Sziget 2023 startet sofort mit Highlights

Nach einem langen Jahr des Wartens war es endlich wieder soweit: Sziget 2023 war wieder da. Mit sechs Tagen voller großartiger Künstler versprach dies ein wundervolles Festival zu werden.

Sohn Mieux

Der allererste Act auf der diesjährigen Hauptbühne wurde von einer niederländischen Band bereitgestellt. Son Mieux, die siebenköpfige Band aus Den Haag, eröffnete das Festival auf der größten Bühne. Voller Energie und Begeisterung betraten die Bandmitglieder die Bühne. Ausgestattet mit verschiedenen glänzenden und glitzernden Outfits waren sie bereit. Für den ersten Song „This Is The Moment“ spielten sie ein extra langes Intro, sodass alle Bandmitglieder bereits im Vorfeld ihr musikalisches Können unter Beweis stellen konnten.

Die Musik von Son Mieux war der perfekte Auftakt des Festivals. Mit Pop mit Disco-Einflüssen gelang es ihnen bald, die Leute zum Tanzen zu bringen. Auch der Enthusiasmus der Band trug dazu bei. Alle Bandmitglieder hatten sichtlich Spaß auf der Bühne und waren froh, an einem so schönen Veranstaltungsort spielen zu können. Zur Hälfte des Sets spielten sie ihren Megahit „Multicolor“. Mit der Botschaft von Sänger Camiel Meiresonne ‘Vergiss gestern, vergiss morgen’ wurde der Ton für den Rest der Woche vorgegeben.

Destroy Boys

Der erste im Freedome geplante Auftritt war die US-Band Destroy Boys. Begleitet von Flo Ridas „Low“ liefen die Bandmitglieder auf die Bühne. Mit ihrem schnellen Tempo und den kreischenden Gitarren eroberten sie schnell das Publikum. Die Musik von Destroy Boys könnte als wütender Punkrock oder Garage Punk beschrieben werden. Die Gitarristin Violet Mayugba bedankte sich fast nach jedem Lied beim Publikum und war so glücklich, so viele Leute zu ihrem Set kommen zu sehen. Die Sängerin Alexia Roditis sprang mitten im Set von der Bühne. Sie lief eine Strecke über die Lautsprecher vor der Bühne. Schließlich stürmte sie auch durch den Mittelgang, mitten durch das Publikum. Sie widmete das Lied „Vixen“ „den Mädchen, den Schwulen und den Theys“

Für das Lied „Shadow (I’m Breaking Down)“ forderte Roditis alle auf, einen Moment lang mitzuschreien. Sie tauschte den Text „Fuck the Police“, der dieses Lied normalerweise begleitete, gegen den Slogan „Fuck the War“ aus. Nachdem dies ein paar Mal durch die Freedome hallte, begann die Band mit dem Lied.
Mit dem Song „I Threw Glass at My Friend’s Eyes and Now I’m on Probation“, der vor einiger Zeit auf TikTok viral ging, schloss die Band ihr Set ab.

Foals

Um halb fünf begann der nächste Act auf der Hauptbühne. Die britische Band Foals begann ihren Auftritt mit dem Song „Wake Me Up“ aus ihrem neuesten Album. Obwohl die Fans an der Spitze des Publikums vom ersten Moment an mittanzten und mitsangen, dauerte es für den Rest des Publikums etwas länger. Die Band schien sich nicht viel Mühe zu geben, alle zum Mitmachen zu bewegen und spielte ihre Lieder gehorsam. Mit fortschreitendem Set wurden die Songs etwas spritziger, was auch beim Publikum mehr Lust machte, mitzumachen. Mitten in der Aufführung forderte Sänger Yannis Philippakis alle auf, auf die Knie zu gehen. Nachdem wir fast ein ganzes Lied gespielt hatten, sprangen alle auf. Das Publikum wurde endlich richtig locker.

Beim Song „Inhaler“ veränderte sich der Sound der Band. Bis zu diesem Zeitpunkt spielten sie hauptsächlich mehr ihrer Submission-Songs. Dieses Lied hingegen hatte viel mehr einen Rock-Sound. Das Publikum, das sich vor der Hauptbühne versammelt hatte, wusste dies zu schätzen und stürzte sich darauf. Beim letzten Lied des Sets, „What Went Down“, sprang Philippakis von der Bühne und sang das Lied, während er auf die Barrikade kletterte. Nach diesem eingängigen Ende verließ die Band die Bühne.

Sam Fender

Später am Abend war es Zeit für Sam Fender. Der englische Sänger sagte seine Show im Sziget letztes Jahr in letzter Minute ab. Ein Jahr später hatte er es dann doch geschafft, hierher zu kommen, um eine Show aufzuführen. Er spielte das Lied „Will We Talk?“ aus seinem Debütalbum als Opener des Sets.
Sobald er zu spielen begann, veränderten sich die Proportionen des Publikums. Alle Engländer der Insel strömten zur Hauptbühne. Obwohl Fender ein großes internationales Publikum erreicht, schien er bei den ebenfalls aus England stammenden Menschen immer noch am beliebtesten zu sein.

