Übersicht über die Albumrezensionen: Pet Shop Boys, Stray Kids und mehr
Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Calefax – Organisms
Das Holzbläserquintett Calefax präsentiert mit “Organisms” eine musikalische Erforschung von Wachstum, Bewegung und organischen Strukturen, bei der zeitgenössische Kompositionen und Arrangements im Mittelpunkt stehen. Das Album enthält Werke, die speziell für die einzigartige Besetzung des Ensembles (Oboe, Klarinette, Saxophon, Bassklarinette und Fagott) geschrieben oder für diese bearbeitet wurden. Die Instrumentierung ist virtuos, und das Klanggleichgewicht zwischen den fünf Bläsern ist außergewöhnlich, was zu einer homogenen und zugleich vielschichtigen Textur führt. Der Fokus liegt auf Kammermusik mit modern-klassischem Charakter, wobei die Kompositionen häufig komplexe Rhythmen und Harmonien aufweisen, wie im Titelstück “Organisms”. Obwohl das Album für den durchschnittlichen Popmusikhörer weniger zugänglich ist, beweist es die Fähigkeit des Ensembles, die Grenzen ihrer Instrumentierung zu erweitern und den Zuhörern ein intellektuell anregendes Erlebnis zu bieten. (Elodie Renard) (8/10) (Challenge Records)
No Angels – It’s Christmas
Mit “It’s Christmas” präsentieren No Angels ihr erstes Weihnachtsalbum und setzen auf einen klassischen, warmen Klang, unterstützt von einem Symphonieorchester unter der Leitung von George Miltiyadoff. In der Single “I Still Believe” strahlt ihre charakteristische Popstimme, und obwohl das Lied Nostalgie weckt, vermittelt es zugleich Hoffnung und Zusammenhalt. Mit ihrer Interpretation von “Santa Claus Is Comin’ to Town” zeigt die Gruppe, dass sie bekannte Weihnachtsklassiker mit weiblicher Eleganz und Finesse angehen kann. Das orchestrale Arrangement verleiht den Stücken eine volle, festliche Atmosphäre, ohne überladen zu wirken. Textlich balanciert das Album zwischen Reflexion und leichter Freude, passend zur Mischung aus Reife und jugendlicher Energie in den Stimmen der Bandmitglieder. Obwohl das Album vor allem auf die Feiertage ausgerichtet ist, bleibt der Klang in der Popidentität von No Angels verwurzelt: Es handelt sich nicht um ein isoliertes Weihnachtsalbum, sondern um eine logische Fortsetzung ihrer früheren Arbeit, nun in festlichem Gewand. Es ist kein radikal innovatives Projekt, strahlt jedoch Aufrichtigkeit aus und wirkt wie eine echte Hommage an Weihnachten, zugänglich für Fans der Gruppe sowie Liebhaber warmer Weihnachtsmusik. (Tobias Brown) (7/10) (Stars by Edel)
Stray Kids – Skz It Tape Do It (do Version)
Mit der “do Version” der Serie “Skz It Tape Do It” liefert die K-Pop-Gruppe Stray Kids ein energiegeladenes Album, das ihren charakteristischen explosiven Stil betont. Das Album enthält Tracks, die stark von Hip-Hop und EDM beeinflusst sind, mit aggressiven Raps und schnellen, abgehackten Beats, passend zur Single “D.O.D”. Die Produktion ist hypermodern und voller geschichteter Soundeffekte, die maximale Wirkung sowohl im Club als auch in der Arena erzielen sollen. Die Texte behandeln Themen wie Selbstvertrauen, das Überwinden von Herausforderungen und die Bindung zu ihrer Fangemeinde und bieten dem Zuhörer eine starke Geschichte. Obwohl die intensive Produktion für einige überwältigend wirken kann und das Fehlen von Tempiwechseln an manchen Stellen auffällt, liefert “Skz It Tape Do It” ein unverkennbar kraftvolles und fachmännisch umgesetztes Pop-Erlebnis. (William Brown) (7/10) (JYP Entertainment)
Tineke Postma – VOYA
Bereits während ihres Studiums am Konservatorium in Amsterdam nahm Tineke Postma ihr erstes Album auf: “First Avenue” war sofort ein Erfolg. Und es blieb nicht dabei: Alle folgenden Alben erhielten begeisterte Reaktionen. Dennoch ist die in Heerenveen geborene Saxophonistin für viele ein gut gehütetes Geheimnis. Zu Unrecht, denn auch dieses Album verdient Aufmerksamkeit eines größeren Publikums. Der Titel “VOYA” ist eine Zusammensetzung der Wörter ‚voyage‘ und ‚voice‘, gleichzeitig eine Anspielung auf Oya, die Yoruba-Göttin des Windes, des Atems und der Transformation. Dies deutet darauf hin, dass Postma auf diesem Album einen anderen Weg eingeschlagen hat, was teilweise zutrifft. Seit Jahren arbeitet Postma mit einem festen Quartett, doch auf “VOYA” wird die Stimme von Theo Bleckmann als Instrument hinzugefügt: wortlos, eine zusätzliche Schicht in der Musik. Das Saxophon übernimmt selbstverständlich weiterhin die Hauptrolle in den elf Kompositionen, die zusammen die Reise von “VOYA” bilden. Elf Stücke, in denen Postma uns ständig überrascht: mit ungewöhnlichen Rhythmen, besonderen Akkorden, unerwarteten Wendungen in Melodien und vor allem im Charakter ihres Spiels – manchmal verträumt, manchmal kompakt und packend, stets präzise. Bewundernswert ist, wie subtil und feinfühlig Postma ihr Instrument zum Klingen bringen kann. Die Hommage an Wayne Shorter mit einer Interpretation von ‘Someplace Called ‘Where’’ ist ein würdiger Abschluss. Eine Interpretation, jedoch respektvoll gespielt. (Jeroen Mulder) (8/10) (Clap Your Hands)
Pet Shop Boys – Disco 5
Die Pet Shop Boys veröffentlichen das Remix-Album “Disco 5”, den neuesten Teil ihrer langen “Disco”-Reihe. Es enthält zwölf Remixes, die sie selbst von Songs von Künstlern wie Noel Gallagher’s High Flying Birds (“Think of a Number”), Tina Turner (“Hot for You Baby”), Claptone (“Queen of Ice”) und Paul Weller (“Cosmic Fringes”) erstellt haben, sowie Bearbeitungen eigener Werke, darunter “Dreamland” mit Olly Alexander und das Re-Remix von “West End Girls” durch die Sleaford Mods-Version. Die Atmosphäre ist tanzbar und gleichzeitig nostalgisch, mit Synthesizerklängen und pulsierenden Beats, die an klassische Clubzeiten erinnern. Dennoch wirkt das Projekt nicht nur wie eine Jubiläumsfeier: Es zeigt ihre fortdauernde Fähigkeit, bestehende Melodien mit eigener Signatur neu zu gestalten. Einige Remixes verleihen den Originalwerken überraschende Wendungen, andere wirken vertrauter, doch stets bleibt die Handschrift der PSB erkennbar. Für Fans ihrer Remixreihen ist dies eine willkommene Ergänzung; für Liebhaber ihrer Dancefloor-Wurzeln ist es ein Album zum wiederholten Anhören. (Norman van den Wildenberg) (7/10) (Parlophone)






