Übersicht über die Albumrezensionen: Jackson Browne, Mindgames und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Mindgames – Spirals in the Wider Space
“Spirals in the Wider Space” ist das fünfte Prog-Rock-Album von Mindgames (Belgien). Die Lieder handeln von der Menschheit und der Welt. Ist der Drang, die Welt erobern zu wollen, ein Kreislauf des wiederkehrenden Leids? Wird die Gesellschaft individualistischer oder nehmen wir mehr Rücksicht aufeinander? In “Godlike Strangers” hört man das wunderschöne Wechselspiel zwischen elektrischen und akustischen Gitarren. Der minimalistische Teil und die jazzigen Elemente in “Who Are You Anyway?” sind beeindruckend. Das hohe Flötenspiel in “Economanico” passt zu den mitreißenden Elementen. Die Kombination aus Klavierklängen, Chorgesang und einem Hauch von Sampling in “A Sharp Revolution” ist bemerkenswert. Die Frage, ob die Welt besser geworden ist, bleibt im letzten Lied unbeantwortet. Alle Lieder sind gut aufgebaut, aber manchmal ist der Übergang von einem Track zum anderen nicht perfekt. Vokale Teile wechseln sich mit ausgedehnten instrumentalen Passagen ab, in denen unter anderem coole Bass-Grooves zu hören sind. Schlagzeug/Percussion ist meist ruhig oder teilweise weggelassen, steht aber immer im Dienst des Gesamten. Der (geschichtete) Gesang und die Musik bilden eine Einheit.
(Esther Kessel-Tamerus) (8/10) (Eigenproduktion)
Scylla – Ivresse des Profondeurs
Scylla, der Brüsseler Rapper, ist mit der EP “Ivresse des Profondeurs” zurück, seiner ersten großen Veröffentlichung seit “Eternel” aus 2022. Bereits ab dem Eröffnungstrack “Toujours rien à remplacer” setzt er den Ton mit tiefgründigen, poetischen Texten. Die Produktion ist erstklassig, mit komplexen und fesselnden Beats, die seine Verse verstärken. Die EP verspricht viel für die Zukunft von Scylla, der sich erneut übertroffen hat und seine künstlerische Entwicklung fortsetzt. Scylla, geboren 1980 in Brüssel und begonnen als Mitglied des Kollektivs OPAK, bleibt eine führende Kraft im belgischen Hip-Hop mit einer Karriere von über zwei Jahrzehnten. (Tobias Braun) (8/10) (Abyssal)
Al Di Meola – Twentyfour
Al Di Meolas neuestes Album “Twentyfour”, veröffentlicht kurz vor seinem 70. Geburtstag, ist eine brillante Zusammenfassung seiner vielseitigen Karriere. Ursprünglich als introspektives Akustikprojekt konzipiert, verwandelte es sich in ein dynamisches Album, das sowohl Reflexion als auch Erneuerung zeigt. Mit Einflüssen von Jazz und Rock bis hin zu Tango und Flamenco erkundet Di Meola erneut verschiedene Weltmusiktraditionen. “Twentyfour” enthält komplexe Kompositionen und virtuos gespielte Gitarren, bei denen Di Meolas technisches Können und emotionale Tiefe glänzen. Stücke wie “Fandango” und “Eden” kombinieren seinen charakteristischen Fusion-Stil mit reichen Melodien und rhythmischer Vielfalt. Das Album ist ein Mikrokosmos von Di Meolas vielen Soloalben, wobei seine Entwicklung als Künstler deutlich hörbar ist. Mit “Twentyfour” bestätigt Al Di Meola seinen Status als Pionier und Innovator in der Gitarrenmusik und bietet ein Hörerlebnis, das sowohl alte als auch neue Fans verzaubern wird. (Jan Vranken) (8/10) (earMusic)
Jackson Browne – Live in Japan
Das etwas ältere Live-Album von Jackson Browne, “Live in Japan”, ist endlich in Europa erhältlich. Früher mussten eingefleischte Fans das Album importieren, aber jetzt ist es zugänglicher und erschwinglicher. Die Aufnahmen, gemacht während Brownes Tour in Japan 2015, sind dank der Blu-Spec CD2-Technologie von außergewöhnlicher Qualität. Obwohl die Setlist nicht nur aus seinen größten Hits besteht, bleiben Lieder wie “These Days” und “Call It a Loan” Höhepunkte. Jackson Browne wird von einer Top-Band begleitet, darunter Jeff Young, Bob Glaub, Mauricio Lewak, Greg Leisz, Val McCallum und die Background-Sängerinnen Chavonne Stewart und Alethea Mills. Besonders McCallums Gitarrenspiel wird oft gelobt. Obwohl einige Fans mehr von seinen populären Hits hören wollten, bietet dieses Album eine wertvolle Ergänzung zu Brownes Diskografie. Mit “Live in Japan” liefert Jackson Browne ein beeindruckendes Live-Erlebnis, das sowohl treue als auch neue Fans begeistern wird. Insgesamt verdient “Live in Japan” eine solide 8/10, dank der hervorragenden Klangqualität und den beeindruckenden Leistungen von Browne und seiner Band. (Jan Vranken) (8/10) (Inside Recordings)
Chad Crouch – Onion Creek Soundwalk
Chad Crouch, der autodidaktische Komponist und Produzent aus Portland, Oregon, bringt mit “Onion Creek Soundwalk” eine besondere Klanglandschaft, die den Hörer auf einen ruhigen Spaziergang entlang des Onion Creek mitnimmt. “Onion Creek Soundwalk” kombiniert unpolierte Feldaufnahmen mit minimalen Kompositionen für Klavier, Streicher und Holzbläser. Die Ambient-Geräusche bilden die Basis, während die subtilen Klavierstücke und atemberaubenden Streicherarrangements die Atmosphäre weiter bereichern. Gelegentlich taucht eine wunderschöne Oboe auf, die eine zusätzliche Emotionsebene hinzufügt. Dieses Album ist sicherlich keine Popmusik. Es ist eher meditative Musik, perfekt für Hippies oder Menschen, die innere Ruhe suchen. Die Kompositionen laden zur Introspektion ein und bieten ein beruhigendes Hörerlebnis. “Onion Creek Soundwalk” ist ein wunderschönes Album für abenteuerlustige und ruhige Hörer. Chad Crouch hat ein Album geschaffen, das sowohl bezaubernd als auch beruhigend ist. Für diejenigen, die offen für eine musikalische Reise durch die Natur sind, ist dieses Album ein absolutes Muss. (Jan Vranken) (8/10) (Chad Crouch)