Übersicht über die Albumrezensionen: Mike Stern, Neil Young und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Gigantum – Gigantum

Gigantum ist eine amerikanische Stoner-Metal-Band, die unabhängig eine EP mit dem gleichen Namen veröffentlicht. Trotz nur sechs Tracks hat die EP fast die Länge eines vollständigen Albums und dauert etwas weniger als 40 Minuten. In dieser Zeit kann man eine Mischung aus Speed-Rock, Garage-Rock und Stoner-Metal genießen, mit gelegentlichen Gitarrenriffs, die an Black Sabbath erinnern. Gigantum hat drei Sänger, wobei die Leadsängerin/Bassistin Mia X gut von den beiden Gitarristen unterstützt wird. Wenn du Bands wie Fu Manchu und Red Fang magst, solltest du dir diese EP auf jeden Fall anhören. Solide, aber nicht herausragend. (Ad Keepers) (6/10) (Unabhängige Veröffentlichung)

The Flying Norsemen – The Flying Norsemen

Drei der fünf Mitglieder von The Flying Norsemen stammen aus der Band Arabs In Aspic. Ihre 70er-Jahre-Einflüsse von Stoner, Doom und Psychedelia sind auf ihrem Debütalbum „The Flying Norsemen“ sicherlich spürbar. Der erste Teil von „Norseide“ ist ruhig. Die Texte sind auf Norwegisch. Ich verstehe sie nicht, aber das ist in Ordnung, da die Vocals und die Musik harmonieren. Das Cover zeigt eine Art Poseidon. Keine gesampelten Klänge wurden zu „PoseidJohn“ hinzugefügt. Trotzdem handelt der Text dieses Epos von einem Segeltörn auf das offene Meer. Alle vier Tracks haben eine ausgewogene Instrumentierung. Zudem ist die Mischung aus Psychedelia und Stoner/Doom sehr gut gelungen. Ausgedehnte instrumentale Passagen wechseln sich mit Gesangsteilen ab. Das Theremin spielt gelegentlich eine wichtige Rolle. Sowohl die Intros als auch die Outros sind sorgfältig komponiert. Die Tracks sind strukturell stark variabel, mit zahlreichen Wendungen, einige abrupt und andere allmählich. Es ist immer überraschend. (Esther Kessel-Tamerus) (8/10) (Apollon Records)

Neil Young – Archives Volume III, Takes

Neil Youngs „Archives Volume III, Takes“ ist ein tiefer Einblick in den kreativen Prozess des legendären Singer-Songwriters. Diese ursprünglich umfangreiche Sammlung, bestehend aus 17 CDs oder 5 Blu-Rays, bietet eine Fülle bisher unveröffentlichter Materialien aus einer entscheidenden Phase in Youngs Karriere. Mit „Takes“ gibt es eine leichter verdauliche Version für den gelegentlichen Hörer, die 16 Tracks umfasst. Das Archiv enthält eine faszinierende Mischung aus Live-Aufnahmen, Studio-Outtakes und sogar vollständigen unveröffentlichten Alben. Höhepunkte sind „Lady Wingshot“ mit dem Gone with the Wind Orchestra, „Barstool Blues“, eine Live-Aufnahme aus der Zeit, als er von Royal Pineapple begleitet wurde, und ein Eindruck, der bei seinem neuen Label Geffen nicht viel Eindruck hinterließ. Die Klangqualität variiert stark, von beeindruckend bis zu downright schlecht, was die rohe, unveredelte Natur des Materials hervorhebt. Für den durchschnittlichen Hörer kann das überwältigend und manchmal sogar unzugänglich sein. Diese Sammlung ist besonders wertvoll für die engagiertesten Neil Young-Fans und Musikhistoriker. Sie bietet einen einzigartigen Einblick in Youngs kreativen Prozess, ist jedoch nicht für gelegentliches Zuhören gedacht. „Archives Volume III“ ist ein beeindruckendes, wenn auch nischenorientiertes Projekt, das Youngs Engagement für sein musikalisches Erbe hervorhebt. Ein Muss für Hardcore-Fans, aber vielleicht zu spezialisiert für den durchschnittlichen Hörer. Daher nur 5 von 10. (Jan Vranken) (5/10) (The Other Shoe Productions)

Mike Stern – Echoes and Other Songs

Mike Sterns „Echoes and Other Songs“ ist ein Meisterwerk, das die Vielseitigkeit dieses Jazzgitarristen voll zur Geltung bringt. Sterns technische Virtuosität glänzt durch das gesamte Album, mit seinen charakteristischen flüssigen Läufen und energetischem Spiel. Was wirklich beeindruckt, ist Sterns Fähigkeit, das gesamte Jazzspektrum nahtlos zu durchqueren. In nur acht Takten kann er fließend von feurigem Fusion-Jazz zu swing-lastigem Bebop übergehen, ein Beweis für seine musikalische Flexibilität und Kreativität. Die Kompositionen spiegeln Sterns breites musikalisches Spektrum wider, von dem groovenden „Where’s Leo?“ bis zum zurückhaltenden „Gospel Song“. Seine Kooperationen mit Spitzenmusikern wie Chris Potter, Christian McBride, Richard Bona und Dennis Chambers heben das Album noch weiter hervor. Trotz einiger Momente, die an andere Künstler erinnern, bleibt Sterns einzigartiger Touch evident. „Echoes and Other Songs“ ist eine wesentliche Ergänzung jeder Jazz-Sammlung und zeigt einen Gitarristen auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten. Ein wohlverdientes 9 von 10. (Jan Vranken) (9/10) (Mike Stern)

DEADLETTER – Hysterical Strength

DEADLETTERs „Hysterical Strength“ ist ein beeindruckendes Album, das den Stempel des Produzenten Jim Abbiss trägt, bekannt für seine Arbeit mit Editors, Arctic Monkeys und Adele. Die rohe Energie und Ambition dieser Post-Punk-Band aus Südlondon werden meisterhaft eingefangen und geformt. Abbiss’ Produktion ist so dominant, dass das Album fast mehr sein Werk als das der Band erscheint. Tracks wie „Credit to Treason“ klingen fantastisch – roh und energiegeladen, mit einem polierten Sound, der die Band in Bestform zeigt. „Mother“, das Saxophon enthält, ist ein weiteres Highlight, das die Vielseitigkeit der Produktion zeigt. Auch wenn dieses Album hervorragend ist, wirft es Fragen auf, wie DEADLETTER diese Songs ohne Abbiss’ Produktionsmagie live präsentieren wird. Der Kontrast zwischen dem stilisierten Studio-Sound und den vermutlich raueren Live-Darbietungen verspricht spannend zu werden. „Hysterical Strength“ ist ein fesselndes Werk, das Interesse an DEADLETTERs zukünftiger Entwicklung weckt, sowohl im Studio als auch auf der Bühne. Eine 8 von 10 für dieses beeindruckende, produzentenzentrierte Album. (Anton Dupont) (8/10) (To So Recordings)

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