Obwohl er später ein weiteres Album veröffentlichte, spielte er fast alle Songs seines ersten Albums. Sicherlich waren dies auch die beliebtesten Lieder beim Publikum. Mit fortschreitendem Set zog die Aufführung immer mehr Menschen an. Gegen Ende war der Rasen richtig voll. Einmal spielte er auch ein Cover von Bruce Springsteens „Dancing In The Dark“, bei dem das Publikum aus vollem Halse mitsang. Die letzten beiden Songs seines Sets waren „Seventeen Going Under“ und „Hypersonic Missiles“. Sicherlich waren dies seine beliebtesten Lieder. Anschließend verließ er unter lautem Jubel die Bühne.

Viagra Boys

Später am Abend trat die Band Viagra Boys im Freedome auf. Die schwedische Punkband zog ein riesiges Publikum an; Das Zelt war voll. Als die Bandmitglieder die Bühne betraten, trug die Hälfte kein Hemd und die andere Hälfte extrem kurze Shorts. Besonders Sänger Sebastian Murphy erregte große Aufmerksamkeit, als er unter lautem Jubel sein Hemd auszog. Mit einer Kippe und einem Bier in der Hand begann er das erste Lied, „Ain’t No Thief“. Vom ersten Lied an begannen Moshpits im Publikum.

Außerdem wurde viel getrunken und Bier nach allen Seiten geworfen. Nicht nur das Publikum, auch die Band ließ sich über ein paar Drinks freuen. Im weiteren Verlauf des Sets wurde auch klar, dass Murphy bereits tief in das Glas geschaut hatte. Umso mehr Grund für eine Party, so schien es. Die Menge moschte. Nach über einer Stunde Spielzeit beendete die Band ihren Auftritt mit dem Song „Research Chemicals“.

Florenz + the Maschine

Der allererste Headliner des Sziget-Festivals war niemand geringeres als Florence + the Machine. Die Bühne war vollständig mit Kerzenleuchtern und Schleiern darüber geschmückt. Dadurch bekam es ein wunderschönes märchenhaftes Aussehen. Auch Sängerin Florence Welch trug ein schickes rosa Kleid, das sie aussehen ließ, als wäre sie selbst einem Märchen entsprungen. Das passte offensichtlich wunderbar zur Musik der Band, die einen romantischen Klang hat.

Während der ersten beiden Songs, „Heaven Is Here“ und „King“, war Welch noch recht ruhig, aber sobald „Ship to Wreck“ veröffentlicht wurde, begann sie zu rennen. Den Rest des Sets nutzte der Sänger weiterhin die gesamte Bühne. Sie rannte in alle Richtungen und alles barfuß. Irgendwann sprang sie auch von der Bühne und kletterte vor den Augen des Publikums auf die Barrikade. Hier sang sie ein ganzes Lied speziell für eine Person. Sie hielt das Gesicht des glücklichen Fans fast das ganze Lied lang in ihren Händen. Danach dauerte es zwei weitere Lieder, bis sie wieder die Bühne betrat. Auch auf dem Boden lief sie von einer Seite zur anderen. Sogar den Gang, der das Publikum in der Mitte trennte, lief sie mehrmals hin und her und schenkte so den Fans auf beiden Seiten Aufmerksamkeit.

Beim Hit „You’ve Got The Love“ sang das gesamte Publikum aus vollem Halse mit. Da dies einer der bekanntesten Songs der Band ist, war dies zu erwarten. Dann spielten sie das Lied „Dog Days Are Over“. Dieses Lied erregte in letzter Zeit wieder viel Aufmerksamkeit und war daher auch ein klarer Publikumsliebling. In der Mitte des Liedes erzählte Welch von einer Tradition, die sie während dieses Liedes bei jeder Show beibehalten. Jeder wurde gebeten, seine Telefone wegzulegen. Niemand durfte mehr filmen und jeder musste sein Bestes geben und so weit und hoch wie möglich springen. Dies hatte eindeutig eine Wirkung; Im Rest des Liedes sprangen die Leute dreimal so stark und hoch in die Luft.

Nach ein paar weiteren Liedern verschwand die Band von der Bühne. Nach einer Weile kehrten sie für eine Zugabe zurück. Für das allerletzte Lied des Abends bat Welch um einen kleinen Gefallen. Sie forderte einige „Menschenopfer“. Bei „Rabbit Heart (Raise It Up)“ mussten alle auf den Schultern des anderen sitzen; Diese Menschen dienten als Opfer. Überwältigt von der Begeisterung des Publikums sang Florence Welch dieses letzte Lied mit voller Hingabe.

Fotos (c) Wyona Latupeirissa

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