Übersicht über die Albumrezensionen: Kamelot, Cardi B und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

I Prevail – Violent Nature

I Prevail liefern mit “Violent Nature” eine kraftvolle Mischung aus Metalcore und modernem Rock, die ihre Entwicklung als Band perfekt zeigt. Das Album eröffnet explosiv mit aggressiven Tracks, die ihren charakteristischen Sound aus schweren Riffs und melodischen Refrains präsentieren. Songs wie ‘Body Bag’ und ‘Bad Things’ demonstrieren ihre Fähigkeit, die härteren Seiten ihrer Musik mit zugänglicheren Elementen auszubalancieren. Die Produktion ist scharf und modern, jedes Instrument ist klar hörbar, ohne dass das Ganze überproduziert wirkt. Sänger Brian Burkheiser und Eric Vanlerberghe wechseln gekonnt zwischen sauberem Gesang und aggressiven Screams, was einen dynamischen Sound erzeugt, der nie langweilig wird. Das Album enthält auch überraschende Momente, in denen die Band mit elektronischen Elementen experimentiert und ihrem Sound eine zeitgemäße Note verleiht. “Violent Nature” bestätigt I Prevails Position als eine der führenden Bands der modernen Metalcore-Szene. (Anton Dupont) (7/10) (Fearless Records)

Kamelot – Ascension 1995-1998

Kamelot tauchen mit “Ascension 1995-1998” in ihr Archiv ein, eine Compilation, die die frühen Jahre der Band dokumentiert, bevor Roy Khan hinzukam. Diese Phase, oft vom späteren Erfolg der Band überschattet, verdient mehr Aufmerksamkeit, und diese Veröffentlichung gibt Fans die Möglichkeit, Kamelots Entwicklung nachzuvollziehen. Die Tracks zeigen eine Band, die noch ihre Identität formte und mit verschiedenen Elementen von Power Metal und Progressive Rock experimentierte. Thomas Youngbloods Gitarrenarbeit war bereits beeindruckend, und diese Tracks zeigen seine Entwicklung als Songwriter. Die Vocals verschiedener Sänger der Zeit sind unterschiedlich, einige stärker als andere, tragen aber alle zur Geschichte der Band bei. Das Remastering erweckt diese älteren Aufnahmen zum Leben, ohne ihren ursprünglichen Charakter zu verlieren. Für Fans von Symphonic Metal und Power Metal bietet diese Compilation faszinierende Einblicke in die Wurzeln einer der erfolgreichsten Bands des Genres. (Norman van den Wildenberg) (6/10) (Noise Records)

Primal Fear – Domination

Primal Fear halten mit “Domination” die Fahne des klassischen Power Metal hoch, ein Album, das beweist, dass die Band auch nach über 25 Jahren noch weiß, wie man dominiert. Ralf Scheepers’ kraftvolle Vocals bleiben das Herz der Band, fähig, von operatischen Höhen zu aggressiven Tiefen zu wechseln, wie es nur wenige Sänger können. Die Gitarrenarbeit von Magnus Karlsson und Alex Beyrodt ist technisch exzellent, ohne die Melodie zu opfern, mit Soli, die sowohl virtuos als auch emotional sind. Das Album beginnt explosiv und hält diese Energie über die gesamte Laufzeit, mit Tracks, die von schnellen Hymnen bis zu mittleren Epics reichen. Die Produktion ist kristallklar und lässt jedem Bandbestandteil Raum zum Glänzen. Songs wie ‘King of Madness’ und ‘The Devil in Me’ sind perfekt konstruierte Power-Metal-Stücke, die sowohl alte Fans als auch neue Hörer begeistern werden. “Domination” zeigt, dass Erfahrung und Handwerkskunst immer noch über Trends triumphieren. (Tobias Braun) (8/10) (Reigning Phoenix Music)

Robin Kester – Dark Sky Reserve

Robin Kester kehrt mit ihrem zweiten Album “Dark Sky Reserve” zurück, einem Soundtrack für all die Gedanken, die auftauchen, sobald die Stille einkehrt. Nach dem vielgelobten Debüt “Honeycomb Shades” 2023 zeigt die Musikerin aus Rotterdam ihr künstlerisches Wachstum. Zum ersten Mal nahm sie im Ausland auf, in Bristol mit Produzent Ali Chant, bekannt für seine Arbeit mit PJ Harvey und Perfume Genius. Dieses neue Album kombiniert minimalistische Arrangements mit reichen, warmen Klängen, inspiriert von Talk Talk, Portishead, Air und PJ Harvey. Die zehn Tracks, darunter ‘An Hour Per Day’, ‘Happy Sad (It’s A Party)’ und ‘Perspective’, spiegeln Kesters inneren Kampf mit Selbstakzeptanz und existenziellen Fragen wider. Viele der Songs entstanden nachts, wenn sie sich sicher fühlte, sie selbst zu sein, ohne äußere Erwartungen. Eine besondere Erfahrung am Talybont-on-Usk-Reservoir in Wales inspirierte drei entscheidende Songs und half ihr aus einer kreativen Blockade. Das Album balanciert zwischen Dunkelheit und Hoffnung und verfeinert Kesters Talent für filigran geschichtete Popmusik weiter. (Norman van den Wildenberg) (8/10) (Memphis Industries)

Cardi B – Am I the Drama?

Cardi B kehrt mit ihrem lang erwarteten zweiten Studioalbum “Am I the Drama?” zurück, einem Wirbelwind aus Widersprüchen und Ambitionen, der genau zeigt, wo sich die Rapperin gerade befindet. Das Album bewegt sich nahtlos von Clubhymnen zu intimen Geständnissen, von Prahlerei zu Verletzlichkeit. Tracks wie ‘Enough (Miami)’ zeigen Cardi’s unvergleichlichen Flow und ihre Kühnheit, während Songs wie ‘I Like It Like That’ ihre reflektierte Seite offenbaren. Die Produktion, von trap-lastigen Beats bis zu lateinamerikanisch inspirierten Rhythmen, unterstützt ihre Vielseitigkeit perfekt. Gastbeiträge von Künstlern wie Selena Gomez und Summer Walker fügen dem Narrativ weitere Dimensionen hinzu. Das Album ist tatsächlich chaotisch und umfangreich, aber genau das macht es so authentisch. “Am I the Drama?” ist kein poliertes Meisterwerk, sondern eine ehrliche Momentaufnahme einer Künstlerin, die mit Ruhm, Beziehungen und Selbstreflexion ringt. (William Brown) (7/10) (Atlantic Records)

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