht das Einzige, was verloren gegangen ist. Durch introspektive Titel wie “Echo Of My Shadow” und “Your Blood” nimmt AURORA den Hörer mit auf eine Reise von der Verletzlichkeit zur Stärke, wobei Themen wie Selbstheilung, politisches Bewusstsein und persönliches Wachstum im Mittelpunkt stehen. Ziemlich ätherisch und minimalistisch. Und doch… Auf dem Album arbeitete Aurora unter anderem mit Ane Brun, Tom Rowlands von The Chemical Brothers und Dave Hamelin zusammen. Es half alles nichts. Ein Album voller Titel, die möglicherweise zum Eurovision Song Contest passen, aber wahrscheinlich im unteren Bereich landen würden. Alles in allem nicht besonders aufregend. (Norman van den Wildenberg) (5/10) (Decca)

Gus Rodríguez – De Jazz en Cuando

Mit “De Jazz en Cuando” präsentiert Gus Rodríguez ein neues Album, das die reichen rhythmischen und musikalischen Schätze der Karibik feiert. Eine beeindruckende Feier des Latin Jazz, bei dem traditionelle Elemente geschickt mit modernen Einflüssen verwoben werden und so zu einem erfrischenden und fesselnden Hörerlebnis führen. Vom Eröffnungstitel “Camino a CASA 21” an wird der Hörer sofort in eine musikalische Reise versetzt, die sowohl die Einfachheit als auch die Komplexität des Jazz hervorhebt. “Jakagua” und “In The Tropical Forest” zeigen die Vielseitigkeit von Rodríguez und seiner Band, wobei tropische Einflüsse und klassische Jazzelemente nahtlos ineinander übergehen. “De Jazz en Cuando” bietet eine harmonische Mischung aus Tradition und Innovation, und dank der Dolby Atmos-Version wird das Hörerlebnis auf ein nie dagewesenes Niveau gehoben. Mit diesem Album hat Gus Rodríguez nicht nur die reiche Geschichte des Latin Jazz geehrt, sondern auch ein neues Kapitel zu diesem sich ständig weiterentwickelnden Genre hinzugefügt. (Norman van den Wildenberg) (8/10) (La Oreja Media Group Inc)

Tidiane Thiam – Africa Yontii

Mit “Africa Yontii” liefert Tidiane Thiam ein überdurchschnittlich gutes Album ab, das die Essenz der westafrikanischen Musik einzufangen weiß. Dieses Album, bestehend aus neun herrlich entspannten Titeln, bietet einen subtilen, aber kraftvollen Aufruf zur Veränderung und Selbstbestimmung für Afrika. Ein Aufruf, den wir schon oft gehört haben, der mit dem Rückgang der panafrikanischen Ideale in den Hintergrund gerückt ist, aber für Menschen, die noch am Leben sind, immer noch relevant ist. Thiams Gitarrenspiel, das er sich selbst beibrachte, indem er bei nächtlichen Radiosendungen mitspielte, spricht Bände ohne Worte. Ursprünglich aus dem ruhigen senegalesischen Fischerdorf Podor, wo auch Baaba Maal herkommt, spielt Thiam mit einem einzigartigen Stil, der den Hörer an die Ufer des Senegalflusses entführt. Die hypnotischen Kalebasenrhythmen und wiederholenden Gitarrenriffs von Titeln wie “Yangue” und “Nanka”, an denen Samba Ba und Alioune Ba beteiligt sind, setzen sich in deinem Kopf fest und bleiben hängen. Makhtar N’diayes Kalebassen fügen mit der Art und Weise, wie sie gespielt werden, den traditionellen Klängen eine moderne Note hinzu und verleihen dem Album einen zeitgemäßen Flair. Das Albumcover, entworfen von Miles Wintner, und die Widmung an den verstorbenen Adama Niass fügen dem Ganzen eine persönliche Note hinzu. “Africa Yontii” mag kein Meisterwerk sein, aber es ist definitiv ein Album, das es wert ist, gehört zu werden. Für Fans westafrikanischer Musik ist es eine köstliche Leckerei, und für alle, die in bezaubernden Rhythmen versinken möchten, ist es eine absolute Empfehlung. (Jan Vranken) (8/10) (Sahel Sounds)

